Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenblut

Elfenblut

Titel: Elfenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
, wollte Pia antworten. Stattdessen hörte sie sich zu ihrer eigenen Verblüffung sagen: »Gaylen.«
    »Gaylen«, wiederholte Brack seufzend. »Ja natürlich. Was auch sonst?«
    Pia starrte ihn mit einem Ausdruck von Fassungslosigkeit an, der einzig und allein ihr selbst galt. Gaylen? Warum um alles in der Welt hatte sie das gesagt? Gaylen, das war der Name, mit dem sie ihr seltsamer Verbündeter mit dem Silberhelm angesprochen hatte. Sie war sicher, ihn noch nie zuvor gehört zu haben, und noch nicht einmal sicher, ob es sich tatsächlich um einen Namen handelte, aber er war ihr so glatt und selbstverständlich über die Lippen gekommen, als wäre sie ihn zeit ihres Lebens gewöhnt.
    Brack seufzte noch einmal und irgendwie resignierend, sah sie einen Moment lang fast erwartungsvoll an und deutete dann auf Alica. »Und deine seltsame Freundin?«
    Pia musste trotz allem lächeln. Immerhin hatten sie gerade eine Gemeinsamkeit entdeckt: Sie beide fanden Alica seltsam. »Alica«, sagte sie.
    »Alica«, wiederholte Brack. Er sprach es falsch aus, nicht wie Alischah , sondern mit einem harten, klackenden k .
    »Wenn ihr zwei Hübschen wollt, dass ich ein bisschen spazieren gehe, während ihr über mich redet, dann musst du es nur sagen«, sagte Alica. Pia wandte widerwillig den Kopf und starrte sie an.
    »Es ist nicht besonders höflich, in einer Sprache zu sprechen, die nicht alle am Tisch verstehen, Alica«, sagte Brack betont.
    »Wie?«, machte Alica.
    »Was?«, fragte Pia.
    »Was ist mit deiner Freundin?«, fragte Brack. »Spricht sie unsere Sprache nicht?«
    »Was brabbelt er da?«, fragte Alica.
    »Wovon … redest du?«, fragte Pia verwirrt. Sie war nicht einmal ganz sicher, wem diese Frage galt.
    »Seid ihr Ausländerinnen?«, wollte Brack wissen.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Alica.
    »Wenn ihr unsere Sprache nicht sprecht, dann müsst ihr wirklich von weit her kommen«, meinte Brack.
    »Aber sie spricht doch …«, begann Pia.
    Und dann verstand sie … oder auch nicht. Etwas wie eine unsichtbare Hand aus Eis mit viel zu vielen Fingern schien an ihrem Rückgrat entlangzustreichen. Fassungslos wandte sie sich zu Alica um.
    »Du … verstehst nichts von dem, was er sagt?«, fragte sie ungläubig.
    »Stell dir vor, nein«, antwortete Alica in patzigem Ton. »Kann ja sein, dass du dieses Kauderwelsch verstehst, aber für mich ist es nichts als Blabla.«
    »Was sagt sie?«, wollte Brack wissen. Er klang ein bisschen ungeduldig. Vielleicht schon wieder misstrauisch.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Alica.
    Das drohte kompliziert zu werden. Pia verdrehte (innerlich) die Augen und zählte nicht zum ersten Mal lautlos bis drei, bevor sie antwortete. »Ja, wir haben hier offensichtlich ein kleines Sprachproblem.«
    »Stimmt«, sagten Brack und Alica wie aus einem Mund.
    »Ja, das scheint mir auch so«, seufzte Pia. Für einen Moment wurde es sehr still. Aber sie kam auch wieder in den zweifelhaften Genuss des (sehr unangenehmen) Gefühls, sowohl von Alica als auch von Brack durchdringend angestarrt zu werden. Von dem Betrunkenen am Tisch übrigens auch.
    »Ihr … ihr versteht euch nicht?«, vergewisserte sie sich noch einmal.
    »Nein«, antworteten Alica und Brack unisono.
    »Dann sollte ich vielleicht das Wichtigste übersetzen«, sagte sie zögernd. Oder wenigstens das, was sie selbst verstand.
    »Das scheint mir eine gute Idee zu sein«, sagte Brack.
    »Würde sich anbieten«, meinte Alica. Sie sah immer noch völlig fassungslos aus.
    Pia wünschte sich weit, weit weg.
    »Vielleicht«, wandte sie sich direkt an Brack, »können wir es für den Moment dabei belassen, dass wir fremd hier sind und in gewissen Schwierigkeiten stecken?«
    Brack nickte. »Ja, stell dir vor: Darauf bin ich auch schon von selbst gekommen.«
    Alicas Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Die Geschichte ist wirklich kompliziert«, fuhr Pia fort, leise und nun wieder an Brack direkt gewandt. »Und ziemlich lang. Und wir wollen dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Vielleicht wäre es tatsächlich das Beste, wenn wir einfach aufstehen und unserer Wege gehen.«
    »Bestimmt sogar«, sagte Brack. »Wenn du das möchtest …die Tür ist offen. Ihr könnt gerne gehen. Wohin auch immer ihr wollt.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Alica. Ihre Stimme klang jetzt beinahe hysterisch.
    »Nichts«, antwortete Pia rasch. »Nur dass wir noch ein bisschen bleiben können, wenn wir wollen.«
    Alica wirkte erleichtert, und Brack legte die Stirn in noch

Weitere Kostenlose Bücher