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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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beherrschten sie dieses Element und nicht der Korallenfürst. Sie waren stark.
    Avree schloss seine Hände fester um das Steuerrad seiner Ewigkeit und ließ das Rauschen und die Rufe seiner Besatzung über sich hinweggleiten. Er nahm alles wahr, was um ihn herum geschah, auch wenn er sich auf den Feind konzentrierte. Das von Kristallen funkelnde Schiff hielt sich an der steuerbord gelegenen Flanke der Flotte, dieses würde Avree sich als Erstes vornehmen. Er besaß keine magischen Kräfte mehr, also konnten die Kristalle ihn auch nicht mehr schwächen. Er würde das Schiff entern und nach dem Kampf fortschleppen, auf eine ferne Insel, wo er die Kristalle eingehüllt vergrub, damit sie keinen Schaden anrichteten. Ohne das Kristallschiff waren die anderen der Macht des Korallenfürsten gnadenlos ausgeliefert. Dieses Schiff musste in seine Hände gelangen.
    »Bereitmachen zum Entern!«, brüllte er gegen den Wind und wischte sich die eisigen Gischttropfen vom Gesicht.
    Seine Kämpfer zogen ihre Waffen, bereiteten die Enterhaken vor und gaben den Befehl weiter. Avree stellte in der Zwischenzeit das Ruder hart nach Backbord, um die Flanke der Flotte zu erreichen, ehe diese ihn eingekreist hatte. Auch sah er sich nach seinen Kameraden um.
    Der Korallenfürst segelte wie erwartet zum anderen Ende der Flotte, zu jenen Schiffen, die am weitesten vom Kristallschiff entfernt waren. Diese Schiffe wären mit Hilfe seiner Magie bald versenkt. Nayla hingegen hielt sich mit ihrer Widerstand an Avrees Seite, um das Kristallschiff zu entern. Avreemusste nicht mit ihr reden, um einen Plan zu entwickeln. Nayla war erfahren und erfasste die Situation bestimmt genauso schnell wie er. Es galt, das Kristallschiff in die Mangel zu nehmen und es von beiden Seiten zu entern. Dazu musste sich einer von ihnen jedoch zwischen das Kristallschiff und das nächste in der Flottenreihe drängen, während der andere die äußere Seite sicherte. Avree wäre es lieber, die gefährlichere Position einzunehmen, doch die Widerstand war ihm voraus, und er erkannte, dass Nayla geradewegs auf die Lücke zuhielt.
    Bestimmt ahnte Koralle, dass mit Avrees Magie etwas nicht stimmte, schließlich hätte der Feuerprinz sich ansonsten nicht in die Nähe eines Kristallschiffes begeben. Vielleicht glaubte Koralle aber auch, dass Avree nach all den Ereignissen seine Geliebte beschützen und Nayla nicht allein auf diese gefährliche Mission schicken wollte. Was auch immer Koralle dachte, im Moment spielte es keine Rolle. Wichtig war nur, dass Koralle ihren Plan erkannte, und da die Freiheit weiterhin auf die entfernteren Schiffe der Flotte zuhielt, nahm Avree an, dass er verstand, was sie vorhatten.
    Die Distanz zwischen dem Feind und den Piraten verringerte sich zusehends, und plötzlich erkannte Avree, was er vorhin hatte blitzen sehen. Aus dem Rumpf eines jeden Flottenschiffes ragten knapp über der Wasseroberfläche lange Metallstangen, gleich Flügeln, die das Schiff über die Wellen hinwegtrugen. Doch es waren keine Flügel, sondern Sensen, bereit zur Ernte.
    Der Wind trug Befehle zu ihm herüber, auch wenn er die Worte nicht verstehen konnte, es waren nur Stimmfetzen. Doch gerade als sich die Meerjungfrauen den feindlichen Schiffen näherten, senkten sich die verlängerten Schwerter hinab ins Wasser und begannen darin zu rotieren. Irgendwoim Schiffsbauch mussten sich Leute aufhalten, die diese Konstruktion zum Drehen brachten, und es schien Avree, als nähmen die Schiffe dadurch sogar noch an Fahrt auf. Jetzt war es den Meerjungfrauen unmöglich, die Schiffe anzugreifen. Sie mussten versucht haben, an den scharfen Metallstangen vorbeizukommen und die Schiffe zu beschädigen, und das Ergebnis hatte Avree im Meer treiben sehen.
    Ein ohrenbetäubender Knall ließ ihn zusammenzucken. Nach Luft schnappend fuhr er herum und sah den Rauch auf der anderen Seite der Flotte aufsteigen. Kanonen! Koralle wurde von diesen Erdwandlern, die nichts von der Seefahrt verstanden, tatsächlich unter Beschuss genommen! Zweifelsohne feuerten sie wieder kristallhaltigen Schrot, um den Korallenfürsten zu schwächen! Verdammte Rinieler!
    Einen Moment lang erwog Avree, seinem Freund zu Hilfe zu eilen, doch Koralle verharrte nicht untätig. Als leuchtender Schatten stand er in der knisternden Luft am Klüverbaum, der schräg nach oben führend aus dem Vorschiff herausragte, und breitete die Arme aus. Ein Tosen erfüllte die Luft, das selbst das Heulen des Windes übertönte, darin mischten

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