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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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zurückgeblieben war, konnten die Verletzungen seiner Seele nicht ausgelöscht werden, und so fürchtete er auch schon die nächste Begegnung.
    »Isla ist in der Küche«, antwortete Rosa und wies ihm den Stuhl ihr gegenüber, wo er sich seufzend niederließ, genauso wie an jenem Morgen vor zwei Tagen, als er vom Besuch der Elfen erfahren hatte.
    »Und Mairi?«, fragte er, da ihm die kleinere der beiden im Moment größere Sorgen bereitete.
    »Sie sitzt da draußen.«
    Eamon drehte sich um und sah das rothaarige Mädchen durch die gläsernen Türen im grauen Licht des Abends auf der Terrasse. Sie sah wohl zu den aufgehenden Sternen hoch, da sie dort ans Geländer gelehnt am Boden saß und nach oben blickte.
    »Dir geht es also wieder gut«, stellte Rosa fest und musterte ihn, als er sich ihr erneut zuwandte. »Du hast furchtbar ausgesehen.«
    »Es tut mir so leid.«
    »O nein, nicht schon wieder. Es ist nicht deine Schuld, Eamon ... und auch nicht seine .«
    »Es ist unser beider Schuld«, beharrte er. »Du hättest verletzt werden können oder eines der Mädchen.«
    Rosa winkte ab. »Ach was«, schnaubte sie. »Mir sah es eher so aus, als wäre da etwas längst Überfälliges geschehen. Männer brauchen so etwas ab und zu. Genauso wie Wein. Das habe ich gehört.«
    »Du bist viel zu gut für diese Welt, Rosa.« Er beugte sich vor und nahm ihre Hand. »Und viel zu gnädig. Du solltest uns alle hinauswerfen.«
    »Wieso sollte ich das tun? Mir ist auf meine alten Tage ohnehin ständig langweilig.« Sie bemühte sich, gelassen zu wirken, aber Eamon konnte ihr ansehen, dass sie der Streit zwischen ihm und Nevliin stark mitgenommen hatte. »Wann werden denn deine Freunde wieder zurückkommen?«
    »Ich vermute morgen früh. Sie werden wohl noch mit Liadan sprechen.«
    »Und dann?«
    Eamon legte seine zweite Hand auf ihre. »Werde ich mit ihnen gehen«, sagte er, und das verständnisvolle, gleichzeitig traurige Nicken war beinahe zu viel für sein malträtiertes Herz. »Ardemir wird jemanden mitbringen«, fuhr er fort. »Jemanden, der hier auf euch achtgibt, während ich fort bin. Bis ich wieder zurückkomme. Einen Ritter. Damit ich erfahre, wenn ... etwas nicht in Ordnung ist.«
    Wieder nickte Rosa, und in diesem Moment dachten sie beide dasselbe. Dass sie nicht wussten, wie lange er fort seinund ob sie bei seiner Rückkehr noch leben würde. Solche Gedanken waren ihm fremd, die Möglichkeit, jemanden an das Alter zu verlieren. Er würde sich niemals daran gewöhnen. Es wollte einfach nicht in seinen Verstand. Es schmerzte ihn so unsagbar, zu wissen, dass ihre Zeit ablief. Und doch konnte er nichts dagegen tun. Es war der Lauf des Lebens.
    »Du solltest dir ein Mädchen suchen«, brach Rosa unvermittelt das Schweigen, vermutlich, um die bedrückte Stimmung zu heben. »Diese Drachenelfe würde gut zu dir passen.«
    »Nein.« Eamon schüttelte seinen Kopf. »Wir sind gute Freunde.«
    »Freundschaft ist doch schon einmal eine gute Basis. Und sie ist sehr hübsch und liebenswürdig und ...«
    »Ja, das alles ist sie, aber ... Ich brauche niemanden.« Er drehte sich auf dem Stuhl herum, einerseits, um diesem Gespräch zu entgehen, andererseits, da er Mairis Stimme vernahm, ihre Worte jedoch nicht verstehen konnte. »Mit wem redet sie da nur?«, fragte er, da sie immer noch genauso dasaß und nach oben blickte.
    »Ich nehme an mit Nevliin. Er sitzt da auf dem Dach.«
    »Was?« Eamon sprang auf und wollte sofort zu ihr laufen, doch Rosa ließ ihn abrupt innehalten.
    »Du bewegst dich nicht von der Stelle!« Ihre Stimme verfügte über einen Befehlston, der so gar nicht zu ihrer zerbrechlichen Erscheinung passen wollte.
    Außer sich fuhr er wieder zu ihr herum und deutete zur Terrasse. »Sie redet mit Nevliin, Rosa!«
    »Ich weiß. Außerdem redet sie nicht. Sie sitzt nur da, sagt hin und wieder etwas. Er ignoriert sie ohnehin.«
    »Du wusstest es und bleibst seelenruhig da sitzen?«
    »Wieso nicht?«
    »Er ist gefährlich!«
    »Ach was! Hör ihr doch einmal zu. Er würde doch einem kleinen Mädchen nichts tun.«
    Eamon verzichtete auf den Einwurf, dass Vanora nicht viel älter gewesen war, als sie in einer Schlacht gekämpft und ihr Leben geopfert hatte. »Ich hole sie da jetzt weg, ehe noch ein Unglück passiert.«
    »Das wirst du schön bleibenlassen.« Rosa machte Anstalten, aufzustehen, doch Eamon war sofort bei ihr und drückte sie wieder nieder.
    »Du hast gesehen, was mit Isla war«, versuchte er, sie zur Vernunft zu

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