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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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mit dem Rinieler Wappen erbittert kämpften.
    Das Schiff rollte und stampfte, kämpfte gegen die beiden anderen, die unwiederbringlich mit ihm verbunden waren, nicht nur durch die Enterhaken, sondern auch durch die Meerjungfrauen-Vernichter. Der Wellengang wurde immer unruhiger, die Magie, die nur in geringer Entfernung auf Wasser und Luft wirkte, blieb hier nicht unbemerkt, und Avree kämpfte um sein Gleichgewicht.
    Ducken, drehen, zustechen, ducken, hochspringen, ein Seitenschritt, um nicht zu stürzen, jeder Schlag prellte durch seinen Arm. Es war so anders als Magie, roh und hart, ohne Zauber, der Tod zu nah, zu real … Avree sah nichts als Klingen, hörte nichts als Schmerzens- und Todesschreie, ohne zu wissen, von wem sie stammten. Auf den Planken schwamm bereits das Blut und spritzte mit jedem Schritt hoch, mischte sich mit dem Wasser, das von den Wellen hereinbrach. Beinahe stolperte er über reglose Körper, die überall zu seinen Füßen lagen.
    »Avree!«
    Eine vertraute Stimme schnitt durch das Gewirr und ließ ihn erstarren. Zuerst konnte er sie nicht richtig zuordnen, sie schien nicht zu dieser Welt zu gehören, doch sein Körper reagierte dennoch, erfüllte ihn mit Kälte und Hitze zugleich.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Feuersturm. Mit einem Keuchen fuhr er herum und suchte das Deck nach einem Gesicht ab. Er sah, dass der Kampf immer noch ausgeglichen war, weder konnte er eine Überzahl an Rinielern noch an Piratenerkennen. Doch der Kampf tobte auch auf den beiden erhöhten Decks, die er nicht einsehen konnte, es mochte also ganz anders stehen, als er auf den ersten Blick erfassen konnte.
    Jemand führte einen Schwertstreich gegen ihn, aber ein Elf seiner Mannschaft wehrte ihn für ihn ab, während Avree sich immer noch mit rasendem Herzen umsah.
    Er entdeckte ihn auf der Treppe zum Quarterdeck. Gesund und munter stand sein Sohn auf der obersten Stufe und sah ihn über den Kampf hinweg an. Der Hass glomm in seinen Augen, wie ein Zündholz die Nacht erleuchtete. Er war tot, er war im Turm von Riniel gestorben, durch sein Feuer. Doch jetzt stand er hier. Arn … sollte er ihn töten oder ihn umarmen? Sein Sohn war noch am Leben!
    Langsam drehte Arn den Kopf zur Seite und blickte hinab aufs Deck, wo nahe der Bordwand Kämpfende ihre Klingen kreuzten. Im nächsten Moment sprang Nayla auf die Bordwand, hielt mit einem ausgestreckten Arm das Gleichgewicht und führte mit der Linken ihr Schwert, als hätte sie nie etwas anderes getan. Ihr Gegner schien Schwierigkeiten zu haben, gegen die überlegene Kapitänin in ihrer erhöhten Position anzukommen, und doch überzog Avree ein eisiger Schauer. Ohne darüber nachzudenken, blickte er zurück zu Arn, der ihn tatsächlich wieder ansah. Dann richtete sein Sohn erneut seine hasserfüllten Augen auf Nayla, und Avree nahm wie durch einen traumgleichen Schleier wahr, wie Arns Hand an seinen Gürtel fuhr.
    »Nein!« Er wusste nicht, ob er den Gedanken laut aussprach oder hinausschrie, denn ein Rauschen toste durch seine Ohren. Seine Beine setzten sich in Bewegung, seine Arme stießen Kämpfer, egal, ob Freund oder Feind, beiseite. Seine Augen hafteten immer noch auf Arn, der mit einem Satz überdas Treppengeländer hinuntersprang und zu Naylas Füßen landete.
    Avree rannte schneller, und doch schien er nicht weiterzukommen. Genauso wie auf dem Weg zum Korallenpalast, als er Naylas Lächeln beobachtet hatte, schien sich die Zeit zu dehnen. Doch jetzt war der Anblick nicht von herzerwärmender Lieblichkeit, sondern von blanker Abscheulichkeit geprägt.
    Nayla stieß ihr Schwert vor, und der Rinieler Gegner sackte zusammen. Die Erleichterung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ein weiterer Feind war besiegt. Sie hob den Kopf, und Avree riss die Arme in die Höhe, winkte panisch, und tatsächlich sah sie in seine Richtung. Zärtlichkeit und Verwirrung spiegelten sich nun in ihrem Antlitz, während Arn schräg unter ihr an seinem Gürtel zog. Es ging alles so schnell. Seit Arn vom Geländer gesprungen war, konnten kaum mehr als ein paar Herzschläge vergangen sein, und doch kam es Avree so vor, als fürchtete er sich bereits seit einer Ewigkeit. Arn bewegte sich zu schnell, während er selbst nicht von der Stelle kam. Leiber verstellten ihm den Weg, er musste über Tote springen, schob sich zwischen Kämpfenden hindurch, und endlich hatte er die Treppe zum erhöhten Quarterdeck erreicht. Zwischen ihm und Nayla lagen nur noch wenige Schritte freier Lauf.
    Der Gürtel

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