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Elfenherz

Titel: Elfenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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herauszufinden, was es herauszufinden gab«, antwortete Ravus. Er nickte Val zu. Gemeinsam
legten sie die Leiche auf den Mantel. Val wurde schlecht, als sie merkte, dass der Fischgeruch von dem leblosen Körper kam.
    Greyan trat noch einen Schritt vor; seine Hörner leuchteten weiß im Licht der Straßenlaterne. »Und siehe da, was aufgedeckt wurde.«
    »Was willst du damit andeuten?«, wollte Ravus wissen. In seiner menschlichen Tarnung wirkte er mager und schlaksig und neben Greyans massigem Körper schrecklich unterlegen.
    »Bestreitest du etwa, dass du der Mörder bist?«
    »Halt«, kam eine Stimme aus dem Schatten, die offenbar zu einem großen, spindeldürren Körper gehörte. »Wir kennen ihn. Er hat uns allen harmlose Zaubertränke gebraut.«
    »Kennen wir ihn wirklich?« Greyan kam immer näher und zog plötzlich zwei kurze, krumme Sicheln mit Klingen aus dunkler Bronze aus den Falten seiner zerschlissenen Lederjacke. Er kreuzte sie über der Brust wie ein einbalsamierter Pharao. »Er wurde wegen Mordes verbannt.«
    »Hab acht«, sagte ein winziges Wesen. »Willst du uns alle danach beurteilen, warum wir ins Exil gehen mussten?«
    »Ihr wisst, dass ich die Mordanklage nicht anfechten kann«, erwiderte Ravus. »Und ich weiß, wie feige es ist, jemandem mit einer Klinge vor der Nase herumzuwedeln, der geschworen hat, nie wieder eine anzufassen.«
    »Angebergeschwätz. Du hältst dich wohl immer noch für einen Höfling«, höhnte Greyan. »Doch deine flinke Zunge wird dir hier nicht helfen.«

    Ein unheimliches Wesen grinste Val an. Es hatte Papageienaugen und den Mund voll gezackter Zähne. Val tastete über den Boden und hob ein Stück Rohr von den Steinen auf. Es fühlte sich so kalt an, dass es ihr die Finger verbrannte.
    Ravus hob die Hände vor Greyan. »Ich wünsche nicht, mit dir zu kämpfen.«
    »Dann ist dies dein Untergang.« Er ging mit der einen Sichel auf Ravus los.
    Der Troll wich der Sichel aus, riss einem anderen Elf das Schwert aus der Hand und schloss die Faust um die Klinge. Rotes Blut tropfte aus seiner Hand. Sein Mund verzog sich mit etwas wie Vergnügen und sein Schild glitt von ihm ab, als hätte er ihn vergessen.
    »Ihr braucht, was ich braue«, fauchte Ravus. Sein Gesicht war verzerrt vor Wut, er sah schrecklich aus, die Reißzähne bohrten sich in das Fleisch der Oberlippe. Als er das Blut ableckte, stand in seinem Blick so viel Übermut wie Zorn. Er griff das Schwert fester, obwohl es dabei tiefer in seine Haut schnitt. »Ich gebe all das gern her, doch selbst wenn ich der Giftmörder wäre und es mir einfiele, einen von jenen hundert zu töten, denen ich helfe, so lebtet ihr immer noch von meinen Gnaden.«
    »Ich lebe von niemandes Gnaden.« Greyan schwang seine Sicheln gegen Ravus.
    Ravus schwang das Heft seines Schwerts und blockte den Schlag ab. Die beiden Gegner umkreisten einander und tauschten Schläge aus. Ravus’ Waffe fehlte die Balance,
weil er es verkehrt herum hielt, außerdem war es glitschig von seinem Blut. Greyan schlug mit seinen kurzen Bronzesicheln in kurzen Abständen zu, aber Ravus konnte seine Schläge parieren.
    »Genug«, rief Greyan endlich.
    Ein Elf mit langem, geschwungenem Schwanz rannte nach vorne und packte Ravus am Arm. Ein anderer trat vor und präsentierte ein silbernes Messer in Form eines Blattes.
    Im gleichen Augenblick schwang Greyan seine Sichel über Ravus Handgelenk. Val setzte sich in Bewegung, bevor sie überhaupt wusste, was sie tat. Irgendwie vereinten sich ihr Lacrosse-und Videospiel-Training und sie schlug Greyan das Rohr in die Flanke. Als sie traf, zischte es leise, und Greyan verlor für einen Augenblick das Gleichgewicht. Dann ging er auf sie los und fuhr mit beiden Bronzeklingen nach unten. Val konnte gerade noch das Rohr heben und sich gegen den Schlag wappnen, da sprühten schon die Funken, als Metall auf Metall traf. Sie drehte sich zur Seite, und Greyan starrte sie verwundert an, um ihr dann die beiden bronzenen Sicheln ins Bein zu rammen.
    Val wurde am ganzen Körper eiskalt und die Hintergrundgeräusche reduzierten sich auf ein Rauschen in ihren Ohren. Ihr Bein tat noch nicht einmal besonders weh, obwohl Blut ihre ramponierte Cargohose durchweichte.
    In Vals anderem Leben, in dem sie ein Sport-Ass gewesen war und nicht an Elfen geglaubt hatte, hatte sie mit Tom Videospiele gespielt und nach der Schule bei ihm in den gemütlichen Kellerräumen rumgemacht. Ihr Lieblingsspiel
hieß Avenging Souls; die Figur Akara hatte ein

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