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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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weißt du vom Palast?« Tamani wusste sofort, noch bevor Shar seufzte, dass er Yuki auf den Leim gegangen war.
    »Wir können natürlich auch hierbleiben.« Yuki redete ruhig weiter, als machte es nichts, dass Tamani nicht antwortete. »Wir können gehen, wohin wir wollen. Wir können machen, was wir wollen. Gemeinsam haben wir Macht über Tiere und Pflanzen – die Welt würde uns gehören. Du weißt, wie gut Frühling und Winter zusammenpassen. Unsere Talente ergänzen sich hervorragend.«
    Wusste sie eigentlich, wie recht sie damit hatte? Und wie wenig verlockend ihm diese Aussicht erschien?
    »Ich hätte dich bis in alle Ewigkeit geliebt«, flüsterte sie und ließ den Kopf hängen. Ihr dunkles, üppiges Haar fiel ihr wie ein Schleier ins Gesicht, während sie leise stöhnte. Weinte sie oder unterdrückte sie ein Lachen?
    Tamani zuckte zusammen, als es klopfte. Ehe er zur Tür gehen konnte, stand Shar schon am Spion.
    Tamani hielt das Messer kampfbereit. Er war nervös. War das Klea? Dazu diente das alles schließlich – der Salzkreis, die Handschellen –, als ausgeklügelte Falle, um die verdächtige Herbstelfe anzulocken und zu fangen, die vielleicht plante, sie alle umzubringen.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Wenn sie es doch bloß genauer wüssten!
    Bis dahin musste Tamani davon ausgehen, dass Klea und Yuki eine Bedrohung darstellten – eine tödliche Gefahr.
    Doch Shar öffnete die Tür, wenn auch mit einem leichten Stirnrunzeln. Laurel kam mit Chelsea im Schlepptau herein.
    »Laurel«, stammelte Tamani und ließ das Messer sinken. Obwohl er Laurel schon so lange liebte, wie seine Erinnerung zurückreichte, und diese Liebe in letzter Zeit noch gewachsen war, freute er sich jedes Mal wie ein Schneekönig, wenn er sie sah.
    Sie hatte das dunkelblaue Ballkleid ausgezogen – das sie auch vor einem Jahr getragen hatte, als er sie an Samhain in seinen Armen gehalten und leidenschaftlich geküsst hatte. Es schien ihm eine Ewigkeit her zu sein.
    Laurel sah ihn gar nicht an, sie hatte nur Augen für Yuki.
    »Du solltest nicht hier sein«, flüsterte Tamani.
    »Ich wollte es mit eigenen Augen sehen.«
    Tamani biss die Zähne zusammen. Insgeheim musste er zugeben, dass er es schön fand, sie in seiner Nähe zu haben, doch seine selbstsüchtige Lust kämpfte mit der Sorge um ihre Sicherheit. Würde es ihm jemals gelingen, beides in Einklang zu bringen?
    »Ich dachte, du suchst David«, sagte Tamani zu Chelsea, die immer noch ihr rotes Ballkleid trug. Da sie ihre Highheels irgendwo ausgezogen hatte, wallte das Kleid wie Blut um ihre Füße.
    »Ich habe ihn nicht gefunden«, sagte Chelsea. Ihre Lippe zitterte kaum merklich, als sie Laurel ansah, die noch immer die schweigende Gefangene betrachtete.
    »Yuki?«, sagte Laurel zaghaft. »Geht’s?«
    Yuki hob den Kopf und sah Laurel wütend an. »Sehe ich so aus?«, fragte sie aggressiv. »Das ist Freiheitsberaubung! Ich bin mit Handschellen an einen Metallstuhl gefesselt! Was meinst du, wie es dir dabei ginge?«
    Es traf Laurel, so angeschrien zu werden, und sie machte einen Schritt zurück. »Ich wollte nach dir sehen.« Laurel warf Tamani einen Blick zu, doch er verstand nicht ganz, was sie sich erhoffte. Aufmunternde Worte? Eine Erlaubnis? Wozu? Er schnitt eine gequälte Grimasse und zuckte hilflos die Achseln.
    Laurel wandte sich wieder an Yuki, deren Miene sie nicht deuten konnte. Die Winterelfe reckte stolz das Kinn. »Was will Klea von mir?«, fragte Laurel.
    Tamani erwartete keine Antwort, doch Yuki hielt Laurels Blick stand und antwortete in aller Seelenruhe: »Nichts.«
    »Und warum bist du dann hergekommen?«
    Jetzt lächelte Yuki, aber es war ein unehrliches, gemeines Lächeln. »Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht früher etwas gewollt hätte. Aber jetzt braucht sie dich nicht mehr.«
    Laurel sah rasch Tamani und dann Shar an, ehe sie sich wieder Yuki zuwandte.
    »Jetzt hör mal, Laurel«, sagte Yuki ruhig. »Wir können uns das lächerliche Spielchen sparen. Ich rede mit dir, wenn du mich hier rausholst.«
    »Das reicht«, sagte Tamani.
    »Komm doch in den Kreis und bring mich zum Schweigen«, fuhr Yuki ihn an. Zu Laurel sagte sie: »Ich habe dir nichts getan und du weißt, dass ich es locker hätte tun können. Ich hätte dich tausend Mal töten können, aber ich habe dich leben lassen. Zählt das gar nicht?«
    Tamani wollte etwas sagen, doch Laurel legte ihm die Hand auf die Brust. »Du hast recht. Aber du bist eine Winterelfe. Das hast du vor uns

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