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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mit spitzen Dolchzähnen gefüllt, und die großen Greifklauen hatten scharfe gekrümmte Krallen. Es zappelte inmitten einer Unmenge von Knochen umher, die zerbrochen und abgenagt waren, um an das Mark zu gelangen.
    Ordrune schaute in eines der funkelnden gelben Augen der Kreatur und strich ihr über den langen Hals. Dann lächelte der Schwarzmagier und sagte: »Ich habe einen Auftrag für dich, mein Kleiner.«

25. Kapitel
     
    Die Breeze floh mit gehissten Segeln durch den Kanal der Schlangenbucht, um den Rückenwind so gut wie möglich auszunutzen. Da Alos bewusstlos in der Kabine lag, saß Egil an der Ruderpinne, während Ferai und Delon sich um die Segel kümmerten und Arin, Aiko und Burel im Heck standen und mit Bogen und aufgelegten Pfeilen nach Verfolgern Ausschau hielten, obwohl nur Arin im Licht der dünnen Mondsichel wirklich gut etwas erkennen konnte.
    »Irgendwas stimmt da nicht«, grollte Aiko.
    Burel sah sie an. »Was denn?«
    »Es war zu leicht«, erwiderte sie. »Als wollte Ordrune, dass uns die Flucht gelingt.«
    Burel neigte den Kopf. »Mein Vater wurde getötet, nur weil er von der Existenz dieser Schriftrolle wusste, und er hat höchstens eine oder zwei Zeilen gelesen. Wir wissen aber noch viel mehr, denn wir haben den gesamten Text gehört, den Dara Arin vorgelesen hat. Warum sollte Ordrune einen Mann mit ganz geringem Wissen töten und anderen, die ganz genau über den Inhalt Bescheid wissen, die Flucht gestatten? Das ergibt keinen Sinn, Aiko.«
    Im fahlen Mondlicht sah Aiko den großen Mann an. »Trotzdem, Burel, es war so, als wären absichtlich keine kitanai kazoku auf unserem Weg gewesen.«
    »Kitanai kazoku?«
    »Spaunen.«
    »Ach so.«
    Delon, der ein Tau hielt und in den finsteren Dschungel auf beiden Seiten spähte, sagte: »Selbst wenn Ordrune unsere Flucht gewollt hat, Aiko, wie hätte er von unseren Plänen wissen können – von Eurem zugespitzten Löffel zum Beispiel?«
    Egil sagte: »Vielleicht hat er nichts davon gewusst, aber ihm muss klar gewesen sein, dass wir bei der ersten Gelegenheit einen Fluchtversuch unternehmen.«
    Aiko nickte und fügte hinzu: »Haltet Ihr es für einen reinen Zufall, dass unsere Waffen bei der Hand waren, als wir geflohen sind?«
    Delon zuckte die Achseln und sagte: »Schließlich haben wir unsere Sachen in einer Rüstkammer gefunden. Wo sollten Waffen sonst aufbewahrt werden? Ich glaube, Ihr sucht zu angestrengt nach einer Hinterlist, Aiko.«
    Arin sagte: »Könnte es nicht einfach sein, dass uns das Glück hold war?«
    Aikos Blick wanderte von Delon zu Arin, doch sie sagte nichts, und ihr Blick war scheinbar ausdruckslos…
    … Und die Breeze segelte im auffrischenden, meerwärts wehenden Wind weiter durch die Schlangenbucht.
     
    Als der Mond untergegangen war und nur noch der Sternenglanz am Himmel etwas Licht spendete, ging Arin nach vorn und wies ihnen mit ihren Elfenaugen den Weg. Die Zeit kroch ebenso dahin wie die Meilen, während die Nacht sich dem Morgengrauen näherte. Die Sterne schienen auf sie herab wie stumme Beobachter, die mitleidlos betrachteten, was unter ihrem Licht geschah.
    Es war noch dunkel, als sie an der Stadt im Schlund der Schlangenbucht vorbeiglitten, und die Morgendämmerung war nur ein bleicher Schimmer im Osten. Obwohl gerade Ebbe war und das Wasser auf dem Tiefstand, hatten sie keine andere Wahl, als in der Dunkelheit durch die Klippen zu segeln, denn mit jeder Verzögerung hätte sich das Risiko einer Entdeckung durch die Piraten vergrößert.
    »Wir werden wieder alle Segel bis auf das Hauptsegel und das Klüver reffen«, rief Egil den anderen zu. Delon, Burel, Aiko und Ferai holten gemeinsam die vier übrigen Segel ein und verstauten sie unten im Boot. Arin bezog Stellung an der Steuerbordreling, um Egil an der Ruderpinne Anweisungen geben zu können, während die anderen sich für die schwierigen Manöver postierten, die vor ihnen lagen. Obwohl sie nur noch zwei Segel gehisst hatten, machte die Breeze noch gute Fahrt, denn der Wind blähte kräftig die Leinwand.
    »Haltet Euch an den Tauen bereit«, rief Egil, um das Rauschen der Wellen zu übertönen, als sie nach Nordwesten auf die gestreifte Leitklippe zuliefen.
    »Etwas nach steuerbord, Egil, einen halben Strich«, rief Arin, die sich über die Reling beugte. »So ist es gut. Genau richtig. Jetzt den Kurs beibehalten.«
    Unter der Führung der Dylvana folgte die Schaluppe einem verschlungenen Kurs durch die zerklüfteten Fangzähne der Schlange, die nun bei

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