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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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manövriert hatte, befreien, gab es ja immer noch die Frage, wie sie jemals wieder nach Hause kommen würden. Auch dafür konnten sie Lorquins Hilfe brauchen. »…   dann hältst du dich raus«, beendete er seinen Satz rasch.
    »Ich werde mich so verhalten, wie sich ein Gefährte verhalten soll«, sagte Lorquin salbungsvoll.
    Sie waren schweigend eine Stunde weitermarschiert, als Lorquin plötzlich sagte: »Wir haben unser Ziel erreicht, EnRi.«
    Henry blickte sich um. An die Stelle der Sandwüste war jetzt eine felsige Wüste getreten, aber sonst konnte er nichts Auffälliges erkennen. »Ich dachte, wir marschieren in die Berge«, sagte er.
    »Wir haben die Berge erreicht«, sagte Lorquin.
    Und das hatten sie tatsächlich. Die Berge ragten plötzlich vor ihnen auf, kompakt, drohend und düster. Henry blinzelte. Er hatte keine Ahnung, wie er sich einer so gewaltigen Bergkette hatte nähern können, ohne sie zu bemerken. Das zeigte ihm einfach nur, wie zerstreut er schon war. Er blieb stehen, starrte auf die Gipfel in der Ferne und begriff plötzlich, wie schlecht er auf dieses ganze Abenteuer vorbereitet war. Es war ja gut und schön, wenn Mr Fogarty ihm erzählte, dass er Blue aus den Bergen des Wahnsinns befreien musste. Aber vor
was
in den Bergen des Wahnsinns? Und
wo
in den Bergen des Wahnsinns? Sie konnten den ganzen nächsten Monat damit verbringen, nach ihr zu suchen, und sie doch niemals finden.
    Er begriff, dass er den letzten Gedanken laut ausgesprochen haben musste, weil Lorquin sagte: »Vielleicht kann ich sie aufspüren, EnRi.«
    Henry konnte sich zwar nicht vorstellen, wie, aber er hatte längst aufgehört, Lorquins Fähigkeiten zu unterschätzen. Dennoch sagte er vorsichtig: »Du weiß ja nicht einmal, wie sie aussieht.«
    »Natürlich nicht, EnRi«, sagte Lorquin. »Aber die Berge sind verhext und deshalb kommen nur wenige Leute hierher. Ich kann die frischen Spuren lesen. Wenn wir jeder von ihnen folgen, dann wird uns schließlich eine davon höchstwahrscheinlich zu deiner Blue führen.« Er musterte Henrys Gesichtsausdruck eingehend und fügte hinzu: »Das wird schneller gehen, als jeden Berg einzeln zu durchsuchen.«
    »Ja«, sagte Henry zögernd. Alles würde schneller gehen, als die gesamte Bergkette akribisch abzusuchen, aber das war auch schon alles, was man zu Lorquins Plan sagen konnte. Das Problem war, dass er keinen besseren hatte. »Ja«, wiederholte er mit festerer Stimme. »Ja, gute Idee, Lorquin. Danke.«
    Es ging in der Tat schneller, als er angenommen hatte. Zuerst ruhten sie sich eine halbe Stunde aus, dann führte ihn Lorquin an eine Stelle in den Ausläufern der Berge, die von zwei riesigen Felsbrocken geschützt wurde. »Hier fangen wir an«, sagte er.
    Henry blickte sich um. »Warum?«, fragte er neugierig.
    »Wir haben uns den Bergen von der Wüste aus genähert«, sagte Lorquin. »Ich glaube, deine Freundin ist aus der großen Stadt gekommen oder vom Wohnort der heiligen Männer. In jedem Fall hätte sie diesen Pass benutzt. Es ist der einfachste Weg in die Berge.«
    Henry starrte ihn an. Der Junge war einfach unglaublich. Gib ihm einen Anzug und ein Büro in London und nach einem Monat schmeißt er die ganze Stadt. Nach einer Pause sagte er: »Und was machen wir jetzt?«
    »Ruh dich aus, EnRi, und sammle deine Kräfte für die Feuerprobe, die uns bevorsteht. Ich sage dir Bescheid, wenn ich ihre Spur gefunden habe.«
    Wenn
und nicht
falls
, bemerkte Henry. Er lehnte sich mit dem Rücken an einen Felsbrocken, ließ sich bequem in der Hocke nieder und schaute sich um. Lorquin umkreiste zwei Mal diesen Ort, die Blicke an den Boden geheftet, und lief dann den Pass entlang. Als er aus Henrys Blickfeld verschwand, rief er ihm zu: »Ich werde zurückkehren, EnRi, wenn ich finde, was wir suchen.«
    Wenige Minuten später war er schon wieder da.
    »Du hast doch nicht etwa schon was gefunden?«, fragte Henry und rappelte sich hoch. Das war unglaublich, selbst für Lorquins Verhältnisse.
    »Verschiedene Leute sind kürzlich hier entlanggekommen«, sagte Lorquin. »Bedauerlicherweise kann ich nicht genau sagen, ob jemand davon deine Freundin ist.«
    »Wir wissen also nicht, in welche Richtung wir gehen sollen?«
    »O doch«, sagte Lorquin. »Alle sind zur selben Stelle gegangen.«
    »Wirklich?« Henry runzelte plötzlich die Stirn. War Blue mit einem Gefolge unterwegs gewesen? Oder bedeutete das etwas Ernsteres? »Ich nehme nicht an, dass du weißt, wie viele es waren?«
    »Zuerst kamen

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