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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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zurückgewinnen wollte?
    Würde er sie überhaupt noch wollen?
    Darüber wollte sie nicht nachdenken, also parkte sie den Wagen und ging in das leere Haus, wo sie, wie ihre Mutter ihr am Morgen noch mal aufs Butterbrot geschmiert hatte, bleiben musste. Kein Problem – sie hatte genug Hausaufgaben auf. Außerdem könnte sie weiter an der Frage arbeiten, was für eine Elfe Yuki war. Es war kaum zu fassen, dass erst zwei Wochen seit dem Angriff der Orks vergangen waren. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. So war es immer mit der Zeit – sie raste, wenn Laurel es lieber gemütlich angehen ließe, und andererseits schlich sie manchmal unerträglich langsam dahin.
    Doch statt direkt in ihr Zimmer zu gehen, sah Laurel träge den Stapel Post auf dem Küchentresen durch. Sie war immer noch enttäuscht, weil sie durch die Leuchtmitteltests nichts Brauchbares herausgefunden hatte. Tamanis Pflanzensaft hatte knapp vierzig Minuten geleuchtet – ein wenig länger als Laurels. Sie hatte gehofft, einen wesentlichen Unterschied zwischen den Elfenarten zu finden, doch mit Pflanzensaft war das offenbar nicht möglich – zumindest nicht ohne weitere Proben von anderen Elfen. Sie wünschte, sie könnte aufgrund der Wahrscheinlichkeitsrechnung davon ausgehen, dass Yuki eine Frühlingselfe war, aber auf bloße Vermutungen zu bauen, konnte sie sich nicht leisten.
    Unter einer Werbepostkarte von Publishers Clearinghouse entdeckte Laurel einen großen Umschlag, der an sie adressiert war. Ihre Prüfungsergebnisse! Die hatte sie
ganz und gar vergessen, weil die Prüfung schon so lange zurücklag. Damals war sie noch mit David zusammengewesen und hatte jeden Tag mit ihm gelernt, um sich zu verbessern. Sie hatten vorgehabt, online nachzusehen, wie sie abgeschnitten hatten, um die Ergebnisse früher zu erfahren, doch Laurel war anscheinend nicht die Einzige, die es vergessen hatte. Sie schlitzte den Brief mit dem Brieföffner auf und hielt ihn einen Augenblick lang mit beiden Händen fest, ehe sie die Papiere entnahm.
    Als sie dann das Ergebnis entdeckte, quietschte Laurel vor Freude.
    Sie hatte sich um Lichtjahre verbessert! Wahnsinn! Laurel lief zum Telefon und wählte Davids Nummer, doch dann merkte sie gerade noch, was sie da tat. Das hatte sie nicht gewollt. Egal was passierte, sie wollte unbedingt, dass sie Freunde blieben. Erst in diesem Moment ahnte sie, dass es vielleicht nicht dazu kommen würde.
    Nein.
    Wenn sie es nicht wenigstens versuchte, würde sie es nie erfahren. Also rief sie ihn an.
    »Hallo?«
    »David?«
    »Hallo?«
    Das war Davids Anrufbeantworter. Er fand es witzig, so zu tun, als wäre er wirklich am Telefon. Laurel dagegen ärgerte sich jedes Mal, aber sie hatte schon seit Monaten nicht mehr draufgesprochen.
    »Weißt du was? Hinterlass mir einfach eine Nachricht.«
    Laurel legte auf. Er würde sehen, dass sie angerufen
hatte. Falls er heute ebenfalls seine Ergebnisse bekommen hatte, konnte er sich denken, warum sie mit ihm sprechen wollte.
    Laurel schwang sich auf einen Barhocker und ließ die Hand, in der sie die Ergebnisse hielt, enttäuscht hängen. Die Trennung von David löste ganz offensichtlich nicht automatisch all ihre Probleme. Im Gegenteil, sie war ein Problem in sich. Und je länger sie damit wartete, es zu lösen, umso wahrscheinlicher würde David sich nach einer anderen umschauen und seine eigene Entscheidung treffen.
    Die Vorstellung, er hätte eine andere, machte sie völlig fertig.
    Laurel nahm die Papiere und ihren Rucksack und ging nach oben. Sie musste Abstand zu Tamani gewinnen und sich überlegen, was sie eigentlich wollte. Sie hatte sich schon einmal für David entschieden, zu hundert Prozent, und lange Zeit war es ganz wunderbar gewesen. Sie wollte dieses Gefühl zurückhaben, aber erst musste sie wissen, mit wem. Es konnte sein, dass es mit dem Küssen für eine Weile vorbei war. Sie wollte mit niemandem mehr knutschen. Sie brauchte einen klaren Kopf.
    Laurel erschrak, als jemand leise an ihre Tür klopfte. »Darf ich reinkommen?«
    Tamani.
    Laurel versteckte die Prüfungsergebnisse unter ihrem Rucksack und ließ ihn herein.
    »Entschuldige, dass ich nicht an der Haustür gewartet habe«, sagte er. »Aber da du Hausarrest hast, ist es sicher besser, wenn mich niemand sieht.«

    »Du hast endlich begriffen, was für neugierige Nachbarn wir haben.« Laurel lachte gezwungen.
    Tamani blickte auf seine Schuhe, aber dann hob er lächelnd den Kopf und machte mit ausgebreiteten Armen einen

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