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Elfenherz

Titel: Elfenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Black
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zurück.
    »Ich kann dieses Geheimnis aufklären«, meldete sich eine vertraute Stimme.
    Val drehte sich auf den Rücken, stieß mit Luis zusammen und drehte den Kopf in die Richtung der Sprecherin. Luis knurrte. Als Mabry über sie hinwegschritt, streifte der
Saum ihres roten Rocks Vals Wange. Sie reichte Roiben ein kunstvoll geschmiedetes silbernes Behältnis und knickste kurz. »Was sie suchen, ist in meinem Besitz.«
    Roiben hob eine weiße Augenbraue. »Meinem Hof gefällt es nicht, fröhlichen Sonnenschein durch unsere Hallen tanzen zu lassen, und sei es, um Gefangene einzulassen.«
    Luis drehte sich auf die Seite. Val sah, dass er gefesselt war wie sie, doch sein Gesicht war voller Blut. Man hatte ihm seine Piercings herausgerissen.
    Mabry schlug die Augen nieder, aber besonders betroffen sah sie nicht aus. »Erlaubt mir, mich um das Licht zu kümmern, und um jene, die es brachten.«
    »Du blöde Arschkuh...«, fuhr Val auf, aber ein Schlag auf ihre Schulter ließ sie verstummen.
    »Er hat dich nichts gefragt«, fauchte der Elf mit den goldenen Haaren. »Dann sag auch nichts.«
    »Nein«, sagte der Herr des Dunklen Hofes. »Sie sollen sprechen. Nur sehr selten sind Sterbliche bei uns zu Gast. Ich kann mich noch an das letzte Mal erinnern, es war durchaus denkwürdig.« Ein Teil der Menge kicherte daraufhin in sich hinein, aber Val wusste nicht genau, warum. »Der Junge hat das zweite Gesicht, wenn ich mich nicht irre. Hat einer der Unsrigen dir dein Augenlicht geraubt?«
    Luis sah sich mit furchtsamer Miene um. Er leckte sich das Blut von der Lippe und nickte.
    »Ich frage mich, was du siehst, wenn du mich anschaust«, sagte Roiben. »Aber weiter, sagt mir, was ihr hier sucht. Ist es tatsächlich in Mabrys Besitz?«

    »Sie schnitt das Herz meines... das Herz eines Angehörigen deines Volkes - eines Trolls - heraus«, sagte Val. »Ich bin hier, um es zurückzuholen.«
    Darüber lachte Mabry, ein tiefes, sinnliches Lachen. Im Publikum wurde auch gelacht. »Ravus ist längst tot und verrottet in meinen Gemächern. Das wisst ihr sicherlich. Was wollt ihr dann noch mit seinem Herzen?«
    »Tot oder lebendig«, sagte Val. »Ich bin wegen seines Herzens hergekommen und ich werde es bekommen.«
    Ein schiefes Lächeln kräuselte Roibens Mundwinkel und Val ahnte Schlimmes. Er sah Val und Luis mit blassen Augen an. »Es steht nicht in meiner Macht, euch zu geben, was ihr verlangt. Doch vielleicht erweist sich meine Dienerin als großzügig.«
    »Wohl kaum«, sagte Mabry. »Wenn man das Herz dieser Kreatur zu sich nimmt, nimmt man auch einen Teil seiner Macht auf. Ich werde mich an Ravus’ Herz ergötzen.« Sie sah erst auf Luis, dann auf Val hinunter. »Und es wird umso köstlicher schmecken, da ich weiß, wie sehr ihr danach verlangtet.«
    Val rutschte auf ihre Knie und stand auf. Ihre Handgelenke waren noch immer auf ihren Rücken gebunden. In ihren Ohren rauschte das Blut so laut, dass sie beinahe nichts anderes mehr hörte. »Kämpfe mit mir darum. Ich setze mein Herz gegen seins.«
    »Menschenherzen sind schwach. Was soll ich mit so einem Herzen schon anfangen?«
    Val ging einen Schritt auf sie zu. »Wenn ich so schwach
bin, musst du ja ein richtig mieser Feigling sein, wenn du nicht gegen mich kämpfen willst.« Sie wandte sich an die Elfen, an jene mit den Katzenaugen, jene mit einer Haut aus Grün und Gold, an jene mit zu langen oder zu kurzen Körpern und an jene mit allen möglichen und unmöglichen Proportionen. »Ich bin nur ein Mensch, ja? Ich bin ein Nichts. Verweht in einem Elfenseufzer, wie Ravus es ausdrückte. Wenn ihr also Angst vor mir habt, dann seid ihr noch weniger als das.«
    Mabrys Augen funkelten gefährlich, aber sie behielt ihre gelassene Miene bei. »Du wagst viel, hier so zu sprechen, an meinem eigenen Hof, vor meinem neuen Herrn.«
    »Ich wage es«, sagte Val. »So wie du es wagst, hier großzutun, obwohl du ihn doch ebenso ermorden willst, wie du Ravus ermordest hast.«
    Mabry lachte kurz und heftig auf, aber im Publikum wurde gemurmelt.
    »Lass mich raten«, sagte Roiben träge. »Am besten sollte ich der Sterblichen keine Sekunde länger zuhören.«
    Mabry öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    »Nimm die Herausforderung an«, sagte Roiben. »Keiner soll sagen können, dass ein Mitglied meines Hofes nicht über eine Sterbliche siegen konnte. Noch lasse ich meine Mörderin als Feigling beschimpfen.«
    »Wie du willst«, sagte Mabry, die sich abrupt wieder Val zuwandte. »Wenn ich mit

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