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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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wie ein Fisch auf dem Trockenen, Alamar«, gluckste sie.
    Der Magier musste unwillkürlich grinsen. »Pysk, wenn ich ein Fisch auf dem Trockenen bin, dann seid Ihr eine gestrandete Krabbe.«
    Zu Jinnarins glockenhellem Lachen gesellte sich Alamars Kichern.
    Nach einer Weile fiel der Blick des immer noch lächelnden Magiers auf das Tokkobrett. Dann nahmen seine Züge einen nachdenklichen Ausdruck an. »Vielleicht habt Ihr sogar Recht, Pysk. Vielleicht betrachten wir die ganze Sache aus einem ganz falschen Blickwinkel.«
    Jinnarin hob eine Augenbraue. »Soll heißen…?«
    Alamar legte die Fingerspitzen zusammen. »Soll heißen, dass wir, anstatt Durlok frontal anzugreifen, vielleicht einen Weg finden sollten, ihn abzulenken. Und wenn er in die falsche Richtung schaut, schleichen wir uns an und werfen ihm einen Stein aufs Haupt.«
     
    »Nun, Kapitän?«, fragte Jatu. »Wohin geht die Fahrt von hier aus?«
    Bokar stand am Fenster der Blauen Meerjungfrau und lugte in das Unwetter, das nun bereits den zweiten Tag tobte, aber langsam nachließ. Er drehte sich um und grollte: »Ich sage, wir segeln nach Norden und halten nach weiteren Wolken Ausschau. Das ist unsere einzige Möglichkeit, die Fährte des Schwarzmagiers wieder aufzunehmen.«
    Die anderen in Alamars Zimmer – Jinnarin, Aylis, Alamar, Aravan, Frizian und Jatu – sahen Bokar an, und Frizian überlegte laut: »Glaubt Ihr, er lauert noch irgendwo da oben im Nordmeer?«
    »Da sieht man das Nordlicht«, antwortete Bokar. »Wenn wir das Nordlicht finden, finden wir wahrscheinlich auch den Schwarzmagier.«
    Jinnarin seufzte. »Aber wer kann sagen, dass wir auch Farrix finden, wenn wir den Magier finden?«
    Aylis schüttelte den Kopf. »Das ist unsere einzige Spur, Jinnarin: Farrix wollte den Wolken auf den Grund gehen. Durloks Schiff war da, wo eine Wolke niedergegangen ist. Das ist alles, was wir haben, um eine Verbindung zwischen den beiden herzustellen.«
    »Wenn Durlok tatsächlich hinter den Wolken steckt«, mischte sich Aravan ein, »könnte er sich in den elf Tagen, seit wir gerammt wurden, an die siebzehnhundert Meilen von seiner letzten Position entfernt haben.«
    Alamar überschlug die Rechnung im Kopf. »Das würde voraussetzen, dass er hundertfünfzig Meilen am Tag zurücklegt.«
    Aylis nickte. »So weit waren die Wolken auseinander, Vater.«
    Frizian trank einen Schluck von seinem Tee. »Wenn er siebzehnhundert Meilen entfernt wäre, und wir wüssten, wo er ist, könnten wir ihn bei günstigem Wind in einer Woche oder in zehn Tagen erreichen… aber ich glaube nicht, dass er so lange auf einem Fleck bleiben würde, selbst wenn wir wüssten, wohin wir segeln müssen. Nein, dann wird er schon wieder woanders sein.«
    »Ich bin derselben Ansicht«, sagte Jatu. »Wenn andererseits Durlok stattdessen unter dem Nordlicht kreuz und quer durch das Nordmeer segelt, ist Bokars Plan vernünftig. Wir sollten dann Stellung entlang des Kurses beziehen, den wir zuletzt gefahren sind.«
    Bokar entgegnete mit grollender Stimme: »Es widerstrebt meiner Natur, irgendwo Stellung zu beziehen und zu warten. Ich sage, wir fahren die Route ab, bis wir eine Wolke sichten. Ich würde lieber zu ihm kommen, als darauf zu warten, dass er zu uns kommt: Beim letzten Mal hat er uns dabei leckgeschlagen.«
    Aravan entrollte eine Karte. »Ihr nehmt also beide an, dass Durlok nördlich von Rwn zwischen dem Westkontinent und Thol im Osten hin und her segelt.« Mit dem Finger zog Aravan die Route über die Karte, die ziemlich genau dem Verlauf der Grenze zwischen dem Westonischen Ozean und dem Nordmeer folgte.
    Jinnarin sah genauer hin. »Augenblick, Aravan. Farrix hat die Wolken südöstlich von Rwn niedergehen sehen. Könnte Durlok mehr als einem Kurs folgen?«
    Aravan rieb sich das Kinn. »Aye, Lady Jinnarin, das könnte er wohl. Vielleicht hängt es davon ab, wo das Nordlicht zu sehen ist. Was sagt Ihr dazu, Meister Alamar?«
    Alle Augen richteten sich auf den Alten. Alamar hob die Hände. »Er könnte tausend verschiedene Routen haben«, antwortete er verdrossen. »Ich weiß ja nicht einmal, was er überhaupt vorhat! Aber was es auch ist, es wird keinem etwas nützen außer ihm selbst, das ist eine Tatsache!«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und der Gastwirt platzte mit einem Tablett mit Gebäck und noch einer Kanne Tee herein. »Da bin ich, und ich habe Euch…« Er brach ab, als sein Blick auf Jinnarin fiel, und dann stand plötzlich ein Schatten mitten auf dem Tisch.

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