Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
Lippe.
    »Mich werden sie nicht
erschießen.«
    »Was soll uns das nützen!«
    »Sie werden auch euch nichts tun, wenn ihr bei
mir seid.« Paithan hätte gerne geglaubt,
daß es sich tatsächlich so verhielt,
aber wie die Dinge standen, kam es nicht darauf an.
    »Wenn es einen Pfad gibt, weiß ich nichts
davon«, sagte Rega. Ein Zittern schüttelte ihren
Körper; sie hielt sich am
Sattel fest, um nicht zu fallen.
    Paithan verließ den Pfad und wandte sich in die
Richtung, in der der Golf lag. Schon nach wenigen Augenblicken gebot
das dichte
Unterholz ihm und seinem Reittier Einhalt. Der Elf mochte sich nicht
geschlagen
geben und trieb das Tier weiter voran, aber schließlich
mußte er einsehen, daß
es Stunden dauern würde, sich einen Pfad zum Wasser zu bahnen,
und soviel Zeit
hatten sie nicht mehr. Verzagt kehrte er zu den anderen
zurück.
    Das Getöse von der Straße und der
Anlegestelle
wurde lauter und verzweifelter. Sie hörten das Wasser
aufspritzen, als die
Menschen sich in höchster Not in den Kithni stürzten.
    Roland glitt aus dem Sattel. »Dieser Platz
eignet sich ebensogut zum Sterben wie jeder andere«, meinte
er und schaute sich
um.
    Langsam stieg auch Paithan von seinem Cargan und
ging zu Rega hinüber. Sie warf sich in seine Arme, und er
hielt sie fest.
    »Ich kann nicht hinsehen, Paithan«,
flüsterte
sie. »Versprich mir, daß ich es nicht mit ansehen
muß.«
    »Ich verspreche es«, sagte er leise und
strich
ihr übers Haar. »Schau mich an.« Sie sahen
sich in die Augen.
    Roland nahm mitten auf dem Weg Aufstellung und
blickte in die Richtung, aus der die Tytanen kommen mußten.
Er hatte die alles
beherrschende Angst verloren, oder vielleicht war er zu
erschöpft, um sich noch
fürchten zu können.
    Mit einem furchtbaren Lächeln auf dem
bärtigen
Gesicht legte Drugar die Hand an den Gürtel und zog den Dolch
mit dem
Knochengriff heraus.
    Seine Zeit war gekommen. Jetzt galt es, stark
und entschlossen zu sein und mit jedem Stoß einen von ihnen
zu töten. Und
schließlich sich selbst.
     
----

Kapitel 24
Wipfelhöhe,
Equilan
    Haplo lag auf dem Rücken im Moos, beschirmte die
Augen mit der Hand und zählte Sterne.
    Es waren fünfundzwanzig helle Lichtpunkte, die
er von dieser Stelle aus sehen konnte. Lenthan Quindiniar hatte ihm
versichert,
daß die Elfen insgesamt 96 gezählt hatten.
Selbstverständlich waren sie nicht
alle ständig zu sehen. Einige erloschen und tauchten erst nach
etlichen
Quintalen wieder auf. Außerdem hatten die Astronomen
errechnet, daß es am
Horizont Sterne gab, die wegen der Atmosphäre nicht
auszumachen waren. Deshalb
waren sie bei der Schätzung angelangt, daß zwischen
150 und 200 Sterne am
Himmel standen.
    Diese Informationen paßten nun ganz und gar
nicht zu dem, was Haplo über Sterne wußte. Er hatte
Monde in Betracht gezogen.
Die frühere Welt war von einem Mond umkreist worden, das hatte
sein Fürst aus
den zurückgelassenen Schriften der Sartan erfahren. Doch in
den aufgefundenen
Beschreibungen und Darstellungen gab es keinen Mond, und Haplo hatte
während
seines Flugs keine mondähnlichen Objekte zu Gesicht bekommen.
Abgesehen davon
war er der Ansicht, daß Monde den Planeten umkreisen
würden, und diese Lichter
waren offenbar stationär. Oder vielmehr Pryan war
stationär. Der Planet
verfügte über keine Rotation. Es gab keinen Wechsel
zwischen Tag und Nacht. Und
dann dieser rätselhafte Kranz von Sternen, die leuchteten,
erloschen und wieder
aufflammten.
    Haplo setzte sich auf, hielt nach dem Hund
Ausschau und sah, daß das Tier im Hof herumwanderte und die
fremden Gerüche von
ihm unbekannten zwei- und vierbeinigen Wesen studierte. Der Patryn, der
allein
im Hof war, während alle anderen schliefen, kratzte sich die
umwickelten Hände.
Anfangs pflegten die Verbände fürchterlich zu jucken.
    Vielleicht handelt es sich bei den Lichtern um
nichts weiter als diesem Planeten eigentümliche
Naturphänomene. Was bedeutet,
daß es bloße Zeitverschwendung ist, über
sie und die Sonne nachzudenken.
Schließlich wurde ich nicht hergeschickt, um astronomische
Erkenntnisse zu
sammeln. Ich habe wichtigere Probleme. Zum Beispiel muß ich
herausfinden, wo
ich ansetzen kann, um meinen Auftrag zu erfüllen.
    Am vorhergehenden Abend hatte Lenthan Quindiniar
Haplo ein Bild der Welt gezeichnet, wie die Elfen es sahen. Die Skizze
ähnelte
den Bildern, die Haplo im Nexus gesehen hatte

Weitere Kostenlose Bücher