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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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nein?«
    »Na gut. So ähnlich«, gab Laurel zu.
    »Laurel.« Ihre Mutter ging um den Tresen herum und umarmte sie. Dann legte sie die Wange auf Laurels Scheitel. »Ist schon gut. Du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen. Ich würde lügen, wenn ich jetzt überrascht täte.«
    »Bin ich so berechenbar?«
    »Nur für deine Mutter«, sagte Laurels Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Haare. »Ich habe eine Idee. Wie wär’s, wenn du Chelsea anrufst und ihr sagst, dass es dir gut geht? Dann kann sie es David weitersagen. Er war heute schon zwei Mal hier.«
    »Gute Idee.« Laurel lächelte ihre Mutter an, wenngleich ihr nicht danach war. Chelsea anzurufen war auch nicht viel einfacher als David, doch heute musste sie es nehmen, wie es kam.
     
    »Mannomannomann«, sagte Chelsea atemlos, ehe Laurel auch nur Hallo sagen konnte. Vielen Dank, Anrufidentifikation . »Du hast mit David Schluss gemacht!«
    Laurel zuckte zusammen. »Ja, ich fürchte, das kann man so sagen«, gestand sie.
    »Vor der ganzen Schule!«
    »Das war keine Absicht!«
    »Aber das andere schon?«

    Laurel seufzte. Sie war froh, dass sie Chelsea von ihrem Zimmer aus angerufen hatte, statt von unten in Gegenwart ihrer Mutter. »Nein, ich hatte das nicht vor.«
    »Heißt das, du machst es wieder rückgängig?«
    »Nein.« Laurel war selbst überrascht, wie sicher sie sich dessen war. »Ich mache es nicht wieder rückgängig.«
    »Jetzt im Ernst?«
    »Ja. Jedenfalls … vorerst nicht.«
    »Und was hat das zu bedeuten? Bist du jetzt mit Tamani zusammen?«
    Nach diesem Nachmittag? »Ich … ich weiß nicht«, sagte sie verunsichert.
    »Könnte aber sein?«
    »Könnte sein.«
    »Wow.«
    »Ich weiß.« Laurel spielte mit einem Zuckerglasfläschchen auf ihrem Schreibtisch herum, weil sie nicht wusste, was sie noch sagen sollte. »Ich, äh, rufe an, damit du weißt, dass es mir gut geht. Weil ich ja direkt abgehauen bin. Ich dachte, vielleicht machst du dir Sorgen  …« Sie konnte den Satz nicht beenden, weil sie hinter sich ein leises Klopfen hörte. Als sie sich blitzschnell umdrehte, bewegte sich etwas vor ihrem Fenster. Tamani lächelte sie von draußen an. Laurel lächelte zurück und hätte beinahe das Telefon fallen lassen. »Hey, Chelsea, ich muss aufhören«, keuchte sie. »Abendessen.«
    »Um acht Uhr?«
    »Ja.« Laurel fiel gerade noch ein, warum sie eigentlich angerufen hatte. »Bist du so nett … würde es dir etwas
ausmachen, ihn anzurufen und ihm zu sagen, dass ich in Sicherheit bin?«
    »Ihn? Meinst du David?«
    »Ja. Bitte!«
    Chelsea seufzte durchs Telefon und murmelte etwas von Überbringern schlechter Nachrichten. »Soll ich ihm noch was sagen?«
    »Nein. Nur, dass ich in Sicherheit bin. Ich muss aufhören. Danke, Chelsea, und tschüs«, sagte sie immer schneller, ehe sie auflegte und das Telefon aufs Bett warf. Sie eilte zum Fenster und machte es auf.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte Tamani. Er lächelte sanft und sah sie liebevoll an.
    »Aber ja!« Laurel lächelte zurück. »Schön leise, meine Mutter ist unten und mein Vater kommt jeden Moment.«
    »Leise kann ich gut«, sagte Tamani und stieg vorsichtig mit nackten Füßen über das Sims ins Zimmer.
    Laurel ließ das Fenster offen, weil es so angenehm nach Regen duftete. Obwohl sie schüchtern auf ihren Teppichboden blickte, nahm Tamani ihre Hand, zog sie behutsam an sich und legte die Arme um ihre Taille. »Du hast mir gefehlt«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute zu ihm auf. »Ich dachte, wir sehen uns erst morgen wieder.«
    Er nahm noch einmal ihre Hand und küsste genüsslich ihre Fingerspitzen. »Hast du wirklich gedacht, ich könnte mich von dir fernhalten?«
    Er ließ ihre Hand los und hob ihr Kinn. Dann küsste er ihre Lider, erst das linke, dann das rechte, und Laurel rührte sich nicht. Sie bekam kaum noch Luft, als er sie
auf beide Wangen küsste, auf das Kinn und die Nase. Sie wollte ihn an sich reißen und das Feuerwerk von Neuem entfachen, das an diesem Nachmittag zwischen ihnen geknistert hatte, doch sie hielt still, bis sie seinen warmen Mund auf ihren Lippen spürte. Er küsste sie so langsam, so vorsichtig.
    Als er sich von ihr lösen wollte, legte sie die Hände auf sein Gesicht – dieser süße Kuss sollte niemals enden. Tamani reagierte, indem er sie noch fester an sich zog; da drückte Laurel sich an ihn und wünschte – einen Augenblick lang –, sie könnte mit ihm verschmelzen.
    Als es klopfte, drehte sie

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