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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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und damit leben, dass sie sich tatsächlich lächerlich gemacht hatte – vor einem Haufen Leute, die sie gut kannte.
    David unter anderem.
    Sie hatte wohl noch nie so viel Schiss davor gehabt, ihn zu treffen. Ihre widersprüchlichen Gefühle machten sie fertig. Einerseits vermisste sie ihn, wollte es jedoch nicht zugeben. Andererseits war sie froh, dass sie ihn abserviert und ihm ein für alle Mal klargemacht hatte, wie ernst es ihr war. Aber das kleine Mädchen in ihr wollte sich einfach nur heulend in seine Arme werfen und um Verzeihung bitten.
    Sie schloss das Auto ab und erwog, so lange auf dem Parkplatz herumzulungern, bis sie zu spät kam. Doch nachdem sie gestern schon geschwänzt hatte, konnte sie sich das kaum leisten. Ihre Eltern hatten beschlossen, dass sie und nicht die Schule für ihre Bestrafung zuständig waren. Infolgedessen hatte ihre Mutter in der Schule angerufen und Laurels Abwesenheit im Nachhinein entschuldigt.
Aber dafür erwarteten ihre Eltern, dass sie eine Zeit lang alle Schulregeln befolgen würde, das wusste sie.
    Seufzend machte Laurel sich auf den Weg zu ihrem Schließfach.
    Als sie zum Eingang kam, wurde eine der Türen aufgemacht und David tauchte auf. Laurel blieb ruckartig stehen und sah ihn an. Er sah so traurig aus. Dabei trug er es gar nicht nach außen, sondern hatte ein einigermaßen überzeugendes Lächeln aufgesetzt. Doch seine Augen waren in tiefblauer Trauer versunken, die ihr den Atem raubte.
    »Hi, Laurel«, flüsterte er.
    Jetzt hätte sie sich ihm wirklich beinahe in die Arme geworfen, so betroffen war sie von seiner Traurigkeit.
    Doch schon war auch Tamani zur Stelle und hielt ihr die andere Flügeltür auf. »Hi, Laurel.« Sein Lächeln war frech und selbstbewusst.
    Laurel bekam wackelige Knie. »Hört auf«, flehte sie erstickt.
    David drehte sich auf dem Absatz um und ging wortlos davon. Tamani dagegen sah sie verwirrt an.
    »Ich wollte nur nicht, dass er dich belästigt …«
    Laurel packte Tamani am T-Shirt und schob ihn mit Gewalt um die Ecke.
    »Hey, wenn du mit mir abhauen willst, brauchst du nur zu fragen«, sagte Tamani lachend. Doch das Lächeln verging ihm, als er Laurels Gesicht sah. »Was ist los?«, fragte er ernst.
    »Wir sind nicht zusammen, Tam.«
    »Verstehe, ich kann dich nicht vor Yuki küssen, aber …«

    »Nein. Ich habe dich sehr gern und ich bereue nicht, was gestern passiert ist, aber ich weiß nicht, was es bedeutet. Ich bin immer noch dabei, mich zu sortieren. Dadurch, dass ich mit David Schluss gemacht habe, bist du nicht automatisch aufgerückt.«
    »Heißt das, ich muss weiter warten?«, fragte Tamani nach einer kurzen Pause.
    »Irgendwie schon. Vielleicht. Keine Ahnung! Aber wie auch immer, ich bin keine Waffe und ich werde es nicht zulassen, dass du mich benutzt, um ihm eins auszuwischen.«
    »Das hat er auch die ganze Zeit getan«, brauste Tamani auf.
    »Ja«, stimmte Laurel ihm zu. »Und jetzt hat er keine Freundin mehr. Willst du das?«
    Langsam bekam Tamani es mit der Angst.
    »Ich will jetzt keinen Freund in meinem Leben haben, und wenn du möchtest, dass ich es mir jemals anders überlege, solltest du dich entsprechend benehmen.« Als sie ihn mit ihrem strengsten Blick bedachte, schaute er weg.
    »Aber das mit David und dir ist endgültig vorbei?«, fragte Tamani schließlich.
    »Weiß ich nicht«, sagte Laurel. Das war die einzig mögliche Antwort. »Im Moment ja. Ich brauche Zeit, Zeit für mich. Allein. Das kommt dir auch zugute«, fuhr Laurel fort, ehe Tamani etwas dazu sagen konnte. »Man hört nicht von einem Tag auf den anderen auf, jemanden zu lieben. So einfach ist das nicht.«
    »Das sind die wenigsten wirklich guten Dinge im Leben.
« Tamani seufzte verstört, aber da klingelte es schon. Laurel erschrak.
    »Wir müssen in die Schule. Ich darf auf keinen Fall zu spät kommen.«
    Tamani nickte. Sein Lächeln war verkniffen, aber es ging ihm einigermaßen, so gut wie es unter diesen Umständen möglich war. Laurel umarmte ihn spontan und schmiegte sich an seine Brust. Er versuchte nicht, sie zu küssen, und sie machte ebenfalls keine Anstalten. Es war schön genug, seine starken Arme zu spüren. So hatte sie das Gefühl, dass irgendwie doch noch alles gut werden würde.
    Laurel drückte ihn ein letztes Mal und wollte gerade zum Eingang zurück, als sie beinahe ihren Rucksack fallen gelassen hätte. Shar kam über den Parkplatz auf sie zu, in Jeans und einem weiten T-Shirt, das Haar zu einem schlichten Pferdeschwanz

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