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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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bestehst, können wir darüber reden. Ich fände es aber sehr schön, wenn du bis dahin wieder klar denken könntest.« Mit einem genervten Lächeln schloss sie die Tür.

Einundzwanzig
    T amani sah zu, wie David rasch das Auto umrundete, um Laurel die Tür aufzuhalten. Nachdem sie Hand in Hand die Schule betreten hatten, holte Tamani seine verhassten Handschuhe aus dem Rucksack. Noch eine Woche, höchstens zwei, dann konnte er sie endlich wegwerfen, hoffentlich für alle Ewigkeit.
    Er machte den Klettverschluss zu und betrachtete seine Hand. Noch immer spürte er ihre Finger auf seiner Schulter, ihre Hand unter der seinen. Vielleicht hätte er doch schärfer rangehen sollen, dann hätte er mehr davon gehabt. Doch für wie lange? Einen Tag? Möglicherweise hätte es sogar eine Woche gedauert, bis sie Schuldgefühle bekommen und erneut einen Schlussstrich gezogen hätte – einen Schlussstrich unter ihn .
    Tamani folgte David und Laurel in die Schule. Sein suchender Blick fand sie sofort. Sie standen beisammen und hatten ihn noch nicht bemerkt. David hatte ihr locker den Arm um die Schultern gelegt und Tamani kämpfte mit seiner Eifersucht. Er wusste, dass romantische Verbindungen sowohl bei Elfen als auch bei Menschen nicht in Stein gemeißelt waren, schon gar nicht unter sehr jungen Liebenden. Laurel hatte ihm selbst früher einmal gesagt, sie wäre nicht auf der Suche nach »der einen großen
Liebe.« Tamani klammerte sich an diese Worte, auch wenn sie sich nicht gerade entsprechend verhielt.
    Als sich eine kühle Hand um seinen Knöchel schlang, kehrte Tamani schlagartig in die Wirklichkeit zurück.
    »Ich habe dich angesprochen, aber du hast mich nicht gehört«, sagte Yuki in ihrem perfekten akzentfreien Amerikanisch.
    »Sorry.« Aufmerksamkeit und Alarmbereitschaft gehörten eigentlich zu den Hauptanforderungen seines Jobs. Wenn er sich auch nur einen Augenblick ablenken ließ, könnte es für Laurel das Ende bedeuten. Darum wollte Shar Tamani anfangs gar nicht herschicken. Er schalt sich selbst, weil er es zugelassen hatte, dass seine Gefühle für Laurel sie in Gefahr gebracht hatten, wenn auch nur sehr kurz und geringfügig. Dann lächelte Tamani Yuki zu, belauschte aber gleichzeitig weiter Laurels Unterhaltung.
    Yuki erwiderte sein Lächeln und fragte ihn, ob er etwas im Fernsehen gesehen hätte, von dem er noch nie gehört hatte. Er schüttelte den Kopf und bat sie, ihm davon zu erzählen. Von da an ging es wie von selbst. Sie quasselte ohne Ende über menschliche Musiker, Internetklatsch und Fernsehprogramme mit grotesken oder erniedrigenden Inhalten, aber so konnte er einfach freundlich alles abnicken, was sie sagte.
    Laurel wollte gerade zu ihrem ersten Kurs gehen, als Yuki noch lang und breit erklärte, inwiefern sich japanische aidoru von amerikanischen Filmsternchen unterschieden. Tamani ging nur einen kleinen Schritt zur Seite, damit er Laurel besser im Auge behalten konnte, während sie sich durch die Schüler drängte. David nahm er
erst wahr, als der ihn heftig anrempelte, aus dem Gleichgewicht brachte und ihm Yukis Hand entriss.
    »Pass doch auf!«, rief Tamani, der David am liebsten die Nase gebrochen hätte. Oder das Genick.
    Doch David sah sich nur zufrieden um, ehe er einfach weiterging. »Sorry, Mann«, äffte er Tamanis Akzent nach. »Das tut mir ja soo leid.«
    »Keine Ahnung, was Laurel an dem findet«, sagte Yuki missbilligend. »Sie ist vielleicht ganz nett, aber er ist … irgendwie hart drauf.«
    Tamani nickte und suchte Laurel, aber Yuki berührte ihn zaghaft an der Schulter und fragte, ob alles in Ordnung sei. Er wollte sie gerade beruhigen, als er Laurel entdeckte.
    Sie schaute sich um und klammerte sich mit böser Miene an die Gurte ihres Rucksacks. Tamani musste zwei Mal hinsehen, aber es stimmte! Er war es nicht, den sie so anfunkelte.
    Sie war böse auf David.
    Welch willkommene Abwechslung!
    Doch auch in Tamani schmorte es weiter. Er fand es nur noch furchtbar, dass er die ganze Sache nicht mit seinem Rivalen ausfechten konnte. Er hätte so gern mit David gekämpft und ihm Laurel weggenommen, aber er konnte ihr nicht einmal von Elf zu Elfe den Hof machen – sonst hätte er sie beide verraten. Kochend vor Wut durchlitt er den Politik-Kurs. Laurel saß nur wenige Zentimeter von ihm entfernt am nächsten Pult – aber das hatte nichts zu sagen. Sie könnte genauso gut hundert Meilen weit weg sein. Tausend. Eine Million.

    Außerdem war sie noch dazu eine Herbstelfe, was ihm

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