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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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augenlosen Kreaturen
auftauchen. Er sah die
Menschen nach allen Seiten auseinanderlaufen, aber es gab kein Versteck
auf der
Ebene, kein Entkommen. Der Strom würde sich zu einem blutigen
Delta verzweigen.
    Rega hielt sich die Ohren zu.
»Aufhören!« schrie
sie wieder und wieder, während ihr Tränen
über die Wangen liefen. »Aufhören!
Aufhören! Aufhören!«
    Wie zur Antwort senkte sich eine bedrückende
Stille über den Urwald, nur unterbrochen von den nicht allzu
weit entfernten
Schreien der Sterbenden.
    »Sie sind hier!« bemerkte Roland mit einem
matten Lächeln.
    »Die Fähre!« stieß
Paithan hervor. »Sie mögen
Riesen sein, aber sie sind nicht groß genug, um den
Kithni-Golf zu durchwaten.
Das wird sie aufhalten, wenigstens eine Zeitlang.« Er gab
seinem Cargan die
Sporen. Das aufgeregte Tier, das die Gefahr witterte, setzte sich mit
weiten
Sprüngen in Bewegung.
    Die Gefährten folgten ihm, duckten sich vor
überhängenden Zweigen, während Ranken ihnen
das Gesicht peitschten. Als sie ins
Freie hinauskamen, erblickten sie vor sich die glitzernde, ruhige
Wasserfläche
des Kithni.
    Fliehende Menschen stürmten blindlings den Weg
hinunter, der zur Anlegestelle führte, und in der Panik, die
von ihnen Besitz
ergriffen hatte, dachte keiner mehr an seinen Nächsten. Wer
hinfiel, war
verloren. Im Gedränge wurden Eltern die Kinder aus den Armen
gerissen, und wenn
sich jemand bückte, um einem Gestürzten aufzuhelfen,
wurde er von dem Mob überrannt.
Paithan hob den Blick und sah, wie am Horizont der Dschungel
näherrückte.
    »Paithan! Sieh doch!« Rega umklammerte
seinen
Arm und deutete mit der ausgestreckten Hand nach vorn.
    Der Elf wandte seine Aufmerksamkeit der Fähre
zu. Die Anlegestelle war überfüllt, von hinten
drängten immer neue Massen nach.
Das Boot, das ein Stück draußen schwamm, hatte viel
zu viele Passagiere an
Bord, lag zu tief im Wasser und sank von Minute zu Minute tiefer. Es
konnte
unmöglich das andere Ufer erreichen und selbst wenn
– die Menschen darauf waren
in jedem Fall verloren.
    Die zweite Fähre hatte vom jenseitigen Ufer
abgestoßen. Sie war mit Bogenschützen besetzt, die
ihre Waffen schußbereit im
Anschlag hielten. Im ersten Moment glaubte Paithan, daß sie
kamen, um den
Menschen beizustehen, und sein Herz weitete sich vor Stolz. Sir Lathan
hatte
unrecht gehabt. Die Elfen würden die Tytanen
zurückschlagen …
    Ein Mensch, der schwimmend versuchte, den Golf
zu überqueren, näherte sich dem Boot und streckte die
Hand aus.
    Ein Pfeil der Elfen tötete ihn. Der Leichnam
sank unter die Oberfläche und verschwand. Fassungslos sah
Paithan mit an, wie
seine Landsleute ihre Waffen nicht gegen die näherkommenden
Tytanen wandten,
sondern gegen die Menschen, die vor dem Feind zu fliehen versuchten.
    »Du Bastard!«
    Ein Mann mit Todesangst im Blick hatte sich auf
Roland gestürzt und bemühte sich, ihn aus dem Sattel
zu zerren. Leute wurden
auf die Cargans aufmerksam und erkannten, daß die Tiere eine
Fluchtmöglichkeit
darstellten. Ein außer Rand und Band geratener Mob schob sich
heran. Es gelang
Roland, den Mann abzuwehren und ihn zu Boden zu schlagen. Ein zweiter
wollte
mit einem drohend geschwungenen Ast über Rega herfallen. Sie
trat ihm mit dem
Stiefel ins Gesicht und stieß ihn zurück. Die von
der allgemeinen Panik
angesteckten Cargans begannen zu bocken und schlugen mit den scharfen
Krallen
nach den brüllenden Menschen. Drugar fluchte in der
Zwergensprache und benutzte
die Zügel als Peitsche, um sich die Horde vom Leib zu halten.
    »Zurück in den Wald!« rief
Paithan und zog sein
Reittier herum.
    Rega hielt sich neben ihm, aber Roland war
eingekreist und vermochte sich kaum noch im Sattel zu halten. Drugar
bemerkte
die Gefahr, in der der Mensch sich befand, und drängte sein
Cargan zwischen
Roland und den Mob. Er bekam Rolands Zügel zu fassen und
riß das Cargan mit,
während er sein Tier hinter Paithan und Rega her spornte. Die
vier flüchteten
sich in den Schutz des Dschungels.
    Sobald sie sich in Sicherheit glaubten, hielten
sie an, um Atem zu schöpfen. Sie vermieden es, sich
anzuschauen, um nicht das
Unausweichliche im Gesicht des Gefährten lesen zu
müssen.
    »Es muß einen Pfad geben, der zum Ufer
hinunterführt!« sagte Paithan. »Die Cargan
können schwimmen.«
    »Damit wir von den Elfen erschossen
werden!«
Roland wischte sich das Blut von der aufgeplatzten

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