Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
Vom Netzwerk:
schlängelten sich zwischen den weit auseinanderstehenden Stämmen hindurch.
    Ardemir nutzte die Gelegenheit und schloss sofort zu Eamon auf. Vermutlich hatte er den anderen geraten, zurückzubleiben, denn diese hielten diskreten Abstand, als Eamon das Pferd schließlich zum Schritt anwies.
    »Tja«, meinte sein Vetter nach kurzer Zeit des Schweigens. »Hätte es mir irgendjemand erzählt – ich hätte eher geglaubt, die Fürsten wären bei der Verteilung von Almosen gesehen worden.«
    Eamon warf ihm einen vernichtenden Blick von der Seite zu, doch sie kannten sich zu lange, als dass sich Ardemir davon schrecken lassen würde. »Ich habe mir meinen Ruf schwer erarbeitet«, fuhr dieser daher auch sogleich fort. »Ich weiß also verflucht noch mal, wie Kinder entstehen. Meara? Mit allem hätte ich gerechnet – mit allem, aber das hier!« Hilflos warf er die Zügel weg und stützte sich mit den Händen auf den Sattelknauf. »Die ganze Zeit über tanzt sie mir vor den Augen herum, und ich sehe es nicht! Nichts! Natürlich nicht, denn wer kommt schon auf solch eine Idee? Meine Güte, Eamon, du hättest euch beide sehen sollen, wie ihr euch da gegenübergestanden habt. Ein Blinder hätte erkannt, dass du ihr ...«
    »Sei still.« Seine Stimme war so tödlich ruhig, dass Ardemir abrupt verstummte. »Du bist ein Idiot, Ardemir, und jetzt lass mich in Ruhe. Ich will nichts mehr davon hören.«
    »Willst du bestreiten, mit Meara geschlafen zu haben?«
    Da Eamon schwieg, schlug sich Ardemir mit einem hilflosen Aufschrei die Hand vor die Stirn. »Ich fasse es nicht!«, rief er aus. »Bist du völlig wahnsinnig? Ich verstehe das nicht. Du warst weg – zuvor war der Krieg. Vin ist keine vierundachtzigJahre alt, das heißt ... habt ihr euch abseits des Schlachtfeldes ein schmuckes Plätzchen gesucht, um der Liebe zu frönen, oder was?«
    »So ungefähr.«
    »Ach.« Der Spott und die Fassungslosigkeit in seiner Stimme schlugen in Zorn um. »Du meintest also, du bräuchtest, während deine Leute kämpfen, bluten und sterben, ihre Seelen verloren, ein bisschen Zerstreuung und zeugst mal so nebenher ein Kind? Eine verdammte Tochter, die ich verflucht nochmal ...«
    »Was?« Eamon drehte sich im Sattel zur Seite und sah seinen Vetter an, der mit einem Mal erstaunlich schweigsam war. »Die du was?«, fragte er weiter, auch wenn er die Antwort kannte.
    »Ich bin hier nicht derjenige, der Fragen zu beantworten hat«, fuhr Ardemir ihn schließlich an. »Hast du Daeron nicht gesehen? Er weiß es. Natürlich weiß er es. Meara hat es den Fürsten bestimmt gesagt. Und Vinae? Hast du es ihr gesagt? Nein, habe ich recht?«
    »Nein.«
    »Du musst es ihr sagen.«
    »Zuerst muss ich mit Meara sprechen.«
    »Sag mal, hat der Zauberwürfel im Krieg damals doch mehr Schaden an dir angerichtet, als wir annahmen? Bist du da überhaupt noch drin? Was willst du denn jetzt mit Meara?«
    »Ich will wissen, wie das geschehen konnte.«
    »Na, das kann ich dir auch sagen.«
    Erneut wurde sein Vetter von einem warnenden Blick getroffen, den er erneut ignorierte.
    »Du musst mit Vin reden«, drängte Ardemir weiter. »Du kannst sie nicht anlügen – und ich auch nicht.«
    »Wenn der richtige Zeitpunkt ...«
    »Nein, komm mir nicht damit. Diesen Zeitpunkt gibt es nicht. Sollen es alle um sie herum wissen? Was glaubst du, wie sie sich dabei fühlt? Kümmert es dich überhaupt?«
    »Natürlich kümmert es mich!«
    »Dann sag es ihr.«
    Eamon drehte sich zu Aurün und Nevliin um, die weit zurückgefallen waren und im größtmöglichen Abstand voneinander ritten. »Wissen es die beiden?«, fragte er schließlich wieder an seinen Vetter gewandt. »Aurün war nicht dabei.«
    »Aurün weiß bestimmt nichts, bei Nevliin bin ich mir nicht sicher, aber ich denke schon, dass seine Augen noch einigermaßen funktionieren. Ich habe es zumindest sofort begriffen und du auch.«
    »Nein.« Eamon strich sein Haar zurück, das in der Hitze viel zu schnell getrocknet war und schon wieder kraus vom Kopf abstand. »Ich begreife nichts. Das mit Meara ... das war nicht echt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es war ein Traum – eine Art Traum. Sie war nicht hier und dann wieder doch.«
    »Nun, sie war genügend hier, um schwanger zu werden.«
    »Ich muss mit ihr reden.«
    »Du bist verrückt. Wenn du das Bedürfnis hast, zu reden, dann geh zu Vin.«
    »Verstehst du denn nicht? Ich muss wissen, ob sie überhaupt von mir ...«
    Ardemir riss seine Augen auf, glühende Wut stand darin.

Weitere Kostenlose Bücher