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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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sie sich anhörte, aber sie musste dabei bleiben. Was hätte sie sonst sagen sollen? Diese Fremde mit ihrem Armeecamp und den schweren Pistolen – es hätte Laurel gerade noch gefehlt, dass sie über ihre wahren Wachtposten stolperte. Je eher sie mit David hier wegkam, umso besser.
    Klea verzog das Gesicht. »Wie du willst«, sagte sie leise. »Aber wenn du deine Meinung änderst, denk an meine Karte.« Sie sah von Laurel zu David und zurück. »Fairerweise sage ich euch gleich, dass ich euch trotzdem im Auge behalten werde. Ich möchte nicht, dass noch etwas Schlimmes passiert. Ihr macht einen netten Eindruck. « Sie legte den Finger ans Kinn und dachte nach. »Ehe ihr geht«, sagte sie, »gebe ich euch noch etwas mit. Ich hoffe, ihr versteht, warum, und auch meine Bitte um Geheimhaltung. Vor allem dürft ihr euren Eltern nichts verraten.«
    In Laurels Ohren hörte sich das gar nicht gut an.
    Klea winkte einem ihrer Männer zu, der ihr daraufhin eine große Kiste brachte. Sie kramte kurz darin herum und holte schließlich zwei Handfeuerwaffen in schwarzen Leinenhalftern heraus. »Ich gehe zwar nicht davon aus, dass ihr sie brauchen werdet«, sagte sie, als sie jedem von ihnen eine Waffe reichte. »Aber wenn ihr euch weigert, Wachtposten aufstellen zu lassen, dann sind Pistolen
besser als nichts. Seid lieber übervorsichtig als … nun ja, tot.«
    Laurel sah die Waffe an, die Klea ihr mit dem Griff voran hinhielt. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie David, ohne zu zögern, zugriff. »Niedlich«, murmelte er, aber sie konnte die Augen nicht von der Pistole wenden. Sehr langsam streckte sie die Hand aus und berührte den kalten Stahl. Die Pistole sah anders aus als die, mit der sie im vergangenen Jahr auf Barnes geschossen hatte, doch sie fühlte sich genauso an. Sofort schossen ihr Bilder von Barnes durch den Kopf, alles war in blutrotes Licht getaucht – Davids Blut auf ihrem Arm, das Blut, das auf Barnes’ Schulter aufblühte, nachdem sie auf ihn geschossen hatte, und am allerschlimmsten, Tamanis Gesichtsausdruck, als auf ihn geschossen wurde, zweimal, mit einer Pistole, die dieser ähnlich war. Sie zog hastig die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. »Ich will sie nicht«, sagte sie leise.
    »Das spricht für dich«, sagte Klea ruhig. »Dennoch glaube ich …«
    »Ich habe gesagt, ich will sie nicht«, wiederholte Laurel.
    Klea sah sie streng an. »Wirklich, Laurel …«
    »Ich nehme sie erst mal«, sagte David und griff nach der zweiten Pistole. »Wir reden später darüber.«
    Klea musterte David. Sie konnten nicht sehen, was hinter dieser dämlichen Sonnenbrille in ihr vorging. »Das sollte reichen.«
    »Aber…«, setzte Laurel an.
    »Komm jetzt«, sagte David sanft. »Es ist gleich Mitternacht,
deine Eltern machen sich noch Sorgen.« Er legte den Arm um Laurel und führte sie zum Auto. »Oh.« Er blieb stehen und drehte sich zu Klea um. »Vielen Dank. Danke für alles.«
    »Ja«, murmelte auch Laurel. »Vielen Dank.« Sie hastete zum Auto und stieg ein, ehe David ihr die Tür aufhalten konnte. Mittlerweile tat ihr wieder der Rücken weh und sie wollte nur noch fort von Klea und ihrem Camp. Sie wollte so dringend nach Hause, dass sie den Wagen bereits anließ, bevor David eingestiegen war. Kaum klickte der Sicherheitsgurt, schoss sie bereits rückwärts und drehte. Sie fuhr, so schnell es ging, über die behelfsmäßige Piste und beobachtete Klea im Rückspiegel, bis sie in der Kurve außer Sicht geriet.
    »Wow«, sagte David, als sie auf den Highway zurückfuhren.
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte Laurel.
    »Sie war einfach unglaublich, oder?«
    »Was?« Das hatte Laurel nicht gemeint.
    Aber David hatte gar nicht zugehört. Er nahm sich die Waffe vor, die Klea ihm gegeben hatte, und öffnete das Halfter.
    »David! Lass sie drin!«, rief Laurel, die versuchte, gleichzeitig David anzusehen und die Straße nicht aus dem Blick zu verlieren.
    »Keine Sorge, ich weiß, was ich tue.« Er nahm die Pistole heraus und drehte sie in den Händen. »Sig Sauer«, sagte er.
    »Sig was?«
    »Sauer. Die Marke. Das ist eine richtig gute Pistole.
Teuer«, fügte er hinzu. »Natürlich ist sie nicht halb so cool wie Kleas Pistole. Hast du das Ding gesehen? Eine Automatik. Wetten, dass es eine Glock achtzehn war?«
    »Erde an Waffennarr David«, sagte Laurel gereizt. »Was ist in dich gefahren? Ich wusste gar nicht, dass du Waffen so toll findest.«
    »Mein Vater hat jede Menge davon«, antwortete er zerstreut, ohne den

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