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Elfenlicht

Elfenlicht

Titel: Elfenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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scharfe Steinsplitter wie Dornen ragten.
    Klaves duckte sich unter einem Hieb hinweg. Er griff sich an den Gürtel, als müsse dort etwas sein, das ihm helfen könne. »Nicht schlagen!«, rief er verzweifelt.
    »Lass meinen Diener in Frieden!«, schrie Nikodemus.
    Wieder sauste die Keule nieder. Klaves warf sich flach ins Gras. Der Hieb verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
    Klaves rollte sich seitlich ab. Halb unter dem toten Ponywesen begraben lag etwas Schimmerndes. Er zog den länglichen Gegenstand hervor. Ein sehr großes Messer!
    Ein Schrei ließ Klaves erzittern. Die Kreatur mit der Keule war mindestens einen Schritt größer als er. Sie hatte sich vorgebeugt und brüllte ihn an. Nikodemus versuchte sich zwischen sie beide zu drängen.
    »Lass meinen Diener in Frieden, du Trolltrottel!«
    Klaves war beeindruckt vom Mut des Lutin. Gerade von Nikodemus, der so gern seltsame Späße mit ihm trieb und sich immer neue Namen für ihn ausdachte, um ihn zu verwirren, hätte er niemals erwartet, dass er ihn verteidigen würde.
    »Hör auf meinen Freund, Trolltrottel!«, sagte Klaves drohend. Er war froh, dass er jetzt einen Namen für das Ungeheuer hatte. Das nahm der Kreatur einen Teil ihres Schreckens.
    »Weg, du Made!« Der Trolltrottel trat nach Nikodemus, und der Lutin schaffte es nicht mehr ganz, ihm aus dem Weg zu kommen. Mit einem Aufschrei landete er im Gras und krümmte sich vor Schmerz.
    »Nikodemus ist mein Freund, Trolltrottel. Du darfst ihn nicht treten!«, sagte Klaves entsetzt.
    Die anderen Lutin machten nicht die geringsten Anstalten, sich dem Riesen in den Weg zu stellen. Einer eilte zu Nikodemus.
    Ohne Vorwarnung stürmte der Trolltrottel auf Klaves los. Er holte mit der Rechten weit aus. Die Keule schwang dem Diener entgegen. Es war leicht, die Bewegung vorherzusehen.
    Klaves wartete bis zum allerletzten Augenblick, dann machte er einen Schritt zur Seite und wich dem Angriff aus. Sein langes Messer zuckte vor. Ein langer, tiefer Schnitt klaffte im Bauch des Trolltrottels.
    Die Bestie presste eine Hand darauf. Bläuliche, blutige Schlangen schienen aus seinem Bauch kriechen zu wollen.
    Klaves war jetzt hinter dem Trolltrottel. Er änderte den Griff und stach mit dem langen Messer nach hinten. Er brauchte nicht einmal hinzusehen, um zu wissen, dass er in die Kniekehle treffen würde. Ein wütendes Heulen begleitete den Druck und das Knirschen, als seine Klinge durch Fleisch und Knochen schnitt.
    Er befreite das lange Messer mit einem Ruck. Der Trolltrottel war in die Knie gegangen. Schnaufend drehte er sich um. Seine Linke hielt er noch immer auf den Bauch gepresst. Wieder hob er die Keule, noch langsamer und vorhersehbarer als beim letzten Angriff.
    Klaves sprang geduckt vor und unterlief den Schlag. In einem geraden Stoß drang das lange Messer durch die Kehle des Trolltrottels in dessen Mund. Die Augen der Kreatur weiteten sich vor Entsetzen. Blut schoss ihm aus Kehle und Mund.
    Klaves setzte dem Ungeheuer einen Fuß auf den Bauch, woraufhin noch weitere der blutigen Schlangen aus der Schnittwunde quollen. Mit einem Ruck befreite er seine Klinge.
    Der Trolltrottel sackte seitlich ins Gras.
    Klaves ging zu Nikodemus. Merkwürdigerweise versuchte der Lutin, vor ihm fortzukriechen. »Alles ist gut, mein Freund. Der Trolltrottel wird dich nicht mehr treten. Hast du Schmerzen?«
    »Mir ... Mir geht es gut«, stieß Nikodemus erschrocken hervor.
    »Du musst keine Angst mehr haben.« Klaves war sehr zufrieden mit sich. Er konnte noch etwas, außer schwere Leinenbeutel mit Hornschildechsendung zu tragen. Offensichtlich war er gut darin, Trolltrottel zu töten. Er streckte Nikodemus die Hand entgegen und half dem Lutin auf die Beine.
    »Wir sollten hier verschwinden«, sagte der Lutin zu seinen Kameraden. »Es war keine gute Idee, ihn mitzunehmen.«
    Klaves verstand das nicht ganz. Immerhin hatte er Nikodemus davor bewahrt, noch einmal getreten zu werden. Enttäuscht kniete er neben dem großen Ponymann nieder. Zu dem langen Messer gehörte eine Hülle aus rotem Leder. Er schob die Waffe hinein und steckte sie in seinen Gürtel. Sie fühlte sich gut an seiner Seite an. Das war es, was gefehlt hatte, als er vorhin an seinen Gürtel gegriffen hatte.
    »Hat ihn jemand gesehen?«, fragte Nikodemus die anderen.
    Die Lutin schüttelten die Köpfe. Sie blickten den Hügel hinunter. Der Dunst hatte sich etwas gelichtet.
    Klaves war erschrocken über das Bild, das sich ihm bot. Überall lagen tote Ponymänner. Auch

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