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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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einer Handbewegung. »Ich bin nicht sicher, ob das wirklich ein großer Gefallen gewesen ist. Man hat sie zu den Forts in den südlichen Einöden abkommandiert, jenseits des Ozeans von Midara. Dort gibt es nur Sand, Kamele und im Umkreis von einhundert Meilen keinen einzigen Baum. Das ist verdammt hart, vor allem für Elfen, die im Wald geboren wurden.«

    Â»Es sind keine Elfen«, widersprach Konowa. »Sondern Stählerne Elfen. Wir hegen nicht die gleiche Zuneigung zu Bäumen wie andere. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es hart für sie ist.«
    Â»Sie hassen dich nicht, falls du das glaubst. Sie wissen, dass du nur das getan hast, was getan werden musste.«
    Konowa senkte den Kopf. »Vielleicht. Ich habe ein Jahr Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Manchmal frage ich mich …« Er hob den Kopf und unterdrückte diese finsteren Gedanken. »Genug davon. Wie ich höre, haben wir einen neuen Vizekönig.«
    Jaal nickte, ohne zu lächeln. »Faltinald Gwyn, ein gerissener Karrierist … Verzeihung, Diplomat. Er hat mich neulich in seinen Palast eingeladen. Er behauptet, dass die Orks sich mit Schwarzer Magie eingelassen hätten, von der sie nicht die geringste Ahnung haben, und dass sie mit ihr und diesen Rakkes unter einer Decke stecken.«
    Â»Orks, die mit einer Elfenhexe zusammenarbeiten? Ist er verrückt geworden?« Das wäre etwa so wahrscheinlich wie ein Zwerg, der sich freiwillig den Bart abrasieren würde.
    Â»Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß, ist, dass ich abrücke und die gesamte Kavallerie mitnehme, und das genau in dem Moment, in dem du zurückkehrst. Im Norden herrscht Unruhe, und der Vizekönig ist überzeugt, dass es sich dabei um den Anfang einer Rebellion handelt, aber trotzdem schickte er mich nach Westen.« Jaal zwinkerte seinem Freund zu. »Also habe ich natürlich einige Kundschafter nach Norden geschickt, die sich die Angelegenheit ansehen sollen. Leider werden sie vor meiner Abreise nicht zurückkehren.«
    Â»Vielleicht ist der neue Vizekönig ja auch ein Schatzjäger wie der alte.« Konowa ballte die Fäuste, als er an den letzten Vizekönig dachte. Der Elf hatte sie alle entehrt, und wenn Konowa
noch einmal vor die Wahl gestellt würde, würde seine Entscheidung dieselbe sein.
    Â»Dieser hier ist sehr gerissen. Ich weiß nicht, was er vorhat«, sagte Jaal und wich diesmal dem Blick Konowas aus.
    Der lächelte seinen alten Freund an. Jaal wirkte müde und traurig. Fühlte er sich schuldig für das, was ihm, Konowa, zugestoßen war? Jaal war immer wie ein älterer Bruder für ihn gewesen, obwohl Konowa Jahrzehnte älter war. Jaal hatte sogar nach dem Kriegsgerichtsverfahren gedroht, sein Offizierspatent zurückzugeben und mit Konowa in den Wald zu gehen. Konowa wusste, dass der Herzog Wort gehalten hätte, wenn er es zugelassen hätte. Als Konowa allein im Wald war, hatte er auch die Schuld allein mit sich herumtragen müssen. Nur Jir war an seiner Seite gewesen; niemals urteilend, niemals verurteilend. Er würde zwar niemals den Stoizismus des Bengar erreichen, aber ganz gewiss konnte er so loyal sein wie das Tier.
    Â»Du warst mir ein besserer Freund, als jeder Elf das verdient hätte«, sagte Konowa, zwinkerte Jaal zu, breitete die Arme aus, schloss die Augen und begann, mit einer tiefen Stimme zu rezitieren. »Lim rokna re rika, ti rokna se rika, gev esig lo werta oxul, ki rika yinja.«
    Jaal schüttelte den Kopf so heftig, dass sein rotes Haar flog. »Mein Elfisch ist ein bisschen eingerostet. Was hast du gesagt? ›Mögen meine Glocken von einer schönen Maid gedrückt werden‹?«
    Konowa öffnete die Augen und sah Jaal gespielt herablassend an. »›Du schlägst deine Schlachten, ich die meinen; wir werden feststellen, dass unser Feind derselbe ist, und gemeinsam kämpfen.‹«
    Jaal senkte den Kopf. Konowa dachte, es wäre Erleichterung.
    Â»Also«, sagte Konowa, »meine Verbannung ist vorüber, und
Marschall Ruwl trifft erst in einigen Tagen ein. Was machen wir bis dahin?«
    Der Herzog von Harkenhalm holte tief Luft, setzte sich gerade hin und sah sich in seinem Zelt um, bevor er seinen Blick auf Konowa richtete.
    Â»Flinkdrache, du magst vielleicht in den letzten zwei Jahren Bäume umarmt haben, um Gesellschaft zu haben, aber noch bist du nicht verloren. Wir tun, was alle Soldaten

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