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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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    Auf Zehenspitzen schlich sie durch den Raum und lehnte sich an die Wand neben der Tür. Sie konnte die geflüsterten Worte kaum verstehen und bekam nur ein paar Gesprächsfetzen mit, doch je länger sie zuhörte, umso klarer wurde das Bild.
    Veresil sprach von Kristallen, einem schwächer werdenden Licht und den Sorgen des »Wächters«. Er nannte keinen Namen, was ungewöhnlich war, schließlich gab es in der Burg mehr als genug Wachen, doch Daeron schien genau zu wissen,von wem sein Kämpfer sprach. Die Kristalle verloren an Kraft, berichtete Veresil. Sie waren kaum noch mit Energie aufladbar, und neue dieser entsprechenden Art zu finden war so gut wie unmöglich. Der Name ihrer Mutter fiel, und es wurde über ihre Rückkehr gesprochen. Meara sollte einen Weg finden, das Problem zu lösen.
    »Beseitigt ihn endlich«, hörte sie plötzlich Daeron knurren, der jedes Flüstern vergaß. »Soll sie zu Ende bringen, was sie angefangen hat.«
    Vinae hielt den Atem an.
    Gregoran! Sie konnten nur ihn meinen. Nur bei ihm gab es solche Kristalle!
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie eilig den Raum durchquerte und das Chaos auf dem Tisch zu beseitigen versuchte.
    Einen Augenblick später trat auch schon Daeron ein und entschuldigte sich bei ihr, da er wichtige Vorbereitungen für die Ankunft ihrer Mutter treffen musste. Sein Lächeln, als er ihr noch einen Moment lang bei den Aufräumarbeiten zusah, ließ annehmen, dass er kein Misstrauen hegte.
    Vinae überlegte nicht lange. Kaum dass Daeron fort war, stürzte sie hinaus in die dunklen Gänge der Keller, in denen sich die Giftkammern befanden. Durch den geheimen Spalt der Mauernische gelangte sie in den ungenutzten Haupttunnel, welcher zu Gregoran führte.
    Das Kleid bis zu den Knien gerafft, lief sie durch die Dunkelheit. Sie konnte nicht an die Konsequenzen ihrer Tat denken. Sie wusste lediglich, dass sie etwas unternehmen musste. Das Sonnental durfte nicht ein weiteres Opfer zu beklagen haben. Er durfte nicht getötet werden, nachdem er bereits mehr als achtzig Jahre lang gelitten hatte. Es war nicht wichtig, dass er ihr bei den letzten Besuchen ebenso unheimlich erschienenwar, und auch Daerons Drohung kümmerte sie nicht. Sie würde es schaffen, den Verdacht von sich zu lenken – besonders jetzt, wo sie Daeron in der Zeit ihres Aufenthalts in der Burg nähergekommen war. Gregoran würde ohne Aufhebens verschwinden, und vielleicht würde sein Fehlen erst nach Tagen entdeckt, wenn er längst über alle Berge war. Wer kam schon hier herunter in die tiefsten Winkel der Kerker?
    Vinae riss die Tür zu seinem Verlies auf und stürmte in den Zellenraum. »Ihr müsst von hier fort!«, rief sie, kaum dass sie das weiße Licht der Kristalle erreichte. »Sofort!«
    Gregoran erschien genauso plötzlich wie die letzten Male an den Gitterstäben und sah sie aus seinen gelbgoldenen Augen an. »Was macht dir solch eine Angst?«, fragte er ruhig, was sie erst mal schweratmend stehenbleiben ließ.
    »Sie wollen Euch töten«, brachte sie schließlich heraus. »Meara Thesalis kehrt heute zurück. Sie soll Euch töten, Gregoran!«
    »Ich freue mich darauf, zu sehen, wie sie es versucht.«
    »Versteht Ihr denn nicht?« Vinae lief auf ihn zu und umfasste die Gitterstäbe. Dass er sofort vor ihr zurückwich, konnte sie im Moment nicht mehr beunruhigen. »Meara Thesalis ist die mächtigste Magierin weit und breit. Sie wird einen Weg finden!«
    »Das hat sie in achtzig Jahren nicht geschafft.«
    »Weil Ihr ihnen gleichgültig wart. Ihr wart vergessen, doch jetzt werden die Kristalle schwächer!«
    Gregoran verzog seine Lippen zu einem gefährlichen Lächeln. »Ja, ich habe schon bemerkt, dass sich ihre Energie dem Ende zuneigt – nicht, dass mich das stört.«
    »Hört mir zu. Es gibt einen Weg, auf dem Ihr ungesehen ...«
    »Du willst mich also tatsächlich befreien? Was ist mit deinen noblen Vorsätzen, schöne Seele?«
    »Ich lasse Euch nicht sterben.«
    Der Magier lehnte sich etwas zu ihr vor. »Wieso nicht?«, fragte er, und sein Blick vermochte es erneut, sie zu lähmen. Er zog sie zu sich, ließ eine Wärme in ihrem Inneren entstehen, die sowohl angenehm als auch brennend war.
    »Ihr seid unschuldig«, keuchte Vinae schließlich und zwang sich, nicht zurückzuweichen. »Ihr seid ein Opfer der Fürsten – wie so viele andere auch. Eure Macht ist Euer Verbrechen, das habt Ihr doch selbst gesagt und ... und Ihr lügt nicht. Niemals.«
    »Nein.« Gregoran richtete sich auf

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