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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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würde. Aber genau das hatte der alte Sack offensichtlich vor. Was bedeutete, dass er, Chalkhill, nur mit einem Revolver bewehrt dastand, während Brimstone offenbarmit magischer Ausrüstung bis zu den Zähnen bewaffnet war.
    »Nur wenn sie dich erwischen«, grinste Brimstone. »Ach ja, und ich werde wieder deine Hilfe brauchen.« Er begann, sich auf den Rückweg zur äußeren Höhle zu machen.
    Chalkhill stand einen Augenblick mit offenem Mund da, dann eilte er hinterher. »Was für eine Art von Wächter wolltest du denn einsetzen?«, brabbelte er. »Einen Dämon kannst du nicht mehr holen, seit Blue Herrscherin von Hael ist. Ein gefangener Geist findet am Ende immer einen Weg, sich zu befreien. Ich glaube auch nicht, dass ein Tulpa das bewachen kann, was wir hier gefangen halten. Ich kann mir nicht vorstellen   –«
    Brimstone blieb stehen und sah ihm ruhig in die Augen. »Ich dachte an den Jormungand«, sagte er.
    »Großer Gott«, quiekte Chalkhill, »doch nicht der Jormungand!«

ACHTUNDVIERZIG
    V erglichen mit der Kristallhöhle und ihrem Sonnenstrahl war die äußere Höhle zwar dunkler, aber nicht vollständig finster, da immer noch eine ganze Menge Licht hineinfiel. Auch tropfte Wasser hinein, ein seltener Rohstoff in diesem verdorrten Land, sodass die Höhle triefend feucht war. In vielerlei Hinsicht die perfekte Umgebung für den Jormungand.
    Dieser Chalkhill jammerte die ganze Zeit vor sich hin: ›Bist du dir ganz sicher, Silas? Weißt du nicht, wie gefährlich das ist, Silas? Kannst du nicht mal etwas weniger Abenteuerliches ausprobieren, Silas?‹ Abenteuerlich! Der Mann würde ein Abenteuer auch dann nicht erkennen,wenn es ihm in den Hintern trat. Aber es war, wie es war: Chalkhill hatte seine Nützlichkeit längst eingebüßt. Seine Mutter hätte ihn vernünftigerweise gleich nach der Geburt wegschmeißen sollen. Einen winzigen Nutzen allerdings konnte er Brimstone noch erweisen. Wollte man den Jormungand heraufbeschwören, musste man ihm ein fühlendes Wesen opfern.
    Brimstone setzte ein besonders ermutigendes Lächeln auf. »Es ist wirklich eine ganz einfache Prozedur, Jasper«, sagte er gütig. »Aber wenn es dich beruhigt, kannst du natürlich auch schon weg sein, bevor der Jormungand tatsächlich kommt.«
Weg.
Das war gut. Chalkhill war dann bestimmt weg. »Ich brauche deine Hilfe nur bei den Vorbereitungen.« Sein Lächeln wurde um ein Grad strahlender, dann erlosch es aber gleich wieder. Zu viel Lächeln und Chalkhill wurde mit Sicherheit misstrauisch. Aus gutem Grund.
    »Was für eine Art von Hilfe?«, fragte Chalkhill misstrauisch.
    »Oh, nur beim Aufbau«, sagte Brimstone vage. »Die eigentliche Arbeit mach ich dann.«
    Chalkhill leckte sich die Lippen. »Ich dachte, der Jormungand kommt aus Hael. Ich meine, bedeutet das jetzt nicht das Gleiche wie Dämonen einsetzen? Ich meine, würde Kaiserin Blues neue Position nicht   …?« Er schluckte, verstummte und sah Brimstone fragend an.
    Es war der Mühe wert, Geduld zu bewahren. Ein bisschen Geduld würde den Idioten wieder beruhigen, ihn lenkbarer machen, wenn die Zeit gekommen war. »Nicht genau aus Hael, Jasper«, sagte Brimstone geduldig. »Obwohl viele hochintelligente Menschen das fälschlicherweise annahmen. In Wirklichkeit kommt der Jormungand durch Hael, aber seine natürliche Heimat ist Midgard, eine völlig andere Realitätsebene.« Genauer, die niederen Regionen von Midgard, aber es hatte keinen Sinn, die arme Seele mit diesem kleinen Stückchen Zusatzinformationnoch weiter zu beunruhigen. »Du siehst also, dass Blue in dieser Angelegenheit über absolut keine Zuständigkeit verfügt.«
    »Aber werden ihre Dämonen nicht einschreiten?«
    »Warum sollten sie? Es geht sie nichts an und die Durchquerung ihrer Welt durch die Kreatur erfolgt rasend schnell.« Es war natürlich eine Halbwahrheit, und noch dazu eine trügerische. Da der Jormungand ein Wasserwesen war und Hael eine Feuerregion, würden Blues vor Kurzem befreite Dämonen erhebliche Unannehmlichkeiten erleben, wenn das Ding ihre Welt passierte. Aber sie konnten nichts dagegen unternehmen, höchstens eine diplomatische Protestnote schicken, die sowieso in Midgard landen würde. Inzwischen   – Brimstone riskierte noch ein unschuldiges Lächeln   – wäre Chalkhill sicher beruhigt.
    Chalkhill war nicht beruhigt. »Wird das nicht das Reich in Aufruhr versetzen?«
    »Hael oder das Elfenreich?«, fragte Brimstone sanft.
    »Das Elfenreich«, sagte Chalkhill. »Wen

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