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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Frühsommer in Avalon denken musste.
    Tamani nickte.
    »Zeig mal.« In Avalon war sie zu spät gekommen, aber das war jetzt die richtige Gelegenheit.
    »Letztes Jahr warst du total sauer auf mich.«
    »Echt jetzt. Wirf mir bitte nicht das ganze dumme Zeug vom letzten Jahr vor.« Sie packte sein Handgelenk und nahm seine Hand in ihre.
    Er wehrte sich nicht.
    Auf seiner Hand glitzerte heller feiner Staub. Sie drehte seinen Arm, damit die Sonne auf den Pollen schien, bis er glänzte.
    »Ist das hübsch!«
    Erst jetzt entspannte Tamani seine Hand. Er grinste neckisch, hob eine Hand und strich ihr mit dem Finger über die Wange. Ein heller silberner Streifen blieb zurück.
    »Hey!«

    Geschickt wich er ihr aus und malte ihr auch auf die andere Wange einen passenden Strich. »Einer zählt nicht.«
    Als er ihr auch noch etwas auf die Nase tupfen wollte, war sie schnell genug. Sie packte wieder sein Handgelenk und wehrte ihn ab. Tamani sah auf seine Hand, die ungefähr zehn Zentimeter vor ihrem Gesicht schwebte. »Beeindruckend.«
    Doch dann schoss seine andere Hand so schnell hoch, dass Laurel sie erst sah, als sie ihre Nase berührte. Sie schlug nach seiner Hand, aber er lachte nur und versuchte, sie weiter mit Pollen zu bemalen. Laurel bemühte sich vergeblich, sich zu wehren. Schließlich packte er ihre beiden Hände, drückte sie runter und zog sie an sich. Das Lächeln verging ihr, als sie zu ihm aufblickte. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.
    »Ich habe gewonnen«, flüsterte er.
    Sie sahen sich in die Augen und Tamani kam näher. Doch bevor sein Gesicht das ihre berührte, senkte Laurel den Kopf und schaute weg. »Tut mir leid«, murmelte sie.
    Tamani nickte nur und ließ sie los. »Wolltest du dir die obere Etage heute auch noch vornehmen?«, fragte er.
    Laurel ließ den Blick durch das halb geputzte Erdgeschoss schweifen.
    »Vielleicht?«
    »Wenn du möchtest, bleibe ich hier und helfe dir«, schlug Tamani vor.

    »Ich möchte gerne, dass du bleibst«, sagte Laurel und beantwortete damit nicht nur diese einfache Frage. »Aber nur, wenn du es willst.«
    »Ich will«, sagte er und sah sie unverwandt an. »Außerdem«, fügte er grinsend hinzu, »hast du vergessen, eine Leiter mitzubringen. Wie willst du sonst ohne meine Hilfe an die Decke rankommen? Du bist ja praktisch noch ein Setzling.«
    Sie putzten weitere drei Stunden, bis sie beide müde und verdreckt waren. Doch sie hatten es geschafft, wieder Ordnung in das Haus zu bekommen. Beim nächsten Mal würde Laurel das Putzen sehr viel leichter von der Hand gehen.
    Tamani bestand darauf, den Eimer zu tragen, als er sie zu ihrem Wagen zurückbrachte. »Ich fände es schön, wenn du noch länger bliebest, aber es würde mich kolossal beruhigen, dich vor Sonnenuntergang zu Hause zu wissen«, sagte er. »Erst recht nach dem, was letzte Nacht geschehen ist. So ist es einfach besser.«
    Laurel nickte.
    »Und sei bloß vorsichtig«, sagte er streng. »Wir passen so gut wie möglich auf dich auf, aber auch wir können keine Wunder wirken.«
    »Ich bin auf der Hut«, versprach Laurel. »Das war ich schon die ganze Zeit.« Sie blieb noch kurz bei ihm stehen und dieses Mal machte Tamani den ersten Schritt. Er umarmte sie, hielt sie fest an sich gedrückt und legte sein Gesicht an ihren Hals.
    »Komm bald wieder«, murmelte er. »Ich vermisse dich.«

    »Ich weiß«, erwiderte Laurel. »Ich werde es versuchen.«
    Sie setzte sich ans Steuer und richtete den Außenspiegel, damit sie Tamani sehen konnte, wie er ihr mit den Händen in den Hosentaschen nachsah. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine kleine Bewegung und richtete ihre Aufmerksamkeit auf einen breiten Baum hinten im Vorgarten. Es dauerte einen Augenblick, bis sie den großen, schlanken Elf erkannte, der halb hinter dem Baum stand. Shar. Er sagte nichts, um sich bemerkbar zu machen – er guckte nur böse.
    Laurel lief ein Schauer über den Rücken. Shar sah nicht etwa Tamani böse an, sondern sie.

Neunzehn
    A m Montagmorgen drückte Laurel die schwere Flügeltür im Eingang der Schule auf. Sie konnte es nicht abwarten, David zu sehen. Da sie zum Grundstück gefahren war und David überraschend seine Großeltern besuchen musste, hatten sie sich am Wochenende gar nicht mehr gesehen.
    Sie hörte auf zu lächeln, als sie zu ihrem Schließfach kam und niemand da war. Sie verbrachte ohnehin fast die Hälfte der Schulzeit mit David in gemeinsamen Kursen und sonst trafen sie sich vor dem

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