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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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schwieg sie. Als sie die Schärpe ablegte, fiel ein Blütenblatt ab, und Laurel fragte sich, ob das wohl so weitergehen würde oder ob dieses eine nur wegen ihrer ungewohnten Aktivitäten ausgefallen war.

    »Und dann kommst du um sieben Uhr abends an einem Schultag einfach so herein – ohne dich irgendwie dazu zu äußern – und deine Augen strahlen wie seit Wochen nicht mehr«, schloss ihre Mutter leise.
    »Es tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast.« Laurel wollte ernsthaft und aufrichtig wirken, konnte aber ein Lächeln nur mühsam unterdrücken. Ihre Entschuldigung war wirklich ernst gemeint, aber ein Lächeln würde sie unglaubwürdig wirken lassen.
    »Ach, ich war nicht sonderlich lange beunruhigt«, sagte ihre Mutter und legte die Beine über die Sofalehne. »Ich lerne schnell. Deshalb bin ich in den Hinterhof gegangen und habe mit deinem Wachpostenfreund Aaron geredet.«
    Laurel riss die Augen auf. »Mit Aaron?«
    »Er hat mir berichtet, Tamani wäre gegen zwölf Uhr heute Mittag vorbeigekommen und hätte gesagt, du wärst bei ihm in Sicherheit. Ab da habe ich mir keine Sorgen mehr gemacht.«
    »Das hat schon gereicht?«
    »Nun, jedenfalls habe ich nicht mehr um deine Sicherheit gefürchtet. Ich habe den Blick dieses Jungen neulich richtig gedeutet. Nie im Leben würde er zulassen, dass dir etwas zustößt.«
    Laurel musste schon wieder grinsen.
    »Aber glaub ja nicht, dass damit alles in Ordnung wäre. Die Sache ist noch nicht vom Tisch. Über deine Strafe reden wir, wenn dein Vater nach Hause kommt.« Ihre Mutter wurde wieder sachlich. »Jetzt mal im Ernst, Laurel, was hast du dir nur dabei gedacht? Weiß David, wo du warst?«

    Laurel verging das Lächeln und sie schüttelte den Kopf. »Sitzt er etwa zu Hause und macht sich schreckliche Sorgen?«
    »Wahrscheinlich.« Sie fühlte sich elend.
    »Willst du ihn nicht anrufen?«
    Sie schüttelte noch mal den Kopf, steif und ruckartig.
    »Oh.« Lange sagte keine von beiden etwas. »Komm, wir gehen in die Küche«, seufzte Laurels Mutter schließlich und zog sie sanft am Arm. »Ich koche uns einen Tee.«
    Wenn es nach ihrer Mutter ging, machte eine Tasse Tee alles wieder gut. Du bist erkältet? Trink Tee. Knochen gebrochen? Tee trinken. Irgendwo in der Vorratskammer ihrer Mutter gab es bestimmt eine Dose Tee mit der Aufschrift Falls die Welt untergeht, drei bis fünf Minuten ziehen lassen.
    Laurel setzte sich auf einen Barhocker und sah zu, wie ihre Mutter den Tee aufsetzte und Eiswürfel in Laurels Becher rührte, bis er kalt war.
    »Du hast eben ein Blatt verloren«, sagte sie wie nebenbei. »Darf ich mir vielleicht ein paar davon nehmen, wenn sie weiter ausfallen? Sie duften wirklich fantastisch. Ich könnte ein unglaubliches Potpourri daraus machen.«
    »Äh, klar«, sagte Laurel und versuchte, sich nicht allzu komisch vorzukommen, weil ihre Mutter etwas aus ihren Blütenblättern herstellte.
    »Bist du heute oft in den Regen gekommen?«
    »Hin und wieder.«
    »Gut«, sagte Laurels Mutter, nachdem sie ein wenig Zucker in den Tee getan hatte, so wie Laurel es gern
mochte. »Mehr Smalltalk fällt mir nicht ein. Willst du mir erzählen, was passiert ist?«
    Laurel schob es noch ein wenig hinaus, indem sie an ihrem Tee nippte. »Heute Mittag haben David und Tamani sich geschlagen. So richtig. Meinetwegen«, erklärte sie schließlich.
    »David? Im Ernst?«
    »Kaum zu glauben, nicht wahr? Aber sie können sich nicht ausstehen und sind schon ein paar Mal aneinandergeraten. Heute hat es dann richtig gekracht.«
    Jetzt lächelte ihre Mutter. »Wegen mir haben sich nie zwei Jungen gestritten.«
    »Das hört sich an, als würde es Spaß machen!«, protestierte Laurel. »Es war einfach nur schrecklich. Ich habe den Kampf beendet, aber dann bin ich abgehauen.«
    »Und … Tamani ist dir nachgefahren?«
    Laurel nickte.
    »Und wo bist du hingefahren?«
    »In das Häuschen nach Orick.«
    »Und Tamani hinterher?«
    »Ich hatte ihn nicht darum gebeten«, sagte Laurel zu ihrer Verteidigung.
    »Aber er ist dir gefolgt?«
    Laurel nickte.
    »Und du hast es zugelassen.«
    Sie nickte wieder.
    »Und dann …« Ihre Mutter ließ die Frage in der Schwebe.
    »Dann sind wir reingegangen. Und haben rumgehangen.« Sie fühlte sich wie ein Schwerverbrecher.

    »Rumgehangen«, wiederholte ihre Mutter trocken. »So heißt das also heute bei coolen Kids?«
    Laurel stützte ihr Gesicht in ihre Handflächen. »So … war es gar nicht«, murmelte sie durch ihre Finger.
    »Ach

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