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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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vorwärts und fiel mit dem Gesicht in das verfaulte Stroh.
    Auf Slûk miteinander murmelnd, schlugen die Drökha die Zellentür hinter ihm zu, verschlossen sie und zogen sich zurück.
    »Alos, alter Mann«, rief Delon, »Ihr seid am Leben!«
    Alos wälzte sich herum und starrte an die Decke. »Wer hat das gesagt?«
    »Wir hielten Euch für tot«, sagte Ferai.
    Alos reckte den Hals und starrte rotäugig seine Umgebung an. Dann wälzte er sich wieder herum, stemmte sich auf Hände und Knie, kroch zu den Gitterstäben, strich mit einer Hand darüber und zischte dann: »O nein. Ich bin wieder im Gefängnis.« Er fing an zu weinen.
    »Alos, Mann, reißt Euch zusammen und erzählt uns, was passiert ist«, rief Delon, der an den Gitterstäben zwischen ihren Zellen kniete.
    Schniefend wandte der alte Mann sich an den Barden. »Wir sitzen in der Falle«, wimmerte er.
    In ihrer Zelle gegenüber kehrte Aiko Alos den Rücken, doch Delon sagte: »Wohl wahr. Trotzdem, was ist passiert? Was hat Ordrune mit Euch gemacht?«
    »Gemacht?«
    »Ja. Wohin hat er Euch gebracht? Was hat er gemacht?«
    »Na, er hat mir Wein gegeben. Hervorragenden Wein.« Alos lehnte sich mit dem Rücken an die Gitterstäbe. Dann blinzelte er mit seinem gesunden Auge und knurrte: »Und er hat mir erzählt, wer die Solstrâle mit seiner Trollbesatzung geentert hat, von dem Schweinehund, der sie im Borealmeer versenkt hat.«
    Aiko drehte sich wieder um. »Das ist alles, Alos? Mehr ist nicht passiert?«
    Alos runzelte die Stirn, da er sich konzentrierte. »Es könnte auch noch mehr gewesen sein, aber…«
    »… Wirklich, mein Freund, es war Durlok und seine schwarze Galeere. Durlok hält sich für Gyphons Regent auf dieser Welt, aber stattdessen werde ich, Ordrune, in Seinem Namen herrschen…
    … Doch sagt mir, mein guter Alos, warum seid Ihr sieben in meinen Turm eingedrungen?…
    … Ein Deck-Pfau, soso. Du meine Güte, darauf wäre ich nicht gekommen. Hier, trinkt noch einen Schluck Wein… köstlich, nicht wahr?
    … Sie hat ihr die Hand abgeschlagen, sagt Ihr?…
    … Einauge In Dunklem Wasser? Was könnte das bedeuten?…
    … Womit ist sie aus dem Käfig des Hochkönigs entkommen? Das erklärt zumindest, wie sie die Schlösser öffnen konnte, die ich vor jedem Dieb sicher wähnte. Lasst mich Euren Kelch wieder füllen…
    … Sie haben Ubrux den Dämon erschlagen? Sie sind wirklich eine bemerkenswerte Gruppe…
    … Hier, mein Freund, atmet den Duft dieser Phiole ein, und dann trinken wir noch etwas Wein zusammen. Genau, einfach einatmen, während ich Euch trotz Eurer Befürchtungen sage, dass Ihr anders als bisher Eure Schiffskameraden in Zeiten der Not nie wieder im Stich lassen werdet und dass Ihr nichts von Bedeutung erzählt habt… ja, ja, schön einatmen… absolut nichts von Bedeutung…«
    »… aber ich bin sicher, dass ich ihm nichts von Bedeutung erzählt habe.«
    »Ihr wart viel zu lange weg, als dass dies die ganze Wahrheit sein könnte«, sagte Aiko. »Worüber habt Ihr sonst noch geredet?«
    Alos runzelte die Stirn. »Über das Wetter. Die schwüle Dschungelluft. Die blutsaugenden Insekten. Dass Durlok und die Trolle auf seiner schwarzen Galeere die Solstrâle nur versenkt haben, weil Kapitän und Besatzung den Weg in die Schlangenbucht kannten.« Er drehte sich um und funkelte Aiko an. »Sagt, wessen beschuldigt Ihr mich eigentlich?«
    »Dahinter steckt mit Sicherheit viel mehr«, zischte Aiko.
     
    Die Sonne war bereits untergegangen, als das Guckfenster erneut geöffnet wurde. Dann klirrten Schlüssel im Schloss, und ein Wärter mit einem eisernen Kessel trat ein und stieß die Tür hinter sich zu. Er war allein, aber er war auch vorsichtig und bedeutete jedem Gefangenen – das heißt, allen bis auf Alos, denn der alte Mann war bewusstlos gegen die Gitterstäbe gesunken – mit Knurren und grimmigen Gesten, zur hinteren Zellenwand zurückzuweichen, bevor er Grütze aus dem Kessel auf den verkrusteten Holzteller vor jeder Zelle schüttete.
    Aiko sah Ferai an, die nickte, und als der Drökh zu Aikos Zelle kam, rief sie scharf: »Saté!«
    Der Wärter sah auf.
    Der geworfene Holzlöffel, dessen Griff zu einer dünnen Spitze zurechtgefeilt worden war, traf ihn in den Hals. Der eiserne Kessel fiel auf den Steinboden, und der Drökh taumelte gurgelnd und sich an den Hals greifend rückwärts, bis er gegen die Gitterstäbe hinter sich stieß, wo er von Burel gepackt wurde, der sein Kinn in einer scharfen Bewegung zur Seite riss und ihm so

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