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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Hand aus und nahm einen Wasserschlauch vom Fuße der Schlafstätte, welchen er ihr reichte, ohne sie wirklich anzusehen.
    Zuallererst wollte sie ablehnen, sich ihre Bedürftigkeit nicht eingestehen, doch der Durst war zu drängend, das Brennen ihrer Kehle zu heftig. Daher schraubte sie den Verschluss des Schlauchs ab und trank das eiskalte Nass mit solchem Genuss, als stamme es aus dem Quell des Lebens selbst.
    Als sie die Augen schließlich wieder öffnete und den Ritter über den Rand des Gefäßes hin ansah, erkannte sie, dass er ihr eine Decke entgegenhielt. Zuallererst wusste sie nicht, was dassollte, doch als sie die kühlen Tropfen des Wassers ihren Hals hinab über die Brust laufen spürte, bemerkte sie plötzlich, dass sie vollkommen nackt in ihrem Bett aus Moos saß.
    Ein Lächeln hob ihre Mundwinkel an, und sie lehnte sich auf einen Ellbogen zurück.
    »Nun«, sagte sie, bereits gestärkt und deutlich zufriedener als noch vor wenigen Augenblicken. »Es wundert mich, Euch hier anzutreffen, Fürst, wo der Bruder der Königin Euch doch in ein dunkles Verlies hat sperren lassen.«
    Nevliin ließ die Decke sinken und erwiderte ihren Blick ohne eine Antwort. Er gefiel ihr. Er war anders als die üblichen Elfen, die sie getroffen hatte. Er könnte sich noch als nützlich erweisen. Genau aus diesem Grund lebte er auch noch, obwohl er gegen sie ins Feld gezogen war und sie noch dazu aufgespießt hatte.
    Jeder Elf kannte die Geschichte des Fürsten Nevliin und seiner verlorenen Liebe. Jedermann wusste, welch Hass im Herzen des Fürsten loderte. Hass auf das Schicksal. Ja, sie könnte ihn noch gut gebrauchen.
    Als sie damals vor gut fünfzig Jahren bei den Nebelleuten auf den Inseln erwacht war, verwirrt und ohne Erinnerung, waren es diese Leute gewesen, die sich ihrer angenommen und ihr ihre Bestimmung erklärt hatten. Doch da war auch das Wissen in ihr, der Göttin dienen zu müssen, da sie es selbst so entschieden hatte. Denn die Göttin wohnte in ihr wie in jedem treuen Anhänger, und sie wachte über ihre Kinder.
    Doch selbst bis zu diesen entfernten Inseln, auf denen sie sich für ihren Krieg vorbereitet hatte, waren die Sagen und Märchen der Elfen gedrungen, und so war ihr der furchteinflößende Fürst bei der Ankunft auf dem Kontinent kein Fremder mehr gewesen. Sie hatte schon damals gewusst, dass sie in ihm eines Tages einen Verbündeten finden würde, und hatte ihn dahermit seinen Rittern verschont. Er war ein Führer, und er könnte viele fähige Kämpfer auf ihre Seite bringen und bekehren.
    Es brauchte nur etwas Zeit, bis er bereit war, ihren Weg zu gehen. Den wahren Weg. Er brauchte Zeit und Überredung, vielleicht den nötigen Reiz.
    »Seht Ihr diese Linie?«, fragte sie und zog die blasse Narbe knapp neben ihrem Hüftknochen nach, während er ihr weiterhin ins Gesicht blickte. »Dort habt Ihr mich erwischt, erinnert Ihr Euch? In Derial? Es war eine scheußliche Wunde.«
    Sie ergriff seine warme Hand und legte sie auf ihren Unterleib. Das merkwürdige Zittern ihres Blutes verstärkte sich, als wirkte er einen Zauber auf sie. Doch das war unmöglich, wo sie doch das Halsband trug. »Genau dort habt Ihr mich getroffen«, flüsterte sie und lehnte sich zu ihm vor, während sie seine Hand immer noch an sich presste. »So tief, dass selbst die Magie diese Narbe nicht verhindern konnte. Ihr seht also – ich trage Euch auf meinem Körper.«
    Gemächlich, fast schon behutsam zog er seine Hand weg und erhob sich.
    »Ich werde Vinae berichten, dass Ihr erwacht seid«, sagte er, anscheinend nicht im Geringsten beunruhigt – doch sie erkannte das kaum merkliche Zittern seiner Hand. Als auch er ihren Blick wahrnahm, krümmte er die Finger sofort zur Faust. »Sie wird Euch einen Stärkungstrank geben, der Euch wieder zu Kräften bringen wird. In der Zwischenzeit könnt Ihr Euch ankleiden.« Er deutete mit einer knappen Geste auf den Boden neben ihrer Schlafstätte und wollte sich abwenden, doch sie war noch nicht fertig mit ihm.
    »Vinae Thesalis?«, fragte sie, um ihn zu reizen, ihn irgendwie aus der Reserve zu locken. »Sie ist hier? Welch Freude, sie wieder zu treffen.« Die Drohung ihrer Stimme war nicht zu überhören, und doch ignorierte er sie völlig.
    Stattdessen legte er seine Hand an die Brust und verbeugte sich vor ihr. »Kann ich Euch irgendetwas bringen, um Euch den Aufenthalt hier angenehmer zu machen?«, fragte er so eiskalt, dass die Zorneshitze in ihr aufstieg.
    Was musste eine Frau tun, um

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