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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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antwortete sie stolz, kletterte über seine ausgestreckten Beine, die er nicht vorhatte zurückzuziehen,verpasste ihm dabei einen kleinen Tritt – natürlich völlig unbeabsichtigt – und schloss die Fensterläden über ihm. »Daeron ist heute ohnehin gutgelaunt.«
    Ardemir schnaubte. »Ich kann mir wahrlich vorstellen, wie er von dir überzeugt wurde.« Er zupfte am Rock des glänzenden Kleides, der jedoch sofort wieder seinen Fingern entglitt, als Vinae sich abrupt umdrehte und ihm einen vernichtenden Blick zuwarf, ehe sie die Läden des zweiten Fensters schloss. Ascunsela setzte sich wieder an den Tisch und beobachtete die beiden lächelnd über den Rand ihres Bechers hinweg.
    »Verzeih meinem ungehobelten Freund«, sagte Vinae schließlich an sie gewandt. »Du weißt, ich würde dich nicht in solch eine Gefahr bringen, wäre es nicht wirklich wichtig.«
    »Wir sind froh, helfen zu können, Herrin Thesalis.« Ascunsela deutete zur Tür neben sich. »Soll ich euch allein lassen, damit ihr ungestört sprechen könnt?«
    »Ich ...« Vinae warf Ardemir einen unsicheren Blick zu, ehe sie sich wieder an die schwangere Elfe wandte. »Wir sind hier in deinem Haus«, sagte sie zerknirscht. »Aber ich habe dem Vetter der Königin einige sehr unschöne Dinge zu berichten. Ich will nicht, dass du durch deine Mitwisserschaft in Schwierigkeiten gerätst. Entscheide selbst, ob du hören willst, was ich zu sagen habe.«
    Ascunsela erhob sich. »Herrin Thesalis, uns allen hier ist bekannt, dass es im Schloss nicht mit rechten Dingen zugeht. Wir spüren die Folgen schließlich am eigenen Leib.« Sie sah mit wehmütigem Ausdruck an sich hinab und dachte wohl an ihr ungeborenes Kind. »Mein Junge soll nicht so aufwachsen«, flüsterte sie, ehe sie wieder aufblickte und mit feierlichem Ernst fortfuhr. »Ihr seid unsere einzige Hoffnung, Herrin Thesalis. Ihr habt Mut, und Ihr steht für uns ein. Ihr oder Eure Freunde seid bei uns immer willkommen, egal, ob als Gäste oder ...als Schutzsuchende. Nutzt dieses Haus als Unterschlupf! Wir werden es Euch nicht verwehren. Das ist das Mindeste, das wir im Kampf gegen diese Tyrannei tun können.« Sie nickte den beiden noch einmal zu, dann verschwand sie in den Nebenraum und schloss die Tür hinter sich.
    »Dein ungehobelter Freund ist von deiner schwangeren Freundin begeistert.« Ardemir erhielt noch einen ihrer ungeduldigen Blicke, zu denen nur sie in der Lage war.
    »Du siehst anders aus.« Vinae musterte ihn, während er sich erhob und an die Wand lehnte. »Irgendetwas hast du gemacht.«
    Ardemir lachte und hob sein kurzes Haar. »Abgesehen davon?«, fragte er, wobei er zugeben musste, dass ihm der sorgfältig prüfende Blick seiner Freundin nicht besonders behagte. »Was ist?«, fragte er schließlich, da er das unangenehme Schweigen nicht mehr aushielt.
    »Irgendetwas ist anders.« Vinae trat auf ihn zu und stellte sich so dicht vor ihn, dass der Stoff ihres Kleides bereits um seine Beine spielte. Auf den Zehenspitzen stehend, sah sie ihm tief in die Augen, während ihr Vanilleduft ihm beinahe den Verstand raubte und ihr Atem um seine Lippen strich. Das helle Blau ihrer Augen schien im schwachen Licht der Lampe intensiver, bei Tageslicht wirkte es eher grau. Die dichten schwarzen Wimpern, die ihre Augen umrahmten, verstärkten den Kontrast noch, so wie es sich auch bei ihrer weißen Haut und dem schwarzen Haar verhielt. Diese Augen konnten bis in seine Seele sehen, und genau danach suchten sie in diesem Moment.
    Ardemir zuckte zusammen und drehte seinen Kopf weg. »Was soll das werden?«, fragte er in einem solch gereizten Ton, der ihn selbst einen Moment überraschte. »Bist du jetzt, nur weil du dich so anziehst, zu einer Magierin geworden?«
    Vinae trat schweigend einen Schritt zurück, sah ihn jedoch immer noch auf diese misstrauische Weise an.
    »Hör auf damit«, knurrte er, und es schwang tatsächlich eine Drohung mit.
    »Ja.« Vinae legte in einer nachdenklichen Geste ihre Hand ans Kinn. »Irgendetwas ist anders.«
    »Sieh dich doch einmal an. An mir ist nichts anders.«
    »Du bist kräftiger geworden«, stellte sie fest, ohne auf seinen Tonfall einzugehen.
    »Kräftiger? Willst du mir jetzt sagen, dass ich fett geworden bin?«
    Vinae lächelte schwach, irgendetwas bereitete ihr tatsächlich Sorgen, denn ansonsten hätte sie laut gelacht. »Keineswegs«, antwortete sie geistesabwesend. Sie ging wieder auf ihn zu, und noch ehe er sich versah, lag ihre Hand auf seiner Brust. Mit

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