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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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konnte sie nicht stillhalten. Immer wieder rüttelte sie ihre Mutter. Erst als ein Rascheln des Laubes neben ihr ertönte, wurde ihr bewusst, dass sie ja nicht allein war.
    Am ganzen Körper zitternd, hob sie ihren Kopf und sah zu Gregoran auf, der neben ihr stand. Eigentlich hätte er zufrieden mit sich sein müssen, doch von ihm und seinen Augen ging ein tiefer Schmerz aus, der beinahe schon auf ihrer Haut spürbar war. Oder war es einzig ihr eigener Schmerz, der so unerwartet über sie hereingebrochen war?
    Niemals hätte sie damit gerechnet, dass der Tod ihrer Mutter sie so tief treffen würde. Dass er ihr das Gefühl gebenwürde, plötzlich ein Loch in der Brust zu haben. Als hätte sie einen Teil ihres Selbst verloren. Mit einem Mal fühlte sie sich klein und unbeschützt. Allein der Gedanke, ohne ihre Mutter in Acre leben zu müssen, erweckte in ihr den Wunsch, sich irgendwo zu verkriechen. Doch da war noch etwas anderes. Die Hilflosigkeit wurde bei Gregorans Anblick Stück für Stück vertrieben. Stattdessen keimte Zorn in ihr auf. Vinae konnte nicht glauben, dass er sie so hatte hintergehen können, nach allem, was sie gehabt hatten ...
    »Das ist dein Werk«, brachte Vinae mit bebender Stimme hervor und erhob sich langsam, drohend. »Das hast du verbrochen.«
    »Das ist mir bewusst.« Gregoran bewegte sich kein Stück, als Vinae sich vor ihm aufbaute und mit blitzenden Augen zu ihm aufsah.
    Zu ihrem Entsetzen stellte Vinae fest, dass nicht nur der Tod ihrer Mutter sie schmerzte, auch Gregorans Verrat traf sie. Zu deutlich war die Erinnerung an seine Zärtlichkeit noch in ihrem Gedächtnis und in ihrem Herzen. Wie konnte jemand, der mit solcher Ergebenheit liebte, solch eine Tat begehen?
    »Deine Mutter hat das Drachenherz gestohlen«, brach Gregoran unvermittelt das Schweigen. Vinae war im ersten Moment viel zu überrascht, um irgendetwas zu erwidern. »Sie und die Fürsten haben das immer schon geplant«, erklärte er weiter. »Sie wollten sich auf die Seite der Nebelpriester schlagen, deshalb schickten sie auch Botschafter zu den Orakeln, die den Priestern bei der Gelegenheit eines Angriffs einen Handel vorschlagen sollten – Deremir war so ein Botschafter.«
    »Deremir?«, fragte sie verblüfft. Alles um sie herum begann sich zu drehen.
    »Er hätte in Derial mit den Priestern sprechen sollen, einen geheimen Handel mit dem Sonnental arrangieren sollen – gegendie Königin, doch es gelang ihm nicht, und da er zu viel wusste, wurde er hingerichtet.«
    »Nein!«, rief sie entsetzt.
    »Die Sonnentaler Fürsten und deine Mutter planten längst den Sturz der Königin, und nachdem Nevliin die Priesterin befreit hatte, sahen sie ihre Chance, das Drachenherz an sich zu nehmen und auf eigene Faust zu handeln.«
    »Nevliin? Die Priesterin befreit?«
    »Deine Mutter folgte den beiden nach Ueden, wo ich Tage zuvor alle Nebelleute ausgeschaltet hatte.«
    Vinae starrte ihn an. »Alle Nebelleute?«, keuchte sie. »Tot?« Das konnte doch nicht die Wirklichkeit sein! Ihre Mutter tot? Die Priesterin befreit? Und die Sonnentaler Fürsten Verräter? Nevliin ein Mörder? Gregoran ein Mörder? »Aber wie konntest du nur?« Sie musste sich am Stamm des Baumes festhalten, ihre Beine fühlten sich taub an. »Deine Aufgabe lautete, den anderen zu folgen, nicht sie zu töten. Du hast mir geschworen, Gregoran, keine Elfen mehr zu töten.« Aber er war doch ein Dämon! Wie hatte sie nur so dumm sein können, so naiv? Wer vertraute einem Dämon?
    »Die Nebelleute«, fuhr Gregoran immer noch völlig ruhig fort, »waren dabei, dem Drachen jeden Tropfen Blut abzunehmen. Hätte ich wirklich noch länger zusehen und den Tod der Drachenelfenkönigin riskieren sollen? Ja, ich habe sie getötet, mich gestärkt, doch die Nebelleute wurden ohnehin nicht mehr gebraucht.«
    »Aber sie waren Elfen! Lebendige Wesen!«
    »Sie wurden nicht mehr gebraucht«, betonte Gregoran, als hätte er ein begriffsstutziges Kind vor sich, »da ich den Aufenthaltsort des Herzens kannte. Die Drachen flogen weg, aber sie werden nicht weit sein. Dann kam ohnehin Nevliin mit der Priesterin, und nachdem er sie getötet hatte ...«
    »Nevliin hat die Priesterin getötet?«
    »Das hat er, weil er den höheren Sinn seines Handelns begreift. Er tötete die Priesterin, um das Herz in Sicherheit zu wissen, doch dann kam deine Mutter und stahl es.«
    »Meine Mutter.« Ihr Blick fiel zurück auf die reglose Gestalt im weißen Kleid. Das dunkle Haar hob sich kaum vom Waldboden

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