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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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und Rosa strahlten, selbst Eamon gewann sein Lächeln zurück. Er hatte seinen Vetter vermisst und dessen Gabe, jede noch so heikle Situation in eine angenehme Richtung zu lenken.
    »Und dies, meine Damen, ist Aurün, auch bekannt als Königin der Drachenelfen.«
    Aurün machte einen eleganten Knicks, sah jedoch nicht die drei Menschenfrauen an, sondern blickte strahlend zu Eamon, der nicht anders konnte, als ihr Lächeln zu erwidern. Ihr Anblick in diesem wundervollen Kleid hielt ihn einen Augenblick lang gefangen, ehe Ardemir fortfuhr.
    »Kommen wir nun zu unserem Prachtexemplar«, sagte er und klopfte Nevliin auf die Schulter, der sich jedoch nicht regte. »Der Weiße Ritter von Valdoreen ... Nun ja. Nicht mehr ganz so weiß, aber er ist immer noch Fürst von Valdoreen.«
    Nevliin sah zu Ardemir hinab, er hob eine Augenbraue und richtete sich schließlich wieder auf.
    Eamon wusste nicht, was es war, doch Nevliins Erscheinung machte ihn auf eine Art nervös, die nichts mit der Vergangenheit zu tun hatte.
    »Das Pferd ist wundervoll!«, rief Isla plötzlich und ging mutig auf Nevliin zu. Die Narbe in seinem Gesicht schien sie nicht zu schrecken. Auch jetzt war Nevliin noch in einem Sinn schön, wie es kaum ein Elf war; es war sein Blick, der ihn für Eamon hässlich wirken ließ. »Ich habe noch nie ein so schönes Pferd gesehen. So reinweiß, als wäre es aus Wolken.« Nevliin trat einen Schritt zur Seite, als Isla sich direkt vor ihn stellte und das Pferd streichelte, doch sie war zu aufgeregt, um die steife Haltung des Ritters zu bemerken. »Wie heißt es denn?«, fragte sie und drehte sich zu Nevliin um.
    »Schneeglöckchen.«
    Isla starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an, dann begann sie zu lachen. »Ist das Euer Ernst?«, prustete sie. »Wer gibt denn diesem prachtvollen Tier solch einen dummen Namen?«
    »Isla«, flüsterte Rosa tadelnd, doch sie verstummte sofort, genauso wie alle anderen.
    In diesem Moment geschah etwas mit Nevliin, eine kaum merkbare Veränderung, und doch entging sie niemandem und ließ allen den Atem stocken.
    Sein Kiefer spannte sich derart heftig, dass die Sehnen seines Halses hervortraten und die Muskeln an seinen Wangen zuckten; seine Hand rutschte zur linken Seite und umklammerte den Knauf des Schwertes so fest, dass die Fingerknöchel im schwachen Licht des Mondes weiß hervorstachen. Und seine Augen, diese kalten, schwarzen Augen sahen Isla auf eine Weise an, die keinen Zweifel an seinen Absichten ließ.
    Ihr Lachen verstummte. Es war der Tod, der ihr ins Gesicht blickte, gefühllos, gleichgültig und dermaßen furchtbar, dass selbst Eamon unfähig war, sich zu bewegen.
    Alles, was er tun konnte, war, wie aus weiter Ferne Ardemir zu beobachten, der sich Nevliin auffällig langsam näherte und noch vorsichtiger seine Hand auf dessen Schulter legte.
    »Ein wahrlich schönes Tier«, sagte sein Vetter, verstärkte deutlich den Griff und schob Nevliin kaum merklich ein Stück von Isla fort, »aber Glitnir hier«, er deutete mit dem Kopf zu dem schwarzen Hengst, »würde sich auch über etwas Aufmerksamkeit freuen.«
    Isla sah zu Ardemir auf, Tränen standen in ihren Augen, ihre Hände zitterten, und Eamon konnte immer noch nichts anderes tun, als fassungslos auf diese Szenerie zu starren.
    »Komm!«, sagte Ardemir. Er schob sich langsam vor Nevliin und streckte Isla seine Hand entgegen. »Glitnir war einst der Gefährte eines berühmten Ritters. Noch viel berühmter als dieser hier«, fügte er flüsternd hinzu. »Und lustiger.«
    Isla lächelte zaghaft, ließ sich von ihm zu dem Pferd führen und bemerkte nicht den eindringlichen Blick, den Ardemir Eamon über die Schulter zuwarf.
    Langsam gewann Eamon seine Fassung wieder, er sah zu Mairi und Rosa, die beide ebenfalls reglos dastanden und Nevliin anstarrten. Was auch immer mit seinem Freund vorging, Ardemir war es nicht neu, wie sein Blick vorhin gezeigt hatte.
    »Wir sollten die Pferde versorgen«, meldete sich Aurün zu Wort und sah Eamon mit bedauerndem Ausdruck an.
    »Richtig.« Rosa blickte ebenfalls zu Eamon hoch. »Und dann werden wir essen, ja, essen ist immer gut, um ...« Sie sah zurück zu Nevliin, der, die anderen ignorierend, mit hingebungsvoller Zärtlichkeit die Stirn des weißen Pferdes streichelte.
    »Ich führe sie zu den Ställen«, bot Eamon an, woraufhin Rosa nickte und sich langsam abwandte. Sie stützte sich auf Mairi, die, bevor sie weggingen, Eamon einen vernichtenden Blick zuwarf. Sie hatte ihn niemals

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