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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Ränkeschmied! Du
miserabler Taschenspieler! Du törichter
Zaubersprücheklopfer! Mich willst du
mit einem Bann belegt haben! Ich werde dich demnächst belegen
– mit
Zwiebelringen!«
    »Aber, aber.« Zifnab wich zurück
und trat dabei
auf seinen Hut.
    »Hund als Hors d’oeuvre! Als Hauptgang
Mensch.
Elf zum Dessert!«
    Der Boden schwankte unter ihren Füßen.
    »Wirst du wohl aufhören!« schrie
der alte Mann
erbost. »Du weckst die ganze verflixte Nachbarschaft auf, und
wir sollten uns
doch heimlich davonmachen, während alles
schläft.« Das Beben wurde stärker. Das
Knurren des Hundes wurde zu einem Winseln, und er blickte
verängstigt zu seinem
Herrn auf. »Es ist doch schier zum Verrücktwerden!
Und grade wollte ich diesem
Herrn erzählen, was für ein wunderbares
Schoßtier du bist …«
    »Schoßtier!«
    Die Gewalt, mit der dieses Wort hervorgestoßen
wurde, ließ den ganzen Mooshügel erzittern. Der Kopf
des Drachen erhob sich aus
dem Vorgarten. Haplo bemühte sich erfolglos, den alten Mann
abzuschütteln, der
sich haltsuchend an ihn klammerte. Der Hund klemmte den Schwanz
zwischen die
Beine, hielt aber tapfer neben seinem Herrn aus. Innerlich fluchend,
machte der
Patryn Anstalten, die Bandagen abzustreifen und die Runen zu
entblößen, die
geeignet waren, den Drachen zu bekämpfen. Dieser Zwischenfall
ließ ihm keine
andere Wahl – er mußte sich als das zu erkennen
geben, was er war – ein Mann
mit der Macht eines Halbgottes.
    Mit haßerfülltem Gebrüll
stieß der Drache auf
sie herab; Geifer tropfte von seinen Lefzen. Plötzlich
schlossen sich die
Finger des Alten mit erstaunlicher Kraft um Haplos bandagierte
Hände.
    »Nicht nötig, mein lieber Junge.«
Zifnab begann zu
singen:
    So nahm’s Leben seinen Lauf,
    ich teilte aus und zahlte drauf,
    traf Freund ›und
Feind‹ zuhauf,
    doch keinen wie Junker Veit.
    Immer frisch, fromm,
fröhlich,
    frei, stets und überall
dabei, von
    rechtem Schrot und rechtem
    Korn, tut keinem was
zuleid’.
    Zähne wie ein Hase, breite
    Pratzen, rote Nase,
    sitzt er gern beim Glase und singt
aus voller
Brust.
    Schreiben ist nicht sein Fach,
    auch im Lesen ist er schwach,
    doch allzeit froh und heiter ist zu
trinken seine
Lust!
    Die Kiefer des Drachen klappten zusammen, der
gigantische Schädel wiegte sich versonnen hin und her, und
Haplo hätte schwören
können, daß er ihn summen hörte.
    Zifnab hielt inne und rang nach Luft. Der Drache
riß die Augen auf. Der Kopf zuckte herab, und Haplo
fühlte, wie ein Prickeln
durch seinen Körper lief, als die Runen ihre Macht
entfalteten, um ihn zu
schützen.
    Vorsichtig nahm der Drache den Hut des Alten
zwischen die Zähne und hob ihn auf.
    »Ich glaube, Ihr habt etwas verloren,
gnädiger
Herr.«
    »Vielen Dank.« Zifnab streckte
zögernd die Hand
aus, dann packte er den Hut und riß ihn an sich.
»Sieh dir das an! Er ist ganz
besabbert!«
    »Ich bitte um Vergebung, gnädiger Herr.
Darf ich
Euch vielleicht erinnern, was die Stunde geschlagen hat? Ihr solltet im
Bett
sein. Ein Mann in Eurem hohen Alter …«
    »Ja, ja. Ich gehe schon.« Zifnab
bemühte sich,
seinem Hut eine einigermaßen normale Form zu geben.
»Es besteht kein Grund, mir
nachzuspionieren.«
    »Ein Glas warme Ziegenmilch, bevor Ihr Euch
zurückzieht, gnädiger Herr?«
    »Ich lege keinen Wert auf wanne
Ziegenmilch!«
»Gibt es sonst noch etwas …«
    »Nichts, gar nichts! Du bist entschuldigt. Also
geh deiner Wege.«
    »Sehr wohl, gnädiger Herr. Wünsche
angenehme
Träume. Vergeßt die blaue Pille nicht.«
    Der Kopf des Drachen sank tiefer und tiefer und
verschwand schließlich in den Schatten. Haplo atmete auf und
rieb sich die
Arme; das leichte
    Brennen der Sigel ließ nur allmählich nach.
Er
schaute auf die Verbände, dann richtete er den Blick auf den
Zauberer.
    »Blaue Pille!« brummte Zifnab.
    »Was sollte das bedeuten, alter Mann, als du
meine Hand festgehalten und gesagt hast: ›Nicht
nötig‹?«
    »Ich weiß, daß es nicht
nötig ist!« schnappte
der Magier. »Ich habe die verdammten blauen Dinger satt. Man
wird ganz dumpf im
Kopf davon.«
    »Nein, das meinte ich nicht. Als der Drache uns
angreifen wollte, habe ich …« Haplo
zögerte; er fürchtete, zu viel zu sagen.
Doch gab es kaum einen Zweifel, daß der Alte von den Runen
gewußt hatte. »Das
heißt – du hast deine Hand auf meine gelegt und
…«
    Zifnab musterte Haplo verständnislos.
»Drache?

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