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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Schloss leben, bei Euch.«
    Seine Augen leuchteten auf, fassungsloses Glück stand darin. »Ist das wirklich dein Wunsch?«, fragte er. Der Unglaube war seiner Stimme anzuhören. »Du bleibst hier bei mir?«
    »Mit Eurer Erlaubnis.« Sie senkte ihren Kopf und beugte ihre Knie zu einem Knicks, doch in diesem Moment packte er sie an den Schultern und zog sie wieder hoch. Lachend hob er sie auf.
    »Welch Freude du mir schenkst!«, rief er aus und stellte sie zurück auf die Füße. »Ich sende sofort einen Wagen zu deinem Haus, damit dir der Rest deiner Habe gebracht wird.«
    Vinae starrte ihn immer noch aus großen Augen an und konnte seinen Worten kaum folgen. Sie benötigte einen Moment, um sich von seinem überraschenden Ausbruch zu erholen. »Vielen Dank«, brachte sie schließlich hervor und schaffte es diesmal, ihren Knicks auszuführen. »Ihr hattet recht. Das Leben hier auf der Burg sagt mir eher zu als dort draußen im Wald. Es ist sehr großzügig von Euch.«
    »Vinae, ich bitte dich. Du bist hier immer willkommen, und eines Tages ...« Sein Blick fuhr direkt durch sie hindurch. »All das hier wird dein Zuhause sein.«
    Darauf wusste Vinae nichts zu sagen. Sie konnte lediglich ihren Kopf senken und versuchen, sich ihr ungutes Gefühl nicht anmerken zu lassen.
    »Vinae.« Daeron legte seine Hand an ihre Wange, so dass sie wieder aufsehen musste. »Ich weiß, du bist jung und du brauchst Zeit. Aber bitte sag mir ...« Er strich ihr Haar zurück und sah sie mit einer sehnsuchtsvollen Traurigkeit an. Jeder, der behauptete in Daeron war nichts Gutes, hatte ihm in solch einem Moment noch nicht in die Augen gesehen. »Bitte sag mir, Vinae«, fuhr er leise fort, »dass ich hoffen darf. Dass du eines Tages – wenn auch in ferner Zukunft – meine Frau wirst.«
    Ihre Kehle zog sich zusammen. Welche Antwort konnte sie ihm darauf geben? In ihrem Inneren wusste sie, dass sie ihn niemals heiraten würde – unter keinen Umständen, aber das konnte sie ihm unmöglich sagen. Sie musste in seiner Gunst stehen, um den Elfen hier weiterhin helfen zu können.
    »Vinae.« Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Bitte sag mir, dass diese Möglichkeit besteht, wenn auch erst in sehr langer Zeit. Sag mir, dass ich hoffen darf.«
    Wie eine Klinge fuhren die Worte durch sie. »Ihr dürft hoffen, Fürst Daeron«, antwortete sie und schloss ihre Augen, als er sie an sich zog und in den Arm nahm. Langsam atmete sie tief durch, während ihre Wange an seiner Brust lag und sie die glitzernden Wassertropfen des Springbrunnens betrachtete, die durch die Luft tanzten. Er musste auf ihrer Seite bleiben, besonders jetzt, da ihre Mutter und Menavor zurückkehrten und ihn gegen sie aufhetzen würden. Sie musste die Gelegenheit ergreifen.
    »Ich bleibe bei Euch«, sagte Vinae und drückte sich so weit von ihm, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. »Ich werdeauch weiterhin dieses Armband tragen – wenn Ihr es denn wünscht. Doch ich bitte Euch, Fürst Daeron, zieht die Schlangenschilde zurück. Sie geben mir das Gefühl, eine Gefangene zu sein. Es ist mir unmöglich, frei zu atmen. All jene, die meine Hilfe suchen, fühlen sich von ihnen bedroht.«
    Daeron sah sie einige Augenblicke schweigend an, doch dann nickte er. »Gewiss«, sagte er und lächelte, auch wenn er nicht sehr überzeugt klang. »Ich werde sie fortschicken.«
    »Oh, vielen Dank.« Die Erleichterung ließ sie strahlen – genauso wie ihn, der sie nur selten in seiner Gegenwart so glücklich sah. »Ihr werdet es nicht bereuen«, fuhr sie dankbar fort. »Dieser Vertrauensbeweis bedeutet mir viel. Ihr schenkt mir damit das Gefühl, tatsächlich zu Hause zu sein.«

    Da sie die Schlangenschilde nun los war, machte Vinae sich sofort auf, um den einsamen Gefangenen Gregoran zu besuchen, auch wenn sie immer noch sehr vorsichtig war und stets überprüfte, ob ihr jemand folgte.
    Vinae musste ihren Umhang anlegen, um das wertvolle Kleid zu verdecken, das sofort ihre Herkunft preisgegeben hätte, doch er diente ihr nicht nur als Verkleidung.
    Von Enra hatte sie Brot besorgt, welches sie in einer der Taschen versteckte, während sie – die Kapuze tief in die Stirn gezogen – hinaus zum Marktplatz lief.
    Sie hatte absichtlich bis Sonnenuntergang gewartet, und so verschmolz sie glücklicherweise mit der Schwärze der Nacht, während sie sich zwischen den Holzboxen durchzwängte, in denen sich der Müll des Schlosses sammelte.
    Dahinter rutschte sie – wie schon so oft zuvor – durch einen

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