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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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– eine Kugel
mit einem feurigen
Kern. Außerhalb der Kugel zeichnete er die Sonne und die
›Sterne‹ ein. Er
zeigte ihm, wo sie sich auf dieser Welt befanden, und
erzählte, wie die Elfen
vor Jahrhunderten den Paragna-Ozean nach Est überquerten und
die Küste der
Fernhin-Lande erreichten.
    »Sie flohen vor der Pest«, hatte Lenthan
erklärt. »Andernfalls hätten sie niemals
ihre Heimat verlassen.«
    In Fernhin angelangt, verbrannten die Elfen ihre
Schiffe und zerstörten damit jede Verbindung zu ihrem
früheren Leben. Sie
kehrten dem Meer den Rücken und richteten den Blick
landeinwärts. Lenthans
Urgroßvater gehörte zu dem kleinen Trupp von
Abenteuerlustigen, die zu einer
Erkundungsreise nach Vars aufbrachen, um das neue Territorium zu
erforschen,
und machte auf dieser Reise sein Glück, denn er entdeckte das
Ornit 26 ,
das seinen späteren Reichtum begründen sollte. Die
besonderen Eigenschaften des
Steins ermöglichten es ihm, nach Fernhin
zurückzukehren. Er unterrichtete die
Elfen von seiner Entdeckung und bot all jenen Lohn und Arbeit, die sich
bereit
erklärten, mit ihm in die Wildnis zu gehen.
    Equilan wurde ursprünglich von Pionieren
gegründet und wäre ein kleines Dorf geblieben,
hätten sich nicht im Vars die
Menschen angesiedelt. Die Angehörigen der jetzt als Thillia
bekannten Nation
waren – so berichteten ihre eigenen Sagen und Legenden
– auf der Flucht vor
irgendeiner mittlerweile in Vergessenheit geratenen Gefahr durch einen
Tunnel
unter dem Terinthischen Ozean in das neue Land gezogen,
angeführt von König
Georg dem Einzigen, dem Vater der in vielen Liedern besungenen
fünf Brüder.
    Elfen haben keine ausgeprägten
Expansionsgelüste. Sie sind nicht wie andere Nationen von dem
Drang besessen,
sich andere Völker Untertan zu machen und immer mehr Land zu
erobern. Nach der
Besiedelung Equilans war der Landhunger der Elfen gestillt; was sie
jetzt zum
Gedeihen ihres Gemeinwesens brauchten, war ein lebhafter Handel.
    Den Elfen waren die Menschen willkommen, die
ihrerseits mit großem Eifer Elfenwaffen und andere
Güter erwarben. Als im Lauf
der Zeit die Bevölkerungsdichte bei den Menschen zunahm, regte
sich Unwille
gegen die Elfen, die im Sorinth soviel Land in Anspruch nahmen. Die
Thillier
versuchten ihre Grenze nach Norinth vorzuschieben, aber dort
saßen bereits die
Seekönige – ein kriegerischer Stamm, der nach einem
verlorenen Krieg im
Kasnar-Imperium das Meer der Sterne überquert hatte. Weiter im
Norinth und im
Est lag das dunkle und mysteriöse Reich der Zwerge. Inzwischen
war die
Elfennation stark und mächtig geworden. Die Menschen waren
schwach, uneins und
wirtschaftlich von den Elfen abhängig. Den Thilliern blieb
nichts, weiter
übrig, als leise zu murren und scheele Blicke auf das Land
ihrer Nachbarn zu
werfen.
    Von den Zwergen wußte Lenthan nur wenig,
außer
daß der Überlieferung nach ihr Staat schon lange vor
der Zeit seines Großvaters
bestanden hatte.
    »Aber wo seid ihr alle ursprünglich
hergekommen?« hatte Haplo wissen wollen. Er kannte die
Antwort, war aber
neugierig zu erfahren, ob und in welcher Form die Erinnerung an die
Große
Teilung noch im Gedächtnis dieser Völker lebte.
Außerdem hoffte er, Aufschlüsse
über den eventuellen Aufenthaltsort und das Wirken der Sartan
zu erhalten.
Lenthan hatte eine lange und verwickelte Erklärung vom Stapel
gelassen, und
Haplo vermochte ihm sehr bald nicht mehr zu folgen. Die Antwort auf
seine Frage
schien davon abzuhängen, an wen man sie richtete. Bei den
Elfen und Menschen
gab es einen Mythos über die Vertreibung aus dem Paradies. Was
die Zwerge
glaubten, wußte Orn allein.
    »Wie ist die politische Situation im Staat der
Menschen?«
    Lenthan hatte bekümmert die Hände gehoben.
»Ich
fürchte, darüber vermag ich Euch nichts zu sagen.
Mein Sohn ist der Entdecker
in der Familie. Mein Vater hielt mich nie für recht geeignet
…«
    »Euer Sohn? Ist er hier?« Haplo hatte sich
im
Zimmer umgesehen, als rechnete er damit, daß der Elf aus
irgendeinem
Wandschrank zum Vorschein käme – in diesem
verrückten Haushalt mußte man auf
alles gefaßt sein. »Kann ich mit ihm
sprechen?«
    »Nein, Paithan ist nicht hier. In
Geschäften
unterwegs, wißt Ihr. Es wird noch einige Zeit dauern, bis er
zurückkommt.«
    All das war für Haplo äußerst
unbefriedigend.
Der Patryn konnte sich des Gefühls nicht erwehren,
daß er

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