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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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auf. »Ich werde ihn heute Abend kennenlernen«, sagte sie mit neckischem Lächeln, »und mir selbst eine Meinung bilden.«
    »Wen kennenlernen?«
    Eamon sah an der Rückenlehne des Stuhls vorbei zur Tür, durch die Isla und Mairi den Salon betraten. Die beiden rothaarigen Mädchen, deren grüne Augen denen ihrer Großmutterglichen, waren letzten Winter sechzehn Jahre alt geworden und ließen es in dem Haus niemals langweilig werden.
    »Eamon bekommt Besuch aus Elvion«, sagte Rosa und deckte sich wieder zu, da sie wohl erkannte, dass sie doch nicht so schnell wegkommen würde.
    »Elfen?« Isla, die kaum nennenswert größer als ihre Schwester war, riss ihre Augen auf und ließ sich freudestrahlend, in eine Decke gehüllt, neben Eamons Stuhl zu Boden sinken. Auch Mairi hatte durch diese Neuigkeit aufgemerkt, wirkte jedoch etwas angespannt. Sie ging zu ihrer Großmutter und rückte die Felldecke zurecht, ehe sie sich zu deren Füßen hinsetzte. Gespielt konzentriert streichelte sie Rosas Hand, nur um Eamons Blick auszuweichen. Sie war anders als ihre Schwester – ruhiger und wohl auch vernünftiger. Der Umstand, mit einem Elfen zusammenzuleben, gefiel ihr weit weniger als der aufgeweckten Isla, die ihn in regelmäßigen Abständen anflehte, sie nach Elvion zu bringen. Mairi war bereits jetzt für den Tag angezogen und hatte das dichte Haar zu einem Zopf geflochten, während Isla immer noch ihr Schlafkleid trug und die Haare unfrisiert über die Schultern fallen ließ. Sie spielte mit einer Haarsträhne, als sie zu Eamon aufsah. »Wann werden sie kommen?«, fragte Isla. »Wie viele? Ist es deine Familie? Wie lange werden sie bleiben? Sprechen sie unsere Sprache?«
    »Ja.« Eamon kniff seine Augen zusammen, als ihm klar wurde, dass er sich lediglich auf die letzte der vielen Fragen bezogen hatte. »Es wird mein Vetter Ardemir sein, die Prinzessin, nein, sie ist jetzt Königin der Drachenelfen und«, er warf einen kurzen Blick zu Rosa, die ihn mit geschürzten Lippen betrachtete, »und ein alter Freund. Sie sprechen alle unsere Sprache und ...« Er überlegte, welche Frage er noch nicht beantwortet hatte, und fuhr schließlich fort: »Sie kommen heute Abend.«
    »Eine Drachenelfe?«, rief Isla. »Mit einem Drachen?«
    »Heute Abend?« fragte Mairi, ohne ihre aufgeregte Schwester zu beachten. »So spontan?«
    »Hat ein Drache hier überhaupt Platz?«
    »Nein.« Eamon strich sich mit der Hand über die Augen. »Nein, Aurün wird allein kommen, ohne Drachen. Und ja, sie kommen heute Abend. Es ist wichtig.«
    Mairi wandte ihren Blick wieder ab, zwirbelte das lange Haar des Bärenfells zwischen ihren Fingern, während Isla noch etwas näher rückte.
    »Ich habe von ihnen gelesen«, sagte sie. »Von den Drachenelfen, von deinem Vetter und von diesem Freund ... Ist das der Weiße Ritter?« Eamon nickte, woraufhin Isla so schnell aufsprang, dass selbst er einen Moment lang überrascht war. »Ich kann es gar nicht erwarten, ihn kennenzulernen. Sieht er so aus wie auf deinen Zeichnungen?« Sie lief auf ihre Großmutter zu. »Hast du das gehört? All die Elfen aus Eamons Buch kommen zu uns. Wir werden sie kennenlernen.«
    Mairi verzog keine Miene, sondern spielte weiterhin mit dem Fell. Eamon lehnte sich im Stuhl zurück. Nach der Fertigstellung des Hauses hatte er nach einer Aufgabe gesucht, und da Graem und Miadora die Sprache der Elfen hatten lernen wollen und ihn immer wieder nach Geschichten aus seiner Welt gefragt hatten, war ihm die Idee eines Buches gekommen. Er hatte Zeichnungen von seiner Familie, von Schlachten und Bildern erstellt, die ihm in seinem Leben untergekommen waren. Er hatte Ereignisse erzählt, die ihm widerfahren waren, aber auch alles über den letzten Krieg aufgeschrieben. Dieses Buch war seine Geschichte, und Graem hatte es an seine Kinder und an deren Kinder weitergegeben. Graem hatte darauf bestanden, dass auch diese die Sprache der Elfen lernten, und während Isla mit Begeisterung jedes Wort aufsog, hatte Rosa ihre zweiteEnkeltochter oft überreden müssen. Mairi war intelligent, und sie lernte schnell, doch tat sie es nur, weil es ihre Großmutter verlangte.
    »Wir werden ein Festmahl zubereiten«, sagte Rosa und stieß Mairi mit dem Fuß an. »Schließlich bekommen wir nicht jeden Tag solch noblen Besuch.«
    »Das ist nicht nötig«, wandte Eamon ein, doch Rosa winkte sofort ab.
    »Ich will es so«, sagte sie mit gespielt strengem Blick und warf das Fell wieder zur Seite. »Also los! Wir haben noch

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