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Elfenkind

Elfenkind

Titel: Elfenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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zuckte sie zurück, als hätte sie ein Stromschlag getroffen, vom Kopf bis zu den Zehenspitzen.
    Sein Mund schmeckte seltsam süßlich und zugleich nach Eisen. Zu spät bemerkte sie, dass sein Speichel mit Blut vermischt war. Ein ihr unbekanntes Gefühl durchströmte sie, eine seltsame Mischung aus Glück und Traurigkeit nahm sie in Besitz und dann verstand sie: Sie las in seinen Gedanken. Es war nur ein Bruchteil seiner eigenen Erinnerungen und Gefühle, aber genug über das Wesen eines Vampirs, über die Jahrhunderte, die er bereits gelebt hatte, um ihr eiskalte Schauer über den Rücken zu jagen.
    Erneut küsste er sie und dieser Kuss war süßer als der erste, machte sie vollkommen trunken und lenkte sie davon ab, weiter nach seinem Geheimnis zu forschen. Ihre Verbindung war tiefer, viel tiefer und bedeutender als die zwischen ihnen aufkeimende sinnliche Liebe. Sie waren füreinander bestimmt, auf eine mystische und vollkommen unerklärliche Weise, über Jahrhunderte hinweg.
    «Was machst du denn hier?», flüsterte sie überwältigt, während sie sich gegenseitig auszogen, ungeduldig, hastig, und sich dann umschlangen, Haut an Haut, als hätten sie beide Angst, sich jemals wieder voneinander trennen zu müssen.
    «Ich habe es nicht mehr ohne dich ausgehalten, Liebste», sagte er mit soviel Wärme in seiner Stimme, dass es ihr durch und durch ging. «Du bist noch schöner geworden», flüsterte er, sah sie genau an, als wollte er sich jedes Detail ihres Gesichts einprägen, und strich dann bewundernd mit der Hand über ihre Flügel.
    Es bedurfte nicht vieler Liebkosungen, ihr Körper stand schon allein durch seine Nähe in flammendem Begehren und der Druck seines Unterleibs gegen den ihren war Zeichen genug, dass es ihm nicht anders ging. Sie wollten beide dasselbe. Jetzt. Sofort.
    «Nimm mich», forderte sie ungeduldig. Fast ein wenig über sich selbst verwundert, wie sicher ihr dies von den Lippen kam, entwand sie sich seiner Umarmung und kniete sich vor ihm auf dem Bett nieder.
    Ihre Flügel bebten, und sie spreizte sie auseinander, damit sie nicht im Weg waren. Frédéric packte sie an den Hüften. Der Druck seiner Hände war angenehm. Als er in sie eindrang, biss sie sich auf die Unterlippe, um nicht zu laut vor Lust aufzustöhnen. Sie fühlte, wie sie sich ohne ihr Zutun um ihn zusammenzog, als wolle sie ihn festhalten und nie mehr hergeben.
    Es war ein wilder Akt, voll purer Lust. Frédérics Erektion hielt auch noch an, nachdem er sie zum Höhepunkt gebracht hatte. Seine Hände umfassten ihre Brüste, streichelten sie, und sie wartete voller Ungeduld darauf, dass er erneut zustieß, diese prickelnden Wellen in ihrem Schoß hervorbrachte, und als er es endlich tat, entlockte er ihr sobald einen weiteren Orgasmus, der sie vollkommen betrunken machte.
    Als sie wieder zu sich kam und die Augen aufschlug, lag sie in seinem Arm und er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann küsste er sie, sanft und voller Sinnlichkeit. Als sich ihre Lippen voneinander lösten, brach die Verbindung ab. Ihr wurde schlagartig kalt. Sein Gesicht verschwand wie ein Geist im Dunkel der Nacht.
    «Nein, geh noch nicht, Frédéric!», schrie sie verzweifelt auf.
    Mit einem Ruck saß Aliénor senkrecht im Bett. War sie das gewesen, die eben geschrien hatte? Sie atmete schwer und fuhr verwirrt mit der Fingerkuppe über ihre Lippen. Es war nur ein Traum gewesen, wenngleich ein sehr realer, sehr schöner Traum. Ihre Lippen reagierten auf die Berührung sensibel, als wären sie tatsächlich kurz zuvor zärtlich geküsst worden.
    Oh, Frédéric , dachte sie, während sie ihr Kissen umarmte, als könnte es ihr in Ermangelung seiner Anwesenheit Trost spenden. Du fehlst mir so sehr.
    Sie konnte es kaum erwarten, diese seltsame Welt der Elfen hinter sich zu lassen und endlich zu ihm zurückzukehren.

33
    Den ganzen Tag über tigerte Frédéric wie ein Tier im Käfig durch sein Zimmer. Seit er die Entscheidung getroffen hatte, zu den Elfen zu gehen, fiel ihm das Warten schwer. Schließlich musste er sich eingestehen, dass es tatsächlich die Aussicht war, Aliénor wiederzutreffen, die ihn so unruhig machte. Selbst er konnte sich nicht einreden, dass der Kontakt mit den Elfen, so ungewöhnlich so ein Treffen auch sein mochte, ausreichte, ihn in solche Aufregung zu versetzen.
    Sobald sich die Stahltür öffnete, die die Schlafräume sicherte, verließ er das Haus. Auf die vage Hoffnung hin, dass Aliénor gleich mit ihm

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