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Elfenkind

Elfenkind

Titel: Elfenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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solltest mit Nelrin reden. Er wartet im kleinen Gartenpavillon auf dich.»
    Am liebsten hätte Aliénor sich auf ihr Zimmer zurückgezogen, um in Ruhe nachzudenken, was das alles zu bedeuten hatte. Aber vielleicht brachte ein Gespräch mit Nelrin mehr Klarheit in die ganze Angelegenheit. Immer mehr Zweifel über die Motive des Königs und Nelrins Interesse meldeten sich. Wieso störte es den König nicht, dass sie nur eine Halbelfe war?
    Andererseits, wenn der König es ihm befohlen hatte, war ihm als gehorsamem Untertan kaum etwas anderes übrig geblieben. Soviel hatte sie inzwischen begriffen. Es war schon eine komische Welt, in die sie hineingeraten war. Statt Probleme und Fragen zu lösen, ergaben sich immer mehr Neue.
    Die schöne bunte Seifenblase, der Traum von einem besseren Leben als Elfe, war in kurzer Zeit zerplatzt. Offensichtlich kontrollierten die strengen Gesetze, die sie im Detail nicht kannte, das gesamte Leben der Elfen. Dieses langweilige, im Gleichtakt verlaufende Leben. Eigentlich hatte sie sich das alles ganz anders vorgestellt. Wie in ihren Märchenbüchern oder Elfenromanen. Ganz schön naiv war sie an ihre Suche herangegangen.
    Der kleine Pavillon befand sich inmitten eines Feldes verschiedenster Blumen, die sich in ihrer Blüte abwechselten. Sie schwang sich in die Luft und schwebte über die Blüten hinweg, denn kein einziger Weg führte zum Pavillon hinüber.
    Wie schnell es für mich zur Selbstverständlichkeit geworden ist zu fliegen, es ist wie Schreiben oder Radfahren. Einmal gelernt vergisst man nie wieder, wie es funktioniert und denkt nicht mehr darüber nach, wenn man es macht.
    Der laue Wind trug ihr Gesprächsfetzen entgegen.
    «… Weissagung …»
    «… ein Problem gelöst … ein neues …»
    «… unsere Existenz …»
    «… es ist an Euch …»
    Als sie näher kam, waren zwei Silhouetten unter der Kuppel des Pavillons auszumachen. Erst als ihre Füße schon den Boden des Pavillons berührten, drehten sich die beiden Elfen zu ihr um. Der eine war Nelrin, der andere Geodin, der königliche Astrologe und Wahrsager. Ein Beben erfasste ihre Flügel, das nichts mit der Landung zu tun hatte. Es fühlte sich eher wie ein Sträuben an, wie eine instinktgesteuerte Warnung. Beide Elfen nickten freundlich, aber Aliénor empfand Geodins Lächeln als aufgesetzt. Er verabschiedete sich und flog davon, als fühle er sich von Aliénors Kommen gestört.
    «Ich freue mich, dich zu sehen.» Nelrin lächelte sie freundlich an.
    «Hmm, so so», erwiderte Aliénor in skeptischem Tonfall.
    «Geht es dir nicht gut?» Er runzelte besorgt die Stirn.
    «Mir fehlt nichts.»
    Aliénor hatte sich unterwegs vorgenommen, sich nicht zurückzuhalten. Sie brauchte Klarheit über alles, was mit dieser unseligen Hochzeit zu tun hatte.
    «Seit wann weißt du, dass wir heiraten sollen?»
    «Oh, der König hat mit dir schon darüber gesprochen?»
    «Allerdings!» Empört stemmte sie ihre Hände in die Hüften und schaute ihn herausfordernd an.
    Nelrin sah an Aliénor vorbei in die Ferne und rieb seine Hände ineinander. «Du bist verstimmt. Nun, ich hätte es dir gerne selbst gesagt und dir einen romantischen Heiratsantrag gemacht.» Er senkte seufzend den Blick. «Aber dazu ist es jetzt wohl zu spät.»
    «Kannst du mir mal verraten, warum du mich heiraten willst, wenn mich nicht liebst?», stieß Aliénor heftig hervor. «Findest du das etwa richtig, dass du mir die ganze Zeit über etwas vorgemacht hast? Was ist das für ein Deal mit dem König?»
    Nelrin schaute erschrocken auf. «Aliénor – bitte lass mich erklären. Das ist nur die eine Seite, die du siehst. Natürlich war es zunächst der Wunsch des Königs, aber inzwischen …» Er sah sie an, sein Blick voller Zärtlichkeit. «Aliénor, es ist für mich längst mehr, als einem Befehl zu gehorchen. Ich bin gerne mit dir zusammen. Aliénor, ich bitte dich, werde meine Frau. Nicht, weil es jemand angeordnet hat, sondern aus freiem Willen. Weil auch du mich magst und sei es nur ein kleines Bisschen. Ich….»
    Bevor Aliénor noch wusste, wie ihr geschah, zog Nelrin sie in seine Arme und küsste sie zärtlich. Es war … nett, war vermutlich das Wort, nach dem sie suchte. Er konnte küssen, keine Frage. Irgendeine Elfenfrau würde das sicher auch mal zu schätzen wissen. Sie war nicht diese Elfenfrau. Bisher war es erst einem gelungen, ihre Gefühle so sehr zu verwirren und diesem gehörte ihr Herz noch immer.
    Es fiel ihr nicht leicht, aber es gelang ihr,

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