Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
Vom Netzwerk:
einfach nachlässig vor – war doch klar, dass wir den Gedächtnisverlust bemerken würden.«
    »Es sei denn …« Laurel dachte laut. »Es sei denn, sie denkt das eben nicht. Wenn ihr nicht klar ist, dass ich eine Elfe bin, könnte sie doch davon ausgehen, dass ich von alldem keine Ahnung habe.«
    »Womit wir wieder bei der Frage wären, ob Klea uns die Wahrheit gesagt hat, was wir im Grunde genommen alle nicht glauben«, sagte Tamani kopfschüttelnd.

    »Ich traue Klea nicht über den Weg, aber sie hat nie etwas Verdächtiges getan, außer dass sie uns netterweise mehrmals das Leben gerettet und mit Pistolen versorgt hat. Vielleicht sollten wir mit diesem Verfolgungswahn aufhören und ihr endlich Vertrauen schenken.« Begeisterung klang anders.
    Tamani zuckte die Achseln. »Kann sein. Ich weiß nicht recht.« Indizienbeweise reichten nicht aus – wenn sie doch endlich wüssten, ob Yuki eine Mixerin war oder nicht! »Wie lief dein Experiment denn an diesem Wochenende? Hat es funktioniert?«
    Laurel ließ sich mit ausgebreiteten Armen auf die Matratze fallen. »Wie man’s nimmt. Haben die Zellen unter der Leuchtkugel lang genug überlebt, um das Leuchtmittel zu verarbeiten? Ja. Habe ich daraus etwas Nützliches gelernt? Nein.«
    »Wie war denn das Ergebnis?«
    Laurel stand auf und ging zu dem Experiment. Auf ihrem Schreibtisch standen noch immer zwei kleine Glastiegel mit klaren klebrigen Ablagerungen und daneben die geschlossene Leuchtkugel. »Das ist Yukis Pflanzensaft. Der andere ist von mir. Ich wollte ihn nicht mit Zuckerwasser verdünnen … ich war mir nicht mal sicher, ob es mit dem Leuchtmittel funktionieren würde. Aber das hat geklappt und beide Proben haben geleuchtet. Meine glühte eine halbe Stunde, Yukis eine Dreiviertelstunde.«
    »Aber Katya hat gesagt, sie hätte die ganze Nacht geleuchtet!«
    Laurel nickte. »Sie hat aber auch gesagt, dass sie das Zeug phiolenweise geschluckt haben, und es leuchtet
ein, dass ein Großteil der Fotosynthese in der Haut geschieht. Ich weiß einfach nicht, ob der Unterschied von einer Viertelstunde die Möglichkeit ausschließt, dass Yuki eine Herbstelfe ist.«
    »Willst du auch noch eine Probe von meinem Pflanzensaft dagegen halten? Vielleicht wäre der Unterschied ja größer.«
    »Das würdest du machen?«
    Tamani holte sein silbernes Messer heraus und ritzte sich in den Daumen, ehe Laurel etwas dagegen sagen konnte. Er drückte einige Tropfen Pflanzensaft in einen leeren Tiegel. Laurel schaltete die goldene Leuchtkugel ein und ließ sie darauf scheinen. Es passte ihr gar nicht, dass er sich so gerne für sie opferte, aber da er es nun mal getan hatte, sollte es sich auch lohnen. Mit einer kleinen Pipette fügte sie ein wenig Leuchtmittel zu seinem Pflanzensaft, der sofort in einem sanften Weiß erstrahlte.
    »Ich gehe jetzt lieber«, sagte Tamani, ohne sie anzusehen, und wandte sich zur Tür, während er seinen Daumen mit einem Stück Stoff verband.
    »Willst du nicht abwarten, wie lange es leuchtet?«, fragte Laurel, die ihn nicht gehen lassen wollte.
    »Du wirst mir schon erzählen, was daraus geworden ist.«
    »Ich bringe dich zur Tür.« Laurel rappelte sich auf, sie wollte nicht auch noch all ihre Gastgeberpflichten vermasseln.
    Schweigend gingen sie nach unten zur Haustür. Tamani hatte schon die Hand auf der Türklinke, als ihm noch etwas einfiel. »Laurel, ich … ich glaube, ich kann nicht …«
Er leckte sich über die Lippen und sah sie so entschlossen an, dass Laurels Atem schneller ging.
    Doch in dem Moment erlosch das Feuer in seinen Augen wieder. »Vergiss es«, murmelte er und riss die Tür auf.
    David stand auf der Veranda und machte einen ebenso überraschten Eindruck wie Laurel. »Ich habe deinen Notizblock in meinem Rucksack gefunden«, sagte er und zeigte ihr das grüne Heft mit Spiralbindung. »Ich muss ihn aus Versehen mitgenommen haben und wollte ihn dir zurückbringen …« Er wurde immer leiser.
    Tamani gab sich geschlagen, das konnte auch David nicht übersehen. Mit gesenktem Kopf schlüpfte er zwischen David und der Tür hindurch und sah sich nicht einmal mehr um.
    David schaute ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war. Dann drehte er sich zu Laurel um.
    »Danke«, sagte sie und nahm ihm den Notizblock ab.
    Er sah sie weiter schweigend an.
    »Bis morgen«, sagte Laurel entschlossen.
    »Aber …«
    »Mir fehlt die Energie für ein – weiteres – Gespräch dieser Art«, wehrte Laurel ab. »Wenn du morgen noch darauf

Weitere Kostenlose Bücher