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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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viele in einer Karawane«, sagte Lorquin, »aber die meisten wollten den Weg über die Berge nicht riskieren und so sind zwei mit einem schweren Karren vorausgegangen. Ich glaube nicht, dass einer dieser beiden deine Freundin war, weil es beides Männer waren, obwohl sie sie natürlich in ihrem Karren mitgenommen haben könnten. Später kam dann jemand mit einem Charno   –«
    »Was ist ein Charno?«, fragte Henry. Er fragte sich auch, woher Lorquin wusste, dass er zwei Männern folgte. Warum nicht zwei Frauen oder zwei Jungen? Vielleicht hinterließen sie Fußabdrücke und er schätzte die Größe ihrer Füße ab.
    »Das ist ein Tier, das abgerichtet wird, um die Lasten der Leute zu tragen, die nicht wissen, dass es besser ist, ohneLasten unterwegs zu sein«, sagte Lorquin. »Die Person mit dem Charno war eine Frau, also war es vielleicht deine Freundin.«
    »Das kannst du alles aus den Spuren herauslesen?«, sagte Henry.
    »Wenn du möchtest, kann ich es dir beibringen, EnRi.«
    »Ja, aber später«, sagte Henry. Er verspürte eine wachsende Erregung. »Wenn Blue wirklich hier oben ist, haben wir sicher nicht viel Zeit zu verlieren.«
    »Das ist weise«, sagte Lorquin ernst. Er sah auf den Weg, den er gekommen war. »In diesen Bergen hält sich etwas sehr Gefährliches auf.«

ZWEIUNDACHTZIG
    M adame Cardui starrte aufs Äußerste angewidert auf diese lächerliche Kreatur. »Sie haben zugelassen, dass Ihre Kaiserin in Berghöhlen eindringt, die von der Midgardschlange bewacht werden?«
    Chalkhill blickte auf seine Füße und murmelte etwas.
    »Sprechen Sie lauter, Sie schwabbliger Kretin!«, schnauzte ihn Madame Cardui an.
    Chalkhill zuckte zusammen. »Ja«, sagte er, nun lauter.
    »Und als sie in diese Berge eindrang, sind Sie einfach   … weggelaufen?«
    »Ich bin hierhergekommen, um Ihnen davon zu berichten, Madame Geheimdienstchefin«, protestierte Chalkhill. »Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Ich habe sogar auf eigene Kosten einen Flieger gemietet, einen höchst gefährlichen Flieger in einem schlechten Wartungszustand, sodass ich mein Leben riskiert habe und meinen Lei-«
    »Halten Sie den Mund, Chalkhill«, sagte Madame Carduimüde zu ihm. »Von einem Schwein   – nehme ich an   – kann man nichts anderes als ein Grunzen erwarten.« Sie wechselte ihren Sitz auf der Hängewolke, sodass sie ihn noch wütender anfunkeln konnte. »Wie hat die Midgardschlange ihren Weg in diese Höhlen gefunden, Mr Chalkhill? Wie ist die Midgardschlange überhaupt in unsere Welt eingedrungen?«
    »Heraufbeschworen«, nuschelte Chalkhill. Er fragte sich, wieso es ihr gelang, dass er sich so lächerlich schuldig fühlte, obwohl er überhaupt keine Schuld daran hatte!
    »Heraufbeschworen, Mr Chalkhill? Wer könnte denn so verblödet sein, ausgerechnet die Midgardschlange heraufzubeschwören?«
    »Brimstone«, sagte Chalkhill, ohne ihr in die Augen zu sehen.
    Madame Cardui lächelte finster. »Ihr alter Partner«, zischte sie.
    »Ja, schon, aber das können Sie mir nun wirklich nicht vorwerfen.«
    »Nein? Kann ich das nicht?«, fragte Madame Cardui. »Wenn Kaiserin Blue auch nur ein Haar gekrümmt wird, dann werden Sie noch überrascht sein, was ich Ihnen alles vorwerfen kann, Mr Chalkhill! Sie sollten mir also besser sagen, was Sie noch so alles wissen.«
    Chalkhill leckte sich über die Lippen und fragte sich, wie weit er mit dieser alten Hexe gehen sollte. Die Situation war ernst, sehr ernst, und konnte schnell noch schlimmer werden. Aber in jeder Krise gab es immer auch Männer, die clever vorgingen und ihre Position stärkten, Männer, die ihre Nerven behielten und am Ende auf der Siegerseite standen. Das Problem war nur, dass es schwer auszumachen war, wo genau sich die Siegerseite gerade befand. Diese schwachsinnige kleine Kaiserin war vermutlich inzwischen tot, was normalerweise das Gleichgewicht sehr zugunsten von Lord Hairstreak verschieben würde, trotz seines verlorenen Vermögens. Aber Hairstreak war bei dieserSache vollkommen von Brimstone   – ausschließlich von Brimstone   – abhängig und Brimstone war wahnsinnig geworden. Es war schon ziemlich verrückt von ihm gewesen, überhaupt die Midgardschlange heraufzubeschwören   – Chalkhill schluckte   –, aber dann auch noch diese fiese Begegnung mit dem Wolkentänzer, das hatte ihn komplett fertiggemacht. Was bedeutete das jetzt für Lord Hairstreak?
    Chalkhill kam zu folgendem Schluss: Wer auch immer gerade mehr Macht hatte, bestimmte Dinge

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