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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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abgeschlachtet. Ein guter Rat, Elf.« Der Ritter
schaute Paithan in
die Augen. »Nimm deine Freunde und die Cargans, und dann
macht euch davon, so
schnell und so weit wie möglich.«
    »Aber – die Waffen?« Paithan
glaubte seinen
Ohren nicht zu trauen.
    »Nichts als Blabla. Um den Schein zu wahren. Vor
meinen Leuten und den Dorfbewohnern. Du könntest auf keinen
Fall schnell genug
wieder hier sein. Und ich glaube nicht, daß Waffen
– magisch oder nicht – einen
Unterschied machen werden. Habe ich recht?« Paithan nickte
langsam. Der Ritter
wandte den Blick ab; ein sinnender Ausdruck trat auf sein Gesicht. Er
schien zu
sich selbst zu sprechen.
    »Wenn es je eine Zeit gab, in der wir die Hilfe
der Verschwundenen Könige gebraucht hätten, dann
jetzt. Aber sie werden nicht
zurückkehren. Sie schlafen am Grund des Kithni-Golfs. Ich
mache es ihnen nicht
zum Vorwurf, daß sie uns diesen Kampf allein ausfechten
lassen. Der ihre war
ein leichter Tod. Unser Ende wird nicht so gnädig
sein.«
    Lathan richtete sich auf und schaute den Elf von
oben herab an. »Genug gefeilscht!« sagte der Ritter
laut und schob den Elf grob
zur Seite. »Du wirst dein verfluchtes Geld
bekommen.« An der Tür schaute er
noch einmal zurück und meinte angewidert: »Das ist
alles, was euch Krämerseelen
interessiert, wie? Du da. Junge! Sattle drei …«
    »Vier«, berichtigte Paithan und folgte Sir
Lathan aus der Tür. Der Ritter hob gereizt die Brauen.
»Sattle vier Cargans. In
einer halben Blattneige stehen sie bereit. Elf. Seid
pünktlich.«
    Paithan wußte nicht, was er sagen sollte, und
nickte stumm. Er und Drugar gingen die Straße hinunter und
sahen weiter vorn
Roland mit hängenden Schultern an einer Mauer lehnen.
    Nach ein paar Schritten blieb der Elf stehen und
drehte sich halb um. »Danke«, rief er dem sich
entfernenden Thillier nach.
    Lathan hob die Hand zu einem grimmigen Salut.
»Menschen«, brummte Paithan vor sich hin und ging
weiter. »Da soll einer draus
schlau werden.«
     
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Kapitel 23
Sorinth,
Reise durch Thillia
    »Der Ritter hat mir deutlich genug zu verstehen
gegeben, daß er und seine Männer gegen die Rie sen
nichts ausrichten können.
Uns bleibt nichts anderes übrig, als nach Sorinth zu fliehen,
in meine Heimat.
Und zwar gleich!« Paithan starrte aus dem Fenster auf den
bedrohlich
schweigenden Dschungel. »Ich weiß nicht,
wie’s euch geht, aber es liegt etwas
in der Luft – wie damals, vor dem Auftauchen der Tytanen. Wir
dürfen nicht
länger hierbleiben!«
    »Wie kommst du auf die Idee, daß Weglaufen
etwas
nützt?« fragte Roland dumpf. Er saß auf
einem Stuhl, hatte die Ellenbogen auf
den Tisch gestützt und den Kopf in beide Hände
gelegt. Es war Paithan und
Drugar zwar gelungen, ihn zu sich nach Hause zu schaffen, doch er
steigerte
sich immer weiter in seine Verzweiflung hinein. Er schien den Kampf
gegen die
Angst verloren zu haben. »Genausogut können wir
hierbleiben und mit den anderen
sterben.«
    Paithan preßte die Lippen zusammen. Rolands
Zusammenbruch war ihm besonders unerträglich, weil er
wußte, das Häufchen Elend
da am Tisch könnte auch er sein. Jedesmal wenn der Elf daran
dachte, wieder
diesen schrecklichen, augenlosen Kreaturen gegenüberstehen zu
müssen, drehte
sich ihm der Magen um. Sein Heim. Seine Familie. Das waren die Dinge,
die ihn
aufrecht hielten.
    »Ich gehe. Ich habe Verpflichtungen
gegenüber
meinem Volk …«
    Wieder begann die Schlangenhauttrommel zu
dröhnen. Drugar, der ebenfalls am Fenster stand, drehte sich
herum.
    »Was hat das zu bedeuten, Mensch?«
    »Sie kommen«, erklärte Rega mit
steifen Lippen.
»Die Trommel sagt, daß der Feind in Sicht
ist.«
    Paithan fühlte sich hin- und hergerissen
zwischen der Loyalität, die er seiner Familie schuldete, und
der Liebe zu
dieser Menschenfrau. »Ich kann nicht länger
warten«, sagte er schließlich
barsch. Die Cargans, die vor der Tür angebunden waren, zerrten
an ihren
Halfterleinen. »Beeilt euch, oder die Tiere reißen
sich los!«
    »Roland! Steh auf!« Rega
schüttelte ihren
Bruder.
    »Wozu die Mühe.« Er schob sie zur
Seite.
    Drugar durchquerte schwerfällig das Zimmer und
beugte sich über den Tisch. »Wir dürfen uns
nicht trennen! Wir gehen alle. Komm
jetzt! Es ist unsere einzige Hoffnung.« Er zog eine kleine
Flasche aus seinem
breiten Gürtel und hielt sie Roland hin. »Hier,
trink! Das wird dir neuen Mut

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