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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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führte, während sie leiseden Weg zur geheimen Einstiegsluke erklärte und wie sie von dort aus weitergehen mussten. »Aber bei den Sternen«, fügte sie noch eindringlich hinzu, »haltet euch zurück.«
    »Keine Sorge.« Ardemir lächelte ihr von der Seite zu. »Wir gehen hinein und sind sofort wieder draußen. Aurün muss einfach zu ihnen.«
    »Ich verstehe das.«
    »Gut. Du bleibst mit Eamon hier und hältst uns den Rücken frei. Aurün, Nevliin und ich verabschieden uns in die Kerker.«
    »Warte.« Vinae packte seinen Arm, ließ ihn jedoch sofort wieder los, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Dann erzählte sie den dreien knapp von den neuen Informationen, die Gregoran ihr gegeben hatte. Gregoran selbst erwähnte sie nicht. Noch wollte sie seine Existenz geheim halten, schließlich wusste sie selbst kaum etwas über ihn.
    Nach einer kurzen Diskussion verschwand Ardemir schließlich mit Nevliin, und Vinae blieb mit Eamon zurück.
    Sie wusste, weshalb Ardemir sie nicht dabeihaben wollte. Zum einen, um sie zu schützen, und zum anderen würde die Aufmerksamkeit der Schlangenschilde bei ihr und Eamon liegen, und niemand würde sich um die beiden anderen kümmern, wo doch noch weitere Silberritter im Hof und mittlerweile auch in der Stadt verstreut waren. Deswegen ging Vinae auch sofort auf Veresil zu, nachdem sich Ardemir mit Nevliin davongemacht hatte, um Eamon dem Krieger vorzustellen. Sie musste ihn etwas ablenken, und das gelang ihr auch, da Veresil sehr beeindruckt von dem heimgekehrten Elfen war. Kurze Zeit später führte sie Eamon in die Nähe der Einstiegsluke. Eine beklemmende Stille herrschte zwischen den beiden. Vinae suchte verzweifelt nach Worten.
    Worüber könnte sie mit einer Legende sprechen?
    »Ardemir sagte mir, Ihr wärt noch sehr jung«, brach Eamonschließlich das Schweigen, als er sich an die Wehrmauer zum Schloss lehnte.
    »Das ist richtig.«
    »Und ...« Er sah sie schon wieder so seltsam an, dass sie unwillkürlich den Blick senkte, »... wie alt genau?«
    »Ich werde im Herbst vierundachtzig Jahre alt, Herr«, antwortete sie verwirrt.
    Seit wann interessierten sich Elfen für die vergangenen Jahre seit der Geburt? Noch dazu ein Elf wie Eamon?
    »Vierundachtzig Jahre«, wiederholte er leise. »Vierundachtzig Jahre, in denen Ihr es nicht leicht hattet, wie ich hörte. Unerwünscht ... Ihr müsst wissen, wir sind Euch sehr dankbar für die Unterstützung. Wir sind uns der Gefahr hier sehr wohl bewusst.«
    »Niemand muss mir dankbar sein«, erwiderte Vinae bereits etwas ruhiger, da zumindest das unangenehme Schweigen gebrochen war. »Ich diene lediglich der Gerechtigkeit.«
    »Eure Einstellung wundert mich, wo Ihr doch bei Meara Thesalis aufgewachsen seid.«
    »Ich weiß, was sie Euch angetan hat, und das ist unverzeihlich, aber ... sie ist meine Mutter, und auch wenn sie es nicht zeigen kann, liebt sie mich.«
    Eamons Augen verengten sich. »Ihr scheint Euch sehr sicher zu sein. Nach allem, was ich über sie hörte ...«
    »Verzeiht.« Vinae vergaß einen Moment lang ihre Scheu und ging einen Schritt auf ihn zu. »Sie wollte kein Kind, Herr«, erklärte sie, um ihre Mutter in Schutz zu nehmen. »Natürlich nicht, denn eine weitere Thesalis bedeutet hier eine Gefahr. Die Weiterführung ihres Blutes macht sie entbehrlich, und doch hat sie mich bekommen. Sie hat mich bei sich aufgezogen, obwohl sie mich hätte weggeben können.«
    »Sie ist Eure Mutter.«
    »Nicht, weil sie es gewünscht hat. Bitte, Herr, ich will kein Mitleid oder Bedauern für die Umstände, in welchen ich geboren oder aufgewachsen bin. Ich verdanke ihnen alles, was mich heute ausmacht, und wenn ich keine Bitterkeit darüber verspüre, solltet Ihr es auch nicht tun.«
    Einen Moment lang sah Eamon sie einfach nur an, ehe er sich räusperte und abwandte. »Ardemir hat nicht übertrieben«, sagte er schließlich. »Ihr seid bemerkenswert.«
    »Das bin ich nicht«, antwortete Vinae zutiefst verlegen. »Seht euch im Sonnental gut um. Eine Mutter, die ihr Kind nicht haben will, ist hier wahrlich keine Tragödie. Ich kenne die Dunkelheit, Herr. Ich habe sie gesehen und gefühlt, doch wo Dunkelheit ist, gibt es immer auch Licht, und wenn wir es nicht finden können, müssen wir es eben selbst erschaffen – wenn auch nur für andere, damit diese wenigstens einen Funken davon erhaschen. So wird die Hoffnung niemals sterben.«
    Eamon starrte sie an, und plötzlich bemerkte Vinae, dass seine Hand zitterte. »Herr?«, fragte sie

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