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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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zusammenstanden. Von den Händlern, die sich nahe dem Tor aufgehalten hatten, war weit und breit nichts mehr zu sehen, stattdessen erreichte nun doch der leicht vermoderte und salzige Geruch des Meeres seine Sinne. Seevögel flogen kreischend über ihn hinweg, und der Wind pfiff durch die Gassen.
    Valuar stellte sich in den Steigbügeln auf und blickte über die vor ihm reitende Garde hinweg. Da erkannte er, woher die Rufe kamen. Es waren Elfen aus der Vorhut, die mit den Besitzern zweier Karren stritten, die sich ineinander verhakt hatten und den Weg verstellten. Ein paar Menschen versuchten, die Räder der Wagen aus den tiefen Straßenfurchen zu befreien, doch trotz Peitschenhieben blieben sie ohne Erfolg.
    »Nichtsnutzige Geschöpfe.« Fürst Averon kam zu Valuar zurück und wies auf eine der Seitengassen. »Wie kann es sein, dass ein paar Tölpel die gesamte Hauptstraße blockieren? Kommt, lasst uns diesen Weg zum Hafen nehmen, ehe wir noch den ganzen Tag hier vergeuden.«
    Valuar zog die Augenbrauen zusammen und blickte auf seine Ritter zurück. »Zum Hafen? Ich dachte …«
    »Ihr seid nicht zum Denken hier, Valuar, sondern um die Königin zu befreien. Und dafür braucht Ihr Schiffe. Also auf zum Hafen.«
    Valuar verkniff sich eine Entgegnung und wandte sich an die mehr als vier Dutzend Ritter, die unter seinem Befehl standen. »Trival.« Er winkte den Neffen von Fürst Averon zu sich, der genauso wie Valuar am Vortag zum Ritter ernannt worden war. »Du bist mit Riniel vertraut. Führe die Ritter zum Palast und zeige ihnen ihre Unterkünfte. Es ist nicht notwendig, dass wir alle zum Hafen reiten.« Er ließ seinen Blick über die gerüsteten Elfen wandern, die alle unter der Hitze zuleiden schienen, und wählte schließlich eine Handvoll aus, die ihn begleiten sollte. »Und Marinel«, fügte er dann noch hinzu, da er sie nicht aus den Augen lassen wollte. Er war für sie verantwortlich und hatte dem Befehlshaber zugesichert, dass Marinel eine Stütze statt einer Last sein würde. Zudem fürchtete er um Marinel in dieser feindseligen Umgebung und hatte sie lieber bei sich, auch wenn schon ihre bloße Gegenwart Schuldgefühle in ihm hervorrief.
    Marinel ließ sich keine Gefühle anmerken, als ihr Name genannt wurde, und lenkte lediglich ihren Rappen aus der Gruppe der aufbrechenden Ritter. Valuar fiel auf, dass sie kaum mit den anderen sprach, und es schien ihm, dass auch die Ritter sie lediglich verwundert anblickten. Sie war gescheitert und somit keine von ihnen. Niemand verstand, was sie hier zu suchen hatte, aber Valuar war sich sicher, dass Marinel härter dafür kämpfen würde, die Königin zu befreien, als alle anderen. Sie war schon immer besser gewesen als ihre Mitstreiter.
    Gemeinsam folgten sie dem Fürsten und seinen Leibwächtern die schattige Gasse hinunter, und zu Valuars Erleichterung war der Wind nicht mehr ganz so heiß. Eher fühlte er sich angenehm auf seinem erhitzten Gesicht an und ließ sein langes Haar hinter ihm fliegen.
    Nach nur kurzer Zeit endete die schmale Schneise und führte in eine Hauptstraße, die gepflastert war und parallel zu der Steinmauer verlief, die das Meer am Eindringen hinderte. Mehrere kleine Kähne waren dort zwischen Holzpfählen festgebunden, und Stege führten hinaus zu weiteren Booten. Doch all das war nichts im Vergleich zu dem Anblick, der sich ihm in der Ferne bot. Weiter draußen, eingeschlossen in einer halbmondförmigen Bucht, die den Hafen bildete, lagen die wahren Königinnen des Meeres. Schiffe, wie Valuar sie noch niezuvor gesehen hatte, lagen dort friedlich vor Anker. Ihre weißen Segel tanzten wie die Flügel von Schwänen in der Luft, und ihre kraftvollen Holzkörper schimmerten im gleißenden Licht, das die Sonne auf das Meer warf. Schwindelerregend hohe Masten schraubten sich in die Höhe, und das Gitterwerk an Tauen erinnerte ihn an ein Spinnennetz.
    Das Geräusch von Trommeln lenkte seine Aufmerksamkeit zurück an Land, und Valuar wusste gar nicht, wohin er als Erstes blicken sollte. Geräusche, Farben und Bilder wirbelten um ihn herum, ohne dass er die vielfältigen Eindrücke richtig wahrnehmen konnte. Sein Blick flog umher, versuchte alles aufzunehmen, und doch hatte Valuar das Gefühl, wenn er in die eine Richtung sah, entging ihm etwas in der anderen.
    Hohe Stein- und Lehmbauten säumten die Straße zu seiner Linken. Sie waren einzig von den dunklen Eingängen der Gassen unterbrochen, die in regelmäßigen Abständen von der oberen

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