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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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sich Schreie, Angst, Panik, Befehle, Warnungen, Rufe …
    Das Meer begann sich zu teilen, so wie vorhin beim Palast, der bereits wieder unter dem Wasser verborgen war. Mitten im Ozean entstand eine dunkle Schneise, und Avree sah, wie zwei der feindlichen Schiffe einfach absackten, als wären sie von einem Ungeheuer verschluckt worden. Sie verschwanden im Nichts, und der Korallenfürst nutzte seine Magie weiter, um immer mehr Schiffe in den Abgrund zu lenken. Er befehligte das Wasser, wirkte einen Sog, zog die Schiffe richtiggehend zu sich, und Avree staunte. Es war ihm nahezu unbegreiflich, was ein einziger Mann zu tun imstande war, wenn er keine andere Wahl hatte. Doch Koralle stand wie eine magischeGalionsfigur auf seinem Schiff und erhob sich über seine Feinde. Er würde keine Schwierigkeiten haben, die Flotte zu zerstören.
    Avree wollte sich wieder abwenden, doch plötzlich begann sich die Luft über dem Meeresabgrund zu drehen. Eine dunkle Wolke griff vom Himmel herab und wirbelte um die eigene Achse, schob die feindlichen Schiffe von der Zerstörung fort. Hier wirkte Magie, und als Avree sich unter den feindlichen Schiffen umsah, erkannte er auf einem etwas abseits gelegenen Schiff eine Gestalt, die sich ebenso am Bug befand. Goldenes Haar flog wild um den Schatten eines Gesichts, und obwohl Avree es nicht richtig erkennen konnte, hatte er doch eine leise Ahnung. Verfluchte Rinieler! Sie führten einen Krieg gegen die Magie, segelten mit Magieunterdrückern in die Schlacht und hatten doch Magier an ihrer Seite!
    Weiterer Kanonendonner zerschnitt die Luft, und Avree zuckte zusammen. Sein Bauch verkrampfte sich, doch er konnte sich nicht länger um Koralle und das Schicksal der Freiheit kümmern. Er musste sich auf sein eigenes Schiff, seine eigenen Feinde konzentrieren, die er beinahe erreicht hatte. Er übergab das Ruder einem Kameraden und zog ein Schwert aus der Scheide, das er sich bei der Ankunft auf seinem Schiff hatte geben lassen. Er war nicht sonderlich geübt im Kampf mit Waffen, doch wenn man bedachte, wie lange er bereits lebte, so war er wohl erfahrener als manch ein Ritter. Er musste sich nur wieder an die Bewegungsabläufe erinnern und die Magie vergessen.
    Sein Blick haftete auf der schräg vor ihm segelnden Widerstand . Bestimmt wusste Nayla, welches Opfer sie für das Kristallschiff bringen mussten. Die verlängerten Schwerter an den Seiten der feindlichen Schiffe würden ihre eigenen zweifelsohne beschädigen, doch das spielte keine Rolle. Sie mussten aufdas Kristallschiff, auch wenn sie dabei womöglich ihre eigenen Schiffe verlieren würden. Ein Zurück war ausgeschlossen. Waren sie erst mal auf dem Kristallschiff, so mussten sie auch dort bleiben.
    Der Feind hatte längst bemerkt, was Avree und Nayla planten, und versuchte, die Reihe enger zu schließen, doch ihre eigene Konstruktion ließ dies nicht zu. Jetzt erkannte Avree auch schon die Gesichter der Feinde auf dem Kristallschiff, sah die Krieger, die mit gezogenen Waffen auf ihn warteten, und im nächsten Moment erscholl ein ohrenbetäubender Knall. Naylas Widerstand schob sich ohne Rücksicht zwischen das Kristallschiff und das nächste in der Reihe. Metall verbog sich, Holz barst, Schreie erschollen, während der zunehmende Wind vom magischen Orkan auf der anderen Seite die Segel zerfetzte. Angriffsschreie erklangen, doch so sehr Avree auch wissen wollte, was auf Naylas Schiff geschah, er musste seinen Blick abwenden.
    »Festhalten!«
    Ein Ruck lief durch sein eigenes Schiff, und der Knall wiederholte sich, das Knirschen und Donnern, und beinahe hätte es ihn von den Beinen gerissen.
    Mit der freien Hand griff er in die Wanten, während er mit der Linken das Schwert in die Höhe stieß.
    »Enterhaken werfen!«, brüllte er über den gewaltigen Lärm, und obwohl sein Ruf ein paarmal wiederholt wurde, wusste er nicht, wie viele ihn hörten. Doch seine Besatzung war erfahren und wusste, was zu tun war.
    Das Schiff schob sich stöhnend weiter längsseits und verhakte sich mit dem Feind, der durch Naylas Angriff bereits deutlich an Fahrt verloren hatte.
    Avree zögerte keinen Augenblick, denn auf dem Kristallschiff tobte bereits ein Kampf.
    »Für die Freiheit!« Von der Reling des Quarterdecks aus sprang er aufs Oberdeck des Feindes, federte durch die Wucht des Aufpralls leicht in die Knie und ließ sofort sein Schwert kreisen. Aus den Augenwinkeln erkannte er, dass ihm einige seiner Mannschaft bereits gefolgt waren und dass die Krieger

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