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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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hättest, wenn er weiter weg gewesen wäre. Oder was du im Oktober mit Tamani in der Hütte gemacht hast.«
    »Shar«, sagte Tamani mit einem warnenden Unterton.
    »Ich habe dir möglichst viel Raum gelassen«, fuhr Shar fort, doch seine Stimme verriet einen Hauch von Reue, die sich allerdings eher an Tamani als an Laurel richtete. Sie wäre am liebsten auf ihn zugestürmt und hätte ihm eine Ohrfeige gegeben, aber sie war vor Wut wie gelähmt.
    Yuki lächelte auch nicht mehr. »Und das sind deine Verbündeten, Laurel? Kann sein, dass ich dir nicht immer die Wahrheit gesagt habe, aber mir war klar, dass du etwas Besseres bist als diese Ungeheuer.« Sie senkte den Blick auf den Salzkreis um ihren Stuhl. »Mit einer kleinen Fußbewegung kannst du der Sache ein Ende machen. Dann nehme ich dich mit und zeige dir, wie falsch Avalon ist. Du kannst mir helfen, dort alles zu verbessern.«
    Laurel hielt den Blick auf die Salzkörner gerichtet. Am liebsten hätte sie wirklich mit dem Schuh eine Lücke hineingeschoben, nur um Shar eins auszuwischen. »Woher weißt du das mit Avalon?«
    »Ist das wichtig?«, fragte Yuki, aus deren Gesichtsausdruck Laurel nicht schlau wurde.
    »Vielleicht.«
    »Wenn du mich freilässt, verrate ich dir alles, was sie vor dir geheim gehalten haben.«
    »Tu’s nicht, Laurel«, sagte Tamani leise. »Es gefällt mir auch nicht, aber es würde nichts nützen, sie freizulassen.«
    »Meinst du, ich wüsste das nicht?«, fauchte Laurel, die sich jedoch nicht von dem weißen Kreis losreißen konnte.
    Tamani zog sich schweigend zurück.
    Laurel wollte den Kreis zertreten! Es war ihr ein dringendes Bedürfnis, dem sie nicht nachgeben durfte, doch vor lauter Frustration brannten heiße Tränen in ihren Augen.
    »Laurel.« Eine weiche Hand fasste ihren Arm und brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Als sie sich umdrehte, sah sie in Chelseas blasses Gesicht. »Komm, wir fahren wieder und besprechen alles im Auto. Du musst dich beruhigen.«
    Laurel starrte ihre Freundin an, die einzige Person im Raum, die ihr nie etwas getan hatte. Dann nickte sie. »Gut«, sagte sie, ohne die anderen eines Blickes zu würdigen. »Hier habe ich nichts mehr zu suchen.«
    Als sie draußen waren, zog Chelsea die Tür hinter sich zu, blieb aber plötzlich stehen. »Mist«, fluchte sie leise. »Ich weiß nicht, wo ich meine Schlüssel hingetan habe. Das blöde Kleid hat keine Taschen«, murmelte sie und hob den Saum an, damit sie nicht darüber stolperte. »Bin gleich wieder da.«
    Doch als sie sich umdrehte, wurde die Tür schon geöffnet. »Schlüssel«, erklärte Chelsea und ging an Tamani vorbei.
    Er machte die Tür von außen zu, sodass sie allein auf der Veranda standen. Laurel hielt den Blick auf die Treppe gerichtet, weil sie keine Lust hatte, ihn anzusehen.
    Doch auch er mied ihren Blick.
    »Das wusste ich nicht«, flüsterte Tamani nach einer Weile. »Ich schwöre.«
    »Weiß ich doch«, flüsterte Laurel zurück. Sie lehnte sich an die Mauer und rutschte daran entlang nach unten, wo sie die Arme um ihre Knie schlang. Selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme ausdruckslos. »Meine Mutter war ein Einzelkind. Ihr Vater verließ die Mutter, als sie noch ein Baby war. Von da an lebte sie allein mit meiner Oma, bis die starb. Mom wollte immer eine große Familie haben. Fünf Kinder, hat sie mir mal erzählt. Sie wollte fünf Kinder haben, aber es ist nie was draus geworden.«
    Warum erzählte sie ihm das? Es machte es irgendwie leichter, also redete sie weiter.
    »Sie gingen zu tausend Ärzten, aber keiner konnte sagen, woran es lag. Nicht ein einziger. Damals fing sie an, den Ärzten zu misstrauen. Sie hatten ihr ganzes Erspartes dafür ausgegeben. Dabei war es gar nicht nötig, weil meine Mutter mich auch behalten hätte, wenn sie eigene Kinder bekommen hätte«, sagte Laurel entschieden. »Das weiß ich ganz genau. Shar hätte das nicht tun müssen.«
    Sie schwieg eine Zeit lang. »Weißt du, warum ich so wütend bin?«
    Tamani schüttelte schweigend den Kopf.
    »Weil ich jetzt ein Geheimnis vor ihnen habe. Ich erzähle ihnen immer alles. Das war nicht einfach, aber seit letztem Jahr genieße ich es, offen und ehrlich mit ihnen umzugehen. Und jetzt steht das hier zwischen uns, weil ich es ihnen niemals erzählen kann. Sie würden mich und alle anderen Elfen in einem ganz anderen Licht sehen.« Ihre Wut loderte erneut auf. »Dafür hasse ich ihn«, flüsterte sie.
    »Es tut mir leid«, sagte Tamani. »Ich weiß, wie

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