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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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und kribbelte durch ihre Adern.
    Sein Griff um ihr Kinn ließ etwas nach, wurde sanfter, und sein Daumen strich über ihren Mundwinkel zu ihrer Wange. Eine leise Berührung, die Liadan bis ins Innerste erschütterte. Ihr Atem wurde wieder schneller, und ohne dass sie sich darüber bewusst wurde, lösten sich ihre verkrampften Hände von seiner Weste und strichen unter dem Stoff über seine Brust. Seine Muskeln zuckten unter ihrer Berührung, und seine Augen weiteten sich. Immer noch sahen sie einander direkt an, völlig erstaunt.
    Er zog sie noch etwas näher an sich heran, und Liadan konnte sich nicht erinnern, sich jemals so sicher – so lebendig – gefühlt zu haben.
    Sie beobachtete, wie er sich zu ihr hinunterbeugte, blickteauf seinen Mund und verspürte nicht den Drang, zurückzuweichen. Stattdessen streckte sie sich ein wenig nach vorn, und im nächsten Moment verschmolzen ihre Lippen. Leidenschaftlich und sanft zugleich schloss sein Mund den ihrigen. Ein heißes Stechen fuhr durch ihren Körper, von den Zehen bis zu den Fingerspitzen, doch es tat nicht weh. Im Gegenteil. Liadan atmete aus und fing mit ihrem nächsten Luftholen seinen Atem ein. Sie hatte das Gefühl, davongetrieben zu werden und ihm nicht nah genug zu sein. Sie wollte noch mehr von ihm spüren, und so strichen ihre Hände über seine Schlüsselbeine, schoben die Weste hinunter und zogen ihn näher zu sich heran. Der Korallenfürst lehnte sich über sie, während sein Arm sie weiterhin festhielt. Er küsste sie mit derselben Gier wie sie ihn, ihre Münder waren eins, und als er die wärmende Decke auseinanderschlug, spürte sie auch seine heiße Haut auf der ihrigen. Er drängte gegen sie, und Liadan drängte zurück, doch er war stärker und so sank sie auf den Boden. Der Korallenfürst beugte sich über sie, seine Hand hielt ihre Wange umschlossen, während sein Mund keine Sekunde von dem ihrigen abließ. Das Rauschen der Wellen und das Knarren des Schiffes wurde bald von ihrem Keuchen übertönt, und als sie sein Gewicht auf ihrem unbekleideten Körper spürte, fühlte sie sich sonderbar beschützt, überhaupt nicht verletzlich. Wo waren bloß ihre Gedanken? Wie war sie hierhergekommen? Sie wusste nichts mehr, da war nur noch dieses sonderbar erweiterte Gefühl für ihren Körper und den seinigen. Alles geschah wie von selbst, ohne dass sie sich darüber bewusst war, was sie überhaupt tat.
    Der Korallenfürst ließ seine Hand von ihrem Hals über ihre Brust streichen, weiter hinab über ihren Bauch, die Hüfte und ihren Schenkel. Er umschloss ihre Kniekehle und streichelte mit dem Daumen über ihre Schürfwunden. Jede seiner Berührungenwar behutsam und voller Hingabe. Es war so eigenartig, von fremden Händen berührt zu werden, und gleichzeitig so berauschend. Ihre Finger nestelten seine Hosen ganz von selbst auf, und immer noch klammerte sie sich an ihn, als könne all dies nur ein Traum sein, der ihr zu entgleiten drohte. Dies durfte nicht enden, er musste sie festhalten, für den Rest ihres Lebens. Nie wieder wollte sie zurück, sie wollte ganz bei ihm geborgen sein.
    »Liadan.«
    Ihr Name klang so fremd aus seinem Mund. Er klang wie der Name einer Frau, einer ganz normalen Frau. Seine Hände gruben sich in ihr Haar, und sein Blick fing den ihrigen ein. »Ich liebe dich, Liadan.«
    Die Luft entwich ihr mit einem Keuchen. Sie konnte ihn einen Moment nur anstarren, und es gelang ihr nicht, aus dieser verzauberten Welt zu entkommen und zurückzufinden. Sie wusste genau, wovon er sprach. Sie selbst war von diesem Gefühl erfüllt, dem er gerade einen Namen gegeben hatte. »Ich …« Sie biss die Zähne zusammen und versuchte sich zu konzentrieren. »Ich …«
    Seine Lippen stahlen die Worte von ihren Lippen, und Liadan vergaß alles andere, während sie ihm näherkam, als sie es sich je erträumt hätte. Es war ein Orkan der Gefühle, der sie hinwegriss, und für einen Moment wusste sie nicht einmal mehr, warum sie überhaupt auf diesem Schiff war. Sie wollte sich nie wieder daran erinnern.

    *
    »Die Ewigkeit ist zurück. Sie hat den Feuerprinzen nördlich von Riniel an Land gehen gesehen.«
    Liadan riss die Augen auf und starrte auf die Holzlatten, diesich über ihr erstreckten. Das Gluckern von Wasser und das Knarzen von Holz umgab sie, doch das war nicht weiter ungewöhnlich, war sie in letzter Zeit doch immer mit dieser Geräuschkulisse erwacht. Aber war da nicht eben eine Stimme gewesen? Ein Klopfen?
    »Ich bin gleich da!«,

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