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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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bringen, doch er musste nur in die grünen Augen sehen, um zu wissen, dass es sinnlos war. Diese verdammten sturen grünen Augen!
    »Lass sie mit ihm sprechen«, erwiderte sie ruhig. »Du kennst Mairi. Sie ist nicht Isla. Ich habe das Gefühl, sie kann mit ihm umgehen. Vielleicht besser als du.«
    Eamon schnaubte und drehte sich auf dem Absatz um.
    »Versprich, dass du sie in Ruhe lässt«, hörte er noch Rosa rufen, doch er ignorierte sie, wenn er auch nicht zur Terrasse ging, zumindest nicht direkt. Stattdessen lief er zum Hinterausgang, um das Haus herum und spähte schließlich wie ein feindlicher Spion um die Ecke, um zu hören, was vor sich ging, um gegebenenfalls einzugreifen.
    Es war wie verhext. Er konnte nicht gegen Rosas Wunsch handeln, schon lange nicht mehr. Ihr Alter, ihre Erscheinung flößten ihm Respekt ein, obwohl sie in seinem Volk kaum als Erwachsene ernst genommen werden würde. Doch er würde sie beschützen – sie alle –, und dafür musste er Bedrohungen fernhalten.
    »Mein Nacken tut mir schon weh«, hörte er Mairi sagen. »Wollt Ihr nicht endlich herunterkommen?«
    Eamon lauschte, doch es kam wie erwartet keine Antwort.Er wunderte sich nur, wieso Nevliin immer noch da war und sich von Mairi nerven ließ. Er hätte einfach fortgehen können, zurück zu den Klippen. Genau dieses Verhalten gab ihr wohl auch das Durchhaltevermögen. Er bestärkte sie ja geradezu in ihrem Vorhaben, was auch immer sie damit bezwecken wollte.
    Die Versuchung, in ihre Gedanken einzudringen, war groß, doch er hatte sich selbst gegenüber einen Schwur geleistet, diese Fähigkeit niemals bei seiner Familie anzuwenden.
    »Euer Pferd ist das schönste von allen«, unternahm Mairi einen erneuten Versuch, was Eamon noch einmal zu der Frage führte, wieso sie das tat, immerhin seit Stunden. Es stand doch fest, dass sie nichts erreichen würde. »Und ich mag den Namen«, fuhr sie fort. »Ihr dürft meine Schwester nicht ernst nehmen. Ich tue es ja auch nicht. Sie sieht nun mal nicht, wie stolz Schneeglöckchen auf diesen Namen ist. Ist das eigentlich Wein, was Ihr da trinkt?«
    Eamon schnappte unwillkürlich nach Luft. Nevliin trank auch noch! Das würde ihn nur noch gefährlicher machen. Und wo um alles in der Welt hatte er den Wein her? Rosa! Natürlich. Sie alle verschworen sich hier, und er war dumm genug, nichts mitzubekommen. Was war das denn hier für sie? Eine Rettungsaktion der Menschen für den Elfenritter? Das war doch lächerlich.
    »Ihr macht das oft. Das sieht schön aus.«
    Eamon hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, und deswegen wagte er es, sich etwas vorzulehnen und einen kurzen Blick auf Nevliin zu werfen, der tatsächlich am Vordach über der Terrasse saß und weiße Flammen um seine Hand züngeln ließ.
    Niemals zuvor hatte Eamon so etwas bei ihm gesehen. Magie war einfach nichts, mit dem er Nevliin in Verbindung bringen konnte, genauso wenig wie die Silberrüstung oder diedunkle Kleidung, die er nun trug. Der Wein, der neben ihm stand, passte da schon besser ins Bild. Auch bei Nevliin waren die meisten Blessuren ihres Zusammenstoßes so gut wie verheilt, auch wenn er sich dazu keinerlei Magie bedient hatte. Doch das war nur der erste Blick. Unter seiner Kleidung waren bestimmt noch vereinzelte Spuren der Scherben zu sehen, die sich in ihre Körper geschnitten hatten.
    »Ich kann Elfen nicht leiden«, sprach Mairi unterdessen weiter. »Das konnte ich noch nie. Aber Ardemir mag ich. Er ist völlig anders als Eamon. Der ist immer so ernst und streng. Doch das macht nichts. Er mag mich ja auch nicht.«
    Eamon konnte nicht glauben, was er da hörte. Wie konnte sie so etwas sagen?
    »Ihr mögt Eamon auch nicht, habe ich recht? Ehrlich, das wundert mich nicht. Hat er Euch auch immer Vorschriften machen wollen? Als wüsste er immer alles besser, nur weil er älter ist?«
    »Ja.«
    Eamon und Mairi rissen beide gleichzeitig die Augen auf.
    »Ihr sprecht ja!« Mairi richtete sich etwas auf. »Ich war mir nicht sicher, ob Ihr versteht, was ich sage. Eamon meinte, Ihr würdet unsere Sprache sprechen, aber ich wusste es nicht genau. Ich habe zwar Eure Sprache gelernt, aber ich bin nicht gut darin.« Sie wartete einige Augenblicke, da er jedoch nichts sagte, fuhr sie – nun offensichtlich motiviert – einfach fort. »Ich kann auch gerne versuchen, in der Elfensprache zu reden, aber ich kann nicht versprechen, dass Ihr dann etwas versteht. Eamon meint, dass meine Aussprache eher der von Kobolden gleicht.«
    Das

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