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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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kannte, denn die vielen Kriege hatten gezeigt, dass es selbst für Unsterbliche ein Ende gab.
    »Nicht«, hörte sie seine Stimme, dunkel und doch voller Wärme, als er sie auch schon sanft an den Oberarmen umfasste und hochzog. Er ließ sie nicht los, als sie ihm nun aufrecht gegenüberstand und um sie herum plötzlich Stille einkehrte.
    Doch Eamon schien davon nichts zu bemerken, als er ihr ein gewinnendes Lächeln schenkte.
    »Vinae Thesalis«, sagte er, als handle es sich bei ihrem Namen um einen wertvollen Schatz. »Wohin ich auch gehe, überall wird von Euch geschwärmt.«
    »Das wage ich zu bezweifeln, mein Herr«, antwortete sie etwas verlegen. In ihren Augen war er immer noch so etwas wie ein König, und auch wenn ihm die Verwandtschaft zu Ardemir nicht wirklich anzusehen war, lag unter dem tiefen Blick des Elfen noch etwas von dem Schalk, den sie an Ardemir so liebte.
    »Gewiss doch.« Eamon wandte sich an Daeron. »Gerade eben noch hat der Fürst über Euren unermüdlichen Einsatz im Kampf für die Gerechtigkeit gesprochen und Euer Talent der Heilung gerühmt. Und auch mein Vetter Ardemir erzählte mir von Euch.«
    »Oh, dann dürft Ihr kein Wort glauben«, antwortete Vinae lachend. »Der Herr Ardemir lässt alle Frauen in blendendemLicht erstrahlen. Er sieht stets die Rose, aber nicht die Dornen.«
    »Nun.« Eamon ließ sie los und schüttelte leicht seinen Kopf, als hätte er eben erst bemerkt, dass er sie die ganze Zeit über an den Armen festgehalten hatte. »Bei Euch hat er keinesfalls übertrieben.«
    »Ich sage immer, dass sie viel zu bescheiden ist«, ließ sich nun Daeron vernehmen, der erneut kaum merklich seine Hand auf ihren Arm legte, und doch lag etwas Besitzergreifendes in dieser Geste. »Darin unterscheidet sie sich von ihrer Mutter, auch wenn sie die Schönheit zweifelsohne von ihr geerbt hat.« Er sah Eamon in die Augen, und dieser erwiderte den Blick mit äußerer Gelassenheit. Trotzdem spürte Vinae die Feindseligkeit, die plötzlich in der Luft lag. Irgendetwas ging zwischen den beiden vor – etwas, das sie genauso wenig verstehen wie ignorieren konnte.
    »Ihr kennt doch Meara Thesalis?«, fragte Daeron zu Vinaes Bestürzung weiter.
    Wie konnte er solch eine Frage stellen, wo doch jeder wusste, was sie Eamon im Krieg angetan hatte?
    »Sie wird sehr bedauern, bei Eurem Besuch nicht hier gewesen zu sein.«
    Eamons Kiefer spannte sich an. Seine Augen wirkten wie Eis. »Ich bin sicher, es bietet sich noch Gelegenheit, sie zu treffen, Fürst Daeron«, antwortete er rau und wandte sich mit plötzlich wiedergekehrter Wärme an Vinae. »Fräulein Thesalis.« Er verneigte sich etwas. »Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, mir die Stadt zu zeigen?«
    Vinae warf Daeron einen fragenden Blick zu, der mit einem zärtlichen Lächeln nickte.
    »Von Herzen gern«, antwortete sie daher und legte ihre Hand auf den von Eamon dargebotenen Arm. Sie sah aus denAugenwinkeln, dass Nevliin und Ardemir ihnen folgten, und kaum hatten sie etwas Entfernung zwischen sich und Daerons Räume gebracht, schloss Ardemir zu ihnen auf.
    »Aurün wartet in der Stadt«, flüsterte er, während er geradeaus blickte, als begleite er sie lediglich. Zu ihrem Glück waren nur wenige Wachen in den Gängen unterwegs. »Wie kommen wir zu den Drachen?«
    »Was?« Ihre Augen weiteten sich, doch Vinae lebte bereits zu lange unter Daerons Blicken, um sich nicht weiterhin natürlich zu geben.
    Ardemir ergriff ebenfalls ihre Hand und legte sie auf seinen Arm, so dass sie zwischen den beiden Männern die Treppe in den Hof hinabging, wo immer noch rege Betriebsamkeit herrschte.
    »Aurün will die Drachen sehen«, raunte er, während er manchen Silberrittern zunickte. »Wir suchen nach Möglichkeiten, sie zu befreien, aber bis dahin will sie erst mal zu ihnen.«
    »Das ist gefährlich. Glaubst du, ich hätte nicht nachgedacht, wie man sie befreien könnte?« Vinae lächelte zu Meister Sril, der sich am Rande des Hofes vor ihr verbeugte. »Ich verstehe nicht, wie sie es geschafft haben, die Drachen dort hinunterzubekommen, denn die Tunnel sind schmal. Die Drachen können nirgends hinaus.«
    »Sie sind auch irgendwie hineingekommen.«
    »Das ist Ewigkeiten her. Bestimmt wurde das neue Tunnelsystem erst nach ihrer Gefangennahme erstellt. Sie können nicht von dort weg.«
    »Darum kümmern wir uns später. Sag mir nur, wie wir zu ihnen gelangen.«
    Vinae verkniff sich ein Seufzen. Sie passierten das Torhaus zur Brücke, die auf den Sonnenplatz

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