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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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großen Eisentore passierten, nickten die grimmigen Châkka-Wachposten ihrem Hauptmann zu und präsentierten ihre Axt, als wollten sie ihre Bereitschaft kundtun für den Fall, dass dieser Elf Ärger machen sollte.
    Sie verließen den hellen Sonnenschein des Hofs und betraten die schattigen Hallen der Châkkafeste und einen langen Korridor, der vor einem weiteren Eisentor endete. Baran fiel auf, dass Aravan nach oben schaute und die Löcher in der Decke betrachtete, durch die der Tod herabregnen würde, falls es einem Eindringling gelingen würde, die Außentore zu stürmen. Dann glitt Aravans Blick weiter über die Wände, die Schlitze aufwiesen, durch die Armbrustbolzen fliegen würden. »Hervorragende Verteidigungsmaßnahmen, Hauptmann«, murmelte er in das laute Hallen ihrer Schritte. Hauptmann Barad antwortete nicht. Hinter dem zweiten Tor wurden die Hallen durch phosphoreszierende Châkka-Laternen erhellt, und in deren blaugrünem Licht wanderten sie durch Gänge, treppauf, treppab und vorbei an langen Abgründen links und rechts. Hallen und Korridore kreuzten sich und kreuzten sich wieder und zweigten von dem Gang ab, dem sie folgten. Millennien waren in ihre Konstruktion geflossen, und wäre Aravan nicht in Begleitung gewesen, hätte der Elf sich schon bald in diesem Labyrinth verirrt. Doch schließlich gelangten sie zu einer Tür, die in den Thronsaal führte, wo Hauptmann Barad Aravan zu warten aufforderte. Durch eine Öffnung sah Barad Lord Tolak auf dem Thron sitzen. Etwas tiefer auf dem Podium und ein wenig seitlich von ihm saß eine schlanke, von Kopf bis Fuß durch Schleier verhüllte Gestalt. Es war eine Châkian, Erien, Tolaks Eheweib. Als Barad den Elf ankündigte, erhob Erien sich graziös und glitt aus dem Raum, und Barad sah, wie Aravans Augen sich weiteten, als er die Gestalt der sich zurückziehenden Frau erblickte, denn Außenseiter bekamen Châkia nur selten zu Gesicht.
    Als sie durch ein Portal hinter dem Thron verschwunden war, führte Barad Aravan in den Saal und bezog dann Stellung an Tolaks Seite – der Hauptmann hielt sich bereit, falls Tolak ihn brauchen würde und auch, um Aravan zurück nach draußen zu führen, wenn seine Audienz beendet war. Tolaks Schutz war ein Châk in der Blüte seiner Jahre, und an seinem Thron und somit nah bei der Hand lehnte seine doppelschneidige Axt mit Eichenschaft. Tolak selbst war, wie alle Châkka, zwischen vier und fünf Fuß groß, und seine Schultern waren breit – um die Hälfte breiter als die des Elfs. Er hatte kastanienfarbene Haare und trug braunes Leder unter seinem schwarzeisernen Kettenhemd – und war damit fast genauso gekleidet wie Barad, obwohl der Hauptmann außerdem noch einen Metallhelm mit einem Drachen als Helmzier trug. Tolaks Miene drückte schroffe Neugier aus, da er sich fragte, welches Anliegen den Elf in seine Domäne geführt haben mochte.
    »Lord Tolak«, sagte Aravan mit einer Verbeugung.
    Tolak erhob sich. »Alor Aravan«, sagte er und erwiderte die Verbeugung. »Es kommt nicht oft vor, dass Elfen in die Châkkafeste in den Roten Bergen kommen. Und wenn sie es tun, wollen sie normalerweise Eisen oder Stahl kaufen. Doch mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr nicht gekommen seid, um Handel zu treiben.«
    Aravan lächelte breit. »Nein, Lord Tolak. Ich bin vielmehr gekommen, weil ich um Hilfe bitten möchte.«
    Tolaks Augen weiteten sich. »Elfen brauchen Hilfe? Von den Châkka? Ist Euer Volk in Not?«
    Aravan lachte. »Nein, Lord Tolak. Nur ich bedarf der Hilfe, nicht mein Volk, die Lian.«
    »Ah«, sagte Tolak und zeigte auf einen Nebentisch und Stühle. »Das muss ich hören.«
    Während sie Platz nahmen, ließ Tolak einen Gong ertönen, und ein Châk kam mit einem Tablett und servierte Tee. Sie lehnten sich zurück und tranken einen Schluck, und dann sagte Tolak: »Also, was hat es mit Eurem Gesuch auf sich?«
    Aravan stellte seine Tasse ab. »Lord Tolak, ich bereise nun seit zwei Millennien die Meere, und den größten Teil dieser Zeit habe ich auf allen möglichen Schiffen verbracht und etwas über ihr Wesen gelernt – von den Dhauen Gjeens bis zu den Drachenschiffen Fjordlands, von den Karacken Arbalins bis zu den Dschunken Jingas, von den in Leder gehüllten Kanus Rwns bis zu den Eichenschiffen Gelens und den Schilfbooten Khems. Ich bin auf Küstenhändlern gefahren, auf Piratenschiffen, auf Walfängern und noch mehr… ich war auf allen. Und überall, wo ich war, habe ich auch in Schiffswerften gearbeitet und so viel

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