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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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erfahren, daß ihre Kinder
das Leben fortwarfen, um das sie so tapfer gekämpft
hat?«
    Es war still. Die Schwanenfächer drehten sich
knarrend. Aleatha hielt den Kopf gesenkt, das lange Haar verdeckte ihr
Gesicht.
Verstohlen hob sie die Hand an die Augen. Niemand regte sich
– nicht die
unschlüssig am Waldrand verharrenden Tytanen, nicht die
unschlüssig im Haus
verharrenden Menschen und Elfen. Es lag eine Atmosphäre
über der Szenerie, als
könne dieser Augenblick des Friedens ewig dauern, solange kein
Laut, keine
Bewegung die Erstarrung durchbrach.
    Der Hund kam mit weiten Sätzen die Treppe
herauf, stürmte in die Diele und stieß ein einziges,
lautes »Wuff!« aus.
    »Sie sind im Anmarsch!« meldete Roland
aufgeregt
von seinem Ausguck am Fenster.
    »Wenn mein Verlobter kommt, sagt ihm, daß
ich im
Salon warte«, sagte Aleatha, raffte mit vornehmer
Gelassenheit die Röcke,
drehte sich um und ging zur Tür.
    Paithan wollte ihr nachlaufen, aber Roland hielt
ihn zurück. »Du kümmerst dich um
Rega.«
    Er selbst folgte Aleatha. Er hob die Elfenfrau
hoch, warf sie sich über die Schulter und trug sie aus dem
Haus, obwohl sie
zappelte und schrie und mit den Fäusten auf seinen
Rücken trommelte.
    Haplo bog um die Hausecke, kam rutschend zum
Stehen und starrte ungläubig auf die Elfen und Menschen, die
plötzlich vor ihm
auftauchten. Es konnte keinen Zweifel geben – sie wollten
alle zu seinem
Schiff!
    Retter …
    Ha! Wartet nur, bis ihr mit den Köpfen gegen die
magische Barriere rennt!
    Haplo ließ sie laufen, folgte dem Hund und sah,
, wie er die Vordertreppe hinaufsprang und im Haus verschwand.
    »Wir kommen!« rief Paithan.
    »Da seid ihr nicht die einzigen«, murmelte
Haplo.
    Die Tytanen hatten sich in Bewegung gesetzt und
näherten sich auf ihre lautlose Art, unaufhaltsam und
erschreckend schnell.
Haplos Blick wanderte von dem Hund zu der großen Schar von
Elfen und Menschen,
die zu seinem Schiff flüchteten. Die ersten hatten es bereits
erreicht,
versuchten, an Bord zu gelangen, und mußten feststellen,
daß es unmöglich war.
Die Runen der Außenhülle glühten rot und
blau und schützten das Schiff vor
Eindringlingen. Die Nichtigen zeterten und schrien, fielen sich
gegenseitig in
die Arme. Einige drehten sich herum, bereit, mit Haplo um diese letzte
Chance
zu kämpfen.
    Retter!
    Haplo seufzte tief, dann hob er resigniert die
Hand und zeichnete mit raschen Bewegungen einige Runen in die Luft. Sie
brannten mit blauer Flamme. Die Sigel auf dem Schiffsrumpf begannen zu
flackern
und erloschen. Der Schutzzauber war außer Kraft gesetzt.
    »Ihr solltet euch beeilen«, rief er und
versetzte dem aufgeregt tänzelnden Hund einen Tritt, der sein
Ziel weit
verfehlte.
    »Es hilft nichts, Quindiniar, wir müssen
laufen!« rief Zifnab. Er schürzte das lange Gewand
und entblößte seine dürren
Waden. »Du warst übrigens großartig,
Lenthan, mein Guter. Ich selbst hätte es
nicht besser machen können.« Er legte Lenthan die
Hand auf den Arm. »Fertig?«
    Lenthan blinzelte verwirrt und schaute Zifnab
trübe an. Seine Ahnen verschwanden wieder in den nebelhaften
Abgründen der
Vergangenheit und ließen das Wrack eines ältlichen
Mannes zurück. »Ich bin
fertig«, sagte er. »Wohin gehen wir?« Er
ließ sich von Zifnab aus der Tür
schieben.
    »Zu den Sternen, alter Freund«,
verkündete der
Zauberer vergnügt. »Zu den Sternen!«
    Drugar blieb hinter den anderen zurück. Der
Zwerg verfügte über beachtliche Kräfte und
noch größere Ausdauer, er hätte noch
lange weiterlaufen können, nachdem die Menschen und Elfen am
Wegrand
zusammengebrochen waren, doch mit seinen kurzen, stämmigen
Beinen konnte er in
puncto Schnelligkeit nicht Schritt halten. Sie hatten ihn bei ihrer
wilden
Flucht zum Schiff bald hinter sich gelassen.
    Der Zwerg gab nicht auf. Er konnte die Tytanen
sehen, ohne den Kopf zu wenden: sie waren hinter ihm, zogen sich aber
auseinander,
mit der Absicht, ihre Beute einzukreisen. Langsam verringerte sich der
Abstand
zwischen den Kreaturen und den flüchtenden Elfen und Menschen,
den Zwerg hatten
sie fast schon eingeholt. Drugar verdoppelte seine Anstrengungen, nicht
aus
Furcht vor den Tytanen, sondern aus Angst, nicht mehr Rache nehmen zu
können.
    Von den schweren, plumpen Stiefeln behindert,
stolperte Drugar über die eigenen Füße und
schlug der Länge nach hin. Er wollte
aufspringen, aber der Stiefel war

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