Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
ihm vom Fuß gerutscht.
Unbeholfen hüpfte er
auf einem Bein herum und bemühte sich mit
schweißfeuchten Händen, den Stiefel
hochzuziehen. Rauch stieg ihm beißend in Nase und Augen; die
Tytanen hatten den
Dschungel in Brand gesetzt.
    »Paithan! Sieh doch!« Rega blickte
über die
Schulter. »Schwarzbart!«
    Der Elf ruderte heftig mit den Armen, als er
versuchte, mitten im Lauf innezuhalten. Er und Rega hatten das Schiff
fast
erreicht. Die beiden waren die Nachhut gewesen, für Zifnab,
Lenthan und Roland
mit der tobenden Aleatha. Den Zwerg hatten sie vergessen –
nicht zum ersten
Mal.
    »Du gehst an Bord.« Paithan machte kehrt.
Er sah
die Flammen aus dem Wald schlagen, den schwarzen Rauch in den Himmel
steigen.
Das Feuer griff rasch um sich und näherte sich dem Haus.
Paithan mußte sich
zwingen, den Blick abzuwenden, und konzentrierte sich ganz auf den
bedrohten
Zwerg und die herannahenden Tytanen.
    Eine Bewegung veranlaßte ihn, zur Seite zu
schauen. »Ich dachte, ich hätte dir befohlen, an
Bord zu gehen.«
    Rega brachte ein verzerrtes Lächeln zustande.
»Mach dir keine Hoffnungen, Elf! Mich wirst du nicht mehr
los!«
    Paithan lächelte müde zurück und
schüttelte den
Kopf. Für eine ausführlichere Antwort fehlte ihm der
Atem.
    Die beiden langten bei dem Zwerg an, der
inzwischen den Stiefel weggeworfen hatte und mit zwei ungleich
bekleideten
Füßen weiterhumpelte. Paithan hakte ihn rechts
unter, Rega links.
    »Ich brauche eure Hilfe nicht!«
protestierte
Drugar heftig. »Laßt mich los!«
    »Paithan, sie holen auf!« Rega nickte in
die
Richtung der Verfolger.
    »Halt den Mund und hör auf, dich zu
sträuben«,
fuhr Paithan den Zwerg an. »Immerhin hast du uns damals das
Leben gerettet.«
    Drugar begann zu lachen – ein tiefes, wildes
Grollen. Paithan fragte sich, ob der Zwerg vielleicht den Verstand
verloren
hatte, aber es war nicht der Moment, lange darüber
nachzudenken. Aus den
Augenwinkeln sah er, daß die Tytanen nicht mehr weit entfernt
waren. Sie hatten
kaum eine Chance. Er und Rega tauschten einen Blick und zuckten die
Schultern.
Sie griffen den Zwerg unter den Achseln und begannen zu laufen.
    Haplo erreichte das Schiff vor den anderen. Die
auf seinen Körper tätowierten Runen taten ihr
möglichstes, seine nachlassenden
Kräfte zu erneuern und ihm Ausdauer zu verleihen.
Männer, Frauen und schreiende
Kinder irrten auf dem Deck hin und her. Ein paar hatten den Niedergang
gefunden
und waren nach unten gestiegen. Andere standen an der Reling und
starrten auf
die Tytanen.
    »Nach unten!« schrie Haplo und deutete auf
die
Luke. Er schwang sich über die Reling und machte sich
– wieder einmal – auf den
Weg zur Brücke, als ihn etwas an der Ferse packte und ein
aufgeregtes Winseln
an seine Ohren drang.
    »Was denn jetzt schon wieder?« fauchte er,
wirbelte herum und sah sich dem Hund gegenüber, der ihn
beinahe zu Fall
gebracht hätte. Als er durch die heranziehenden Rauchschwaden
den Hügel
hinabspähte, entdeckte er die Menschenfrau, den Elf und den
Zwerg, umringt von
Tytanen.
    »Und was erwartest du von mir? Ich kann doch
nicht … O warte!« Haplo beugte sich über
die Reling zu Zifnab hinunter, der
erfolglos versuchte, sich und Lenthan an Bord zu hieven. »Wo
steckt der
Drache?« fuhr ihn der Patryn an, reichte ihm die Hand und zog
ihn hinauf. Statt
zu antworten, drehte Zifnab sich um und half mit viel Ächzen
und Schnaufen
Lenthan Quindiniar an Bord. Erst dann schien ihm einzufallen,
daß er etwas
gefragt worden war.
    »Flasche?« Zifnab blinzelte Haplo an wie
eine
geblendete Eule. »Gute Idee! Ich könnte einen
Schluck gebrauchen.«
    »Drache, du Einfaltspinsel! Drache!«
    »Drache? Wo?« Der Alte zog erschreckt den
Kopf
ein. »Sag ihm nicht, daß du mich gesehen hast, tu
mir den Gefallen. Ich gehe
schnell nach unten …«
    »Hör mir zu, du taube Nuß
– dein Drache ist das
einzige Mittel, um sie noch zu retten!« Haplo wies auf die
drei Flüchtlinge,
die sich verbissen bemühten, das Schiff zu erreichen.
    »Mein Drache? Jemanden retten?« Zifnab
schüttelte traurig den Kopf. »Du mußt ihn
mit irgendwem verwechseln – Smaug
vielleicht? Nein. Ah, ich hab’s! Der Wurm, mit dem der
Heilige Georg so viel
Scherereien gehabt hat. Wie hieß er noch? Ein wahres
Prachtexemplar …«
    »Soll das heißen, ich bin
keins?« Die Stimme
tönte aus dem Abgrund, der sich im Moosboden aufgetan hatte
und

Weitere Kostenlose Bücher