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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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und Eure Ritter die Mannschaft nicht behindern«, wandte der Elf sich an Valuar und wies auf die geschäftigen Arbeiter auf dem Schiff. »Der Kapitän ist für das Schiff verantwortlich, Ihr seid es für Eure Ritter. Eure Aufgabe ist es, den Kampf zu führen, und unsere Leute sorgen dafür, dass Ihr heil am Ziel ankommt. Mischt Euch nicht in deren Angelegenheiten, und sie werden sich aus den Euren heraushalten.«
    »Kommt es dadurch nicht zu einer Überschneidung der Kompetenzen? Wer hält den Oberbefehl? Wer trägt im Zweifelsfall die Verantwortung? Der Kapitän des Schiffes oder ich?«
    Esteraz warf ihm einen kurzen Blick zu. »Darüber müsst Ihr Euch mit dem Kapitän einigen. Seht zu, dass Ihr den Piraten das Fell gerbt und unsere Königin zurückholt. Das ist alles, was zählt.« Er wies auf die in der Bucht vor Anker liegenden Schiffe. »Das da sind Seeleute. Sie haben nicht gerade viel Kampferfahrung, aber wir stellen Euch auch ein paar erprobte Krieger zur Verfügung. Ihr werdet sehen, die Art der Kriegsführung auf See unterscheidet sich von der an Land. Ihr müsst wissen, wie Ihr auf dem Schiff kämpft. Dann werde ich Euch noch den Geschützmeister vorstellen.«
    »Den Geschützmeister?« Valuar folgte Esteraz über den Kai. »Wovon sprecht Ihr?«
    »Von unserer neuesten Errungenschaft. Wir haben uns lange genug von den Piraten zum Narren halten lassen. Stets waren sie uns einen Schritt voraus, und selbst, wenn ein Schiff Schattenkristalle transportierte, waren sie immer noch fähig, Magie anzuwenden – geschwächt, aber zu stark, um gefahrlos zu bleiben. Die Kristallkönigin wird unser Rettungsanker sein, denn sie kann von den Piraten nicht zerstört werden. Magie wird gegen sie wirkungslos bleiben. Doch die Hammer …«, er sprang auf eine Planke, die vom Kai zur Nachbarin der Kristallkönigin hochführte, »ist unsere Waffe. Folgt mir.« Esteraz lief den Holzsteg hoch, ohne sich nach seinen Begleitern umzusehen. Valuar bedeutete seiner Handvoll Ritter zurückzubleiben und folgte dem Elfen an Deck. Dort erklangen Hammerschläge von den letzten Arbeiten, Rufe aus den Höhen des Gitterwerks von Tauen und schnelles Trippeln über Holzplanken. Hier und da blieben Arbeiter stehen und sahen sich nach den Neuankömmlingen um, manche nahmen bei Esteraz’ Anblick ehrerbietig ihre Kopfbedeckungen ab, doch die meisten waren so vertieft in ihr Schaffen, dass sie den Besuch gar nicht bemerkten.
    »Wir haben es mit Magie versucht«, sagte Esteraz, während er über das Deck eilte. »Doch gegen die ihrige sind wir machtlos. Dann haben wir es mit Bogenschützen von den Marsen aus probiert.« Er wies mit einer vagen Handbewegung hoch zu den Plattformen, die an den Masten angebracht waren. »Auch das führte nicht zum Erfolg, denn der Schaden blieb gering. Dann setzten wir auf unsere Schwertkämpfer. Ihre Schiffe liegen tiefer als unsere und so waren sie leicht zu entern, aber unsere Schwertkämpfer können nicht gegen ihre Magie bestehen. Auf deren Schiffen sind wir machtlos und von den Schattenkristallen zu weit entfernt. Nur wenn die Piraten auf unsere Schiffe kamen, hatten wir einen geringen Vorteil. Manches Mal gelang es einem Handelsschiff zu entkommen, doch viel zu oft fallen unsere Schiffe in die Hände der Piraten. Das wird sich nun ändern.« Er ging eine Treppe zu einem höher gelegenen Deck hinauf und zur rechten Seite, wo sich metallene Ungetüme auf Holzkonstruktionen entlang der Bordwand aneinanderreihten. Nie zuvor hatte Valuar etwas Ähnliches gesehen, und die Verwirrung machte ihn einen Moment lang sprachlos.
    »Wie werden sie gefeuert?«, erklang plötzlich Marinels Stimme an seiner Seite und riss ihn aus seinem Staunen. Er hatte ihr doch gesagt, sie solle mit den anderen Rittern an Land warten!
    Esteraz drehte sich nicht minder verblüfft zu ihr um und lächelte verschmitzt. »Ah, Marinel. Eine gute Frage. Mit pulverisierter Holzkohle«, erklärte er, ehe Valuar die Möglichkeit hatte, Marinel fortzuschicken. »Wir zünden sie in diesem Metallrohr, und der dadurch entstehende Druck schleudert die hier …« Er hob den Deckel eines Fasses, das an der Bordwand lehnte, und fuhr mit der Hand in den klirrenden Inhalt. Als er sie herauszog, hielt er kleine Metallsplitter hoch, zwischen denensich etwas Funkelndes befand, »auf die feindlichen Schiffe. Der Hagel wird erheblichen Schaden an den Leibern der Piraten anrichten, aber nicht nur das.« Er zog mit zwei Fingern eines der funkelnden Teile hoch und

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