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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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blieben sich gleich. Eins davon war, dass Informationen wertvoll waren. Und weiter: Gutes Timing war alles. Der Trick war, Ihro Rotbemalter Hexenschaft so viel zu erzählen, dass sie zufrieden war, und gleichzeitig genug in der Hinterhand zu behalten, damit er später noch etwas hatte, womit er verhandeln konnte   – sobald etwas klarer war, wer am Ende oben stehen würde.
    Er brachte einen vollkommen unschuldigen Gesichtsausdruck zustande und lieferte einen präzisen Bericht.

DREIUNDACHTZIG
    H enry sagte: »Weißt du, Lorquin, du sagtest vorhin, hier in diesen Bergen hält sich etwas sehr Gefährliches auf   …?«
    Lorquin blickte forschend in eine Richtung, als konzentrierte er den Blick auf etwas in mittlerer Entfernung, sagte aber dennoch: »Ja.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Henry. »Ich meine, hast du es gesehen?«
    »Ich habe es gespürt«, sagte Lorquin, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, Gefahren zu spüren. Er wandte seinen Blick von dem ab, was er beobachtet hatte, und sah Henry an. »Warum fragst du, EnRi?«
    »Ich habe mich gefragt, ob es das da ist«, sagte Henry zu ihm.
    Weil Lorquin vorausging, während sie unsichtbaren Spuren folgten, hatten sie den Hauptweg verlassen. Das lag nicht daran, erklärte ihm Lorquin, dass die, denen sie folgten, das auch getan hätten, sondern im Gegenteil: dass sie es nicht getan hatten. Lorquin war besorgt, dass man Blue möglicherweise gefangen genommen hatte, und so gab er Henry den Rat, den Weg zu umgehen, um nicht unerwartet auf Blues Häscher zu stoßen. Deshalb befanden sie sich jetzt auf einem schmalen Plateau, das auf einen Felsvorsprung vor einem dunklen Höhleneingang herabblickte. Auf dem Felsvorsprung stand eine der unheimlichsten Kreaturen, die Henry je gesehen hatte.
    Das Ding sah irgendwie aus wie ein Känguru, war aber viel größer, hatte muskulöse Arme und Schultern und ziemlich riesige, platte, klauenbewehrte Füße. Es hatte einen lang gezogenen Schädel mit vorstehenden, pferdeähnlichen Zähnen und gewaltigen Hasenohren, die flach am Kopf anlagen und fast bis zum Hals reichten. Am merkwürdigsten war, dass es einen mächtigen Segeltuchsack mit Riemen auf den Rücken geschnallt trug. Es stand wie ein Wächter neben dem Höhleneingang.
    Lorquin sah hinunter. »Nein, das ist es nicht«, sagte er.
    Sie waren im Windschatten der Kreatur und sprachen leise, sodass es keine Chance hatte, sie zu hören. Nach einer Pause sagte Henry: »Bist du sicher?«
    »Das ist ein Charno, EnRi«, sagte Lorquin. »Es gehorcht den Reisenden, indem es ihre Habseligkeiten trägt.«
    Henry sah ihn einen Augenblick lang an und versuchte herauszufinden, was das bedeutete, dann lächelte er plötzlich. »Du meinst ein Packtier?« Das Charno war ein unglaubliches Packtier, obwohl es wirklich ein Gepäckstück trug, aber es saß hier vor der Höhle und das Gepäckstück war groß, was nur eins bedeuten konnte. »Glaubst du, dass es Vorräte getragen hat für   …?« Nun, für diejenigen, denensie folgten, wer immer das war. Blues Häscher, wenn sie gefangen genommen worden war, oder Blue, wenn das nicht der Fall war. Alle oder wer auch immer waren jetzt vermutlich in der Höhle.
    »Das werden wir jetzt herausfinden«, sagte Lorquin leise. Bevor Henry ihn aufhalten konnte, ging er den Hang hinunter.
    »Hey, warte einen Moment!«, rief Henry aus, ohne zu überlegen.
    Unter ihnen sah das Charno mit seinen großen, brauen Augen zu ihnen hoch.

VIERUNDACHTZIG
    S ie lebte noch. Sie war noch unverletzt. Tatsächlich lag sie sogar fast bequem: Die Schlange hielt sie sanft umklammert und die Glieder ihres gewaltigen Körpers fühlten sich warm und muskulös an, absolut nicht kalt und schleimig, wie sie es eigentlich erwartet hatte. Aber sie konnte sich nicht rühren. Ihre Arme steckten fest. Die Umklammerung der Schlange war fest und vollkommen unnachgiebig. Blue hatte keine Chance, zu entkommen.
    Es sei denn, sie konnte sich herausreden.
    Von ihrem Aussichtspunkt zwischen den Gliedern der Schlange sah Blue auf den Clown hinunter: »Du bist nicht mein Charno, oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte der Clown. Er verbeugte sich geziert. »Ich bin nur ein schlichter Entertainer, wie du sehen kannst.«
    Du bist ganz und gar nicht schlicht
, dachte Blue aufgebracht. Was sie jetzt mehr als alles andere brauchte, waren Informationen. Sie musste einen Aufhänger finden, sonst saß sie hier fest, für Henry und das Elfenreich verloren,mit   … mit was? In ihrem Kopf

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